1501 - Weg ohne Wiederkehr
sein, daß sie nicht genügend Roboter haben", überlegte Fellmer. „Ich werde mal einige Linguiden sondieren. Vielleicht erfahre ich es."
Sie hatten den Waldrand erreicht und schwebten nun zwischen aufgeschichtetem Baumaterial zu einem Hochhaus hinüber. Es war ein Rohbau, bei dem die Fenster jedoch schon eingesetzt waren. In den unteren Geschossen lagerten Berge von edlen Hölzern, mit denen offenbar ein Teil der Wände vertäfelt werden sollte.
Da es zu regnen begann, entschlossen sich die beiden Mutanten dazu, in das Gebäude zu gehen und irgendwo in einem der oberen Stockwerke einen Beobachtungsposten zu beziehen. Sie schwebten in einem Schacht nach oben und betraten dann mehrere Räume, die schon fast fertiggestellt waren. Lediglich die Möbel fehlten noch.
Die Wände und die Decke waren mit Hölzern getäfelt, und der Boden war mit einem weichen Kunststoff überzogen, der sich sehr angenehm unter den Füßen anfühlte. Von hier aus hatten sie eine ausgezeichnete Sicht über die ganze Baustelle.
Als Fellmer Lloyd damit begann, die Gedanken einiger Linguiden zu sondieren, bemerkte Ras, daß Dutzende von Arbeitern herangefahren wurden und ins Haus kamen. Schon bald hörte er sie in anderen Teilen des Hochhauses hantieren. „Es sind alles höchst einfache Geister", berichtete der Telepath. „Ich habe noch niemanden gefunden, der nicht an Fleiß, Arbeit und Vollendung denkt. Sie sind mit großer Begeisterung dabei, aber keiner konnte mir bis Jetzt etwas über die besondere Bedeutung von Lingofer verraten."
Plötzlich ertönten Schreie unter ihnen. In unverkennbarer Erregung rannten Linguiden durch das Gebäude. „Was ist los?" fragte Ras. „Es brennt", antwortete der Telepath. „Irgendwo da unten ist durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters Feuer ausgebrochen."
Sie verließen den Raum und sahen, daß dunkler Qualm durch den Schacht heraufkam. „Sie laufen einfach weg", stellte der Telepath überrascht fest. „Sie versuchen gar nicht erst, das Feuer zu löschen, und automatische Löschvorrichtungen scheint es auch nicht zu geben."
„Sie lassen den Kasten abbrennen", erkannte Ras. „Sieht ganz so aus. Es ist wohl einfacher, ihn danach abzureißen und neu wieder aufzubauen."
Die beiden Mutanten blieben ruhig. Für sie bestand keine Gefahr. Sie konnten jederzeit mit Hilfe ihrer Gravopaks davonfliegen oder teleportieren.
Sie kehrten auf ihren Beobachtungsposten zurück und blickten durch die Fenster hinaus. Von Löschzügen war nichts zu sehen. Die Linguiden auf den anderen Bauten hatten ihre Arbeit unterbrochen und beobachteten das Feuer. Keiner von ihnen machte Anstalten, es aufzuhalten. „Moment mal", sagte Fellmer Lloyd plötzlich. „Da scheint jemand in Not zu sein. Ich glaube, das Feuer hat ihm den Rückweg abgeschnitten. Moment - ich erkenne das Gedankenmuster! Es ist Senfro Datalba!"
„Wir helfen ihm, wenn er keine andere Chance hat."
Der Telepath nickte. Er konnte nicht ahnen, wie groß die Gefahr war. „Die Linguiden werden erfahren, daß wir ihre geheimnisvolle Stadt betreten haben. Sie werden uns Vorwürfe machen, aber das ist nun nicht mehr so wichtig."
„Wo ist Datalba?"
„Fünf Stockwerke unter uns in einem Raum auf der anderen Seite des Gebäudes. Wir sollten uns beeilen. Das Holz brennt wie Zunder. Das Feuer hat ihn schon fast erreicht. Er ist dicht davor, aus einem Fenster zu springen, obwohl er weiß, daß er so gut wie keine Chance hat, einen Sprung aus solcher Höhe zu überleben."
Ras Tschubai streckte ihm die Hand hin, und als Fellmer sie berührte, teleportierten sie. Sie materialisierten in einem von Rauch erfüllten Raum. Am offenen Fenster stand Senfro Datalba. Er setzte zum Sprung in die Tiefe an. „Tu es nicht", sagte Ras Tschubai.
Der Linguide fuhr herum. „Wie kommt ihr hierher?"
Die beiden Mutanten eilten zu ihm. „Das spielt keine Rolle", antwortete der Telepath. „Du brauchst keine Angst zu haben. Wir bringen dich in Sicherheit."
„Gib mir deine Hand", forderte Ras.
Zögernd gehorchte der Linguide. Als der Körperkontakt hergestellt war, teleportierten sie. Ras peilte den Rand des Dschungels an. Er wollte nicht unter den anderen Linguiden erscheinen.
Als sie zwischen einigen Büschen ankamen, schrien die beiden Mutanten auf. Sie blickten sich entsetzt an und brachen bewußtlos zusammen.
Der Linguide rannte laut schreiend in den Wald hinein, als habe er den Verstand verloren
8.
Bully machte sich keine Illusionen. Er wußte, daß es
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