1501 - Weg ohne Wiederkehr
Schäden selbst anzusehen. Auf die von Taravatos genannte Reparaturzeit konnte er sich auf keinen Fall einlassen, denn er wußte, daß Rhodan schon in wenigen Stunden mit der EIDOLON in Richtung Wanderer starten würde - auch wenn zu dieser Zeit nicht alle Aktivatorträger an Bord waren. Er hatte gar keine andere Möglichkeit. Er mußte es tun. „Ich werde an Bord der EIDOLON sein", schwor er sich, während er die Schäden am Triebwerk untersuchte. „Ganz gleich wie. Ich werde es Schaffen."
Noch war er zuversichtlich, doch das änderte sich schon bald, als er den ganzen Umfang der Schäden erkannte.
Er erfaßte, daß Taravatos tatsächlich einen knappen Zeitrahmen für die Reparaturen angegeben hatte.
Jetzt überfiel ihn Panik. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, doch er hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Er mußte immer wieder daran denken, daß er demnächst sterben mußte, wenn es ihm nicht gelang, rechtzeitig zur Erde zu kommen.
Fast schien es, als habe eine höhere Macht in letzter Stunde Einspruch gegen eine weitere Lebensverlängerung erhoben. „Und ich habe noch nicht einmal einen Erben", sagte er laut.
Diese Tatsache schmerzte ihn mehr als sein möglicher Tod.
*
Fellmer Lloyd hörte das Singen exotischer Vögel, das Sirren und Zirpen fremdartiger Insekten und das Brüllen und Schreien größerer Tiere. Es waren Laute, die ihm bewußt machten, daß er mehr als 80 000 Lichtjahre von der Erde entfernt auf dem Planeten Compol war.
Er lag auf dem Boden. Durch das Blätterdach der Bäume erreichten ihn nur wenige Sonnenstrahlen.
Langsam richtete er sich auf. „Wo bin ich?" flüsterte er und griff sich mit beiden Händen an den Kopf. Ihn schwindelte, und er fühlte sich so schwach, daß er meinte, nicht aufstehen zu können. Doch er wollte nicht auf dem Boden liegenbleiben. Wo war Ras Tschubai? Er drehte sich herum, so daß er sich mit den Händen abstützen konnte. Auf allen vieren kroch er zu einem Baum, umklammerte ihn mit beiden Armen und zog sich mühsam daran hoch.
Wieso fühle ich mich so schwach! fragte er sich. Was ist geschehen? Wieso bin ich allein?
Fragen über Fragen, auf die er keine Antwort hatte.
Er erinnerte sich daran, daß Ras und er Senfro Datalba aus einem brennenden Haus gerettet hatten. Es mußte in der Nähe sein. Unwillkürlich blickte er sich danach um, sah jedoch nur Büsche und Bäume um sich herum.
Und dann fiel ihm plötzlich ein, daß sie nur noch wenige Tage Zeit hatten, bis sie auf Wanderer erscheinen mußten. „Wir müssen am fünfzehnten Oktober dort sein", sagte er unwillkürlich. Er blickte auf sein Chronometer. Es zeigte den 15. Oktober an. Fellmer Lloyd konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er sank zu Boden und blieb auf den Knien hocken.
Er war vier Tage lang bewußtlos gewesen!
Eisiger Schreck durchfuhr ihn, denn plötzlich begriff er, was das Datum bedeutete. „Ras", rief er, in der Hoffnung, daß der Freund ihn hören konnte. Er erhielt keine Antwort.
Mühsam konzentrierte er sich und suchte mit telepathischen Mitteln nach Ras Tschubai, und nach einiger Zeit fand er ihn auch. Ras befand sich in der Nähe. Er hatte teleportiert, um zur ELCADOR zu kommen. Sein Plan war gewesen, das Raumschiff hierherzubringen und ihn damit abzuholen, da er sich zu schwach gefühlt hatte, um ihn transportieren zu können.
Doch Ras Tschubai war nicht weit gekommen. Auch er war bis vor wenigen Minuten bewußtlos gewesen, und er fühlte sich ebenfalls sehr schwach. Ihm hatten die Kräfte für die Teleportation zur ELCADOR gefehlt. Jetzt lag er vollkommen verzweifelt im Dschungel und wußte nicht mehr, was er tun sollte. „Die Gravopaks", flüsterte Fellmer Lloyd. „Wir brauchen keine Psikräfte. Wir können fliegen."
Er schaltete seinen Gravopak an und fühlte sich danach schon etwas besser. Er stieg jedoch nicht zu den Wipfeln der Bäume auf, sondern rief Ras Tschubai mit Hilfe seines Funkgeräts.
Telepathisch erfaßte er, daß Ras die Signale seines Geräts hörte, aber nicht sofort begriff, was sie bedeuteten.
Der Teleporter hatte soeben eine schreckliche Entdeckung gemacht. Sie schockierte ihn derartig, daß er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Sein Zellaktivator pulsierte nicht mehr mit der gewohnten Intensität!
Als Fellmer Lloyd die aus den Gedanken des Freundes herauslas, griff er sich an die Brust.
Langsam sank die Hand wieder nach unten.
Auch sein Zellaktivator arbeitete nicht mehr mit der Kraft, die für eine
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