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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwierigkeiten für die Navigation gab. „Die Sonne ist vom Soltyp - mit unerheblichen Abweichungen", trug der Ortungsoffizier die Ergebnisse seiner diesbezüglichen Messungen vor. „Wie bereits gesagt, wird sie von acht Planeten umkreist. Die erste ist ein Merkur-Typ, der zweite eine heiße, aber vor Leben strotzende Dschungelwelt. Nummer drei ist erdähnlich, mit null Komma neunhundertsiebenundneunzig, mit erdähnlicher Atmosphäre von etwas niedriger Dichte und höherem Ce-Ozwei Gehalt. Zwei kleine polare Eiskappen sind vorhanden. Es gibt neunzehn Ozeane von teilweise beachtlicher Tiefe, die nicht miteinander verbunden sind. Auf dem Festland, das knapp vierzig Prozent der Oberfläche ausmacht, wechseln sich Savannen mit lichten Wäldern, Prärien und Sandwüsten ab. Es gibt keine richtigen Berge, nur zahllose, bis zu maximal dreihundertsiebenundsechzig Meter hohe Hügel. Auf dem kleinsten Kontinent, der zu neunzig Prozent von Wüste bedeckt ist, befindet sich die Siedlung. Jedenfalls kommen von dort die angemessenen elektromagnetischen und hyperenergetischen Impulse - und nur von dort."
    „Gute Arbeit!" lobte Gesil. „Und die übrigen Planeten?"
    Michael Saizew lächelte geschmeichelt. „Nummer vier ist etwa marsgroß", fuhr er fort. „Nur nicht so kalt und so trocken wie der Mars vor dem Terraforming. Seine Atmosphäre ist atembar und so dicht wie die auf Terra in sechstausend Metern Höhe. Er besitzt keine Berge, sondern nur drei ozeangroße und bis zu siebentausend Meter tiefe Senken, die früher wahrscheinlich Meere waren. In einer Senke existiert noch ein flacher Überrest, 127.869 Quadratkilometer groß und bis zu neun Meter tief. Das Land oberhalb der alten Meeresbecken ist von Stein- und Sandwüste bedeckt und von Kanälen durchzogen, die Rinnsale aus Schmelzwasser von den kleinen Poleiskappen durch die Wüste bis zu ein paar kleinen Oasen führen."
    „Kanäle?" horchte Pahhur auf. „Bauwerke intelligenter Lebewesen?" Michael zuckte die Schultern. „Wer weiß. Allerdings haben unsere Taster auf dem vierten Planeten weder elektromagnetische noch hyperenergetische Impulse festgestellt. Aber weiter! Planet Nummer fünf ist eine kalte Eiswelt von anderthalbfacher Erdmasse, Nummer sechs ein jupiterähnlicher Gasriese mit Ringen, hinter denen die des Saturn vor Neid erblassen würden. Dafür hat Nummer sieben nur sehr schwache, kaum erkennbare Ringe, auch wenn er ansonsten dem Saturn ein wenig ähnelt."
    „Und Nummer acht?" fragte Gesil. „Ist schwarz wie die Nacht", antwortete Michael. „Er hat weder eine Atmosphäre noch Berge, Meere oder Vegetation.
    Die Taster analysierten die Oberfläche als Material, das sich am ehesten mit pelitischen Gesteinen vergleichen läßt."
    „Aha!" machte Pahhur. „Tonschiefer und Schlammstein", erklärte Gesil den mineralogischen Begriff. „Tonschiefer und Schlammstein", echote Pahhur. „Wofür soll so etwas gut sein?"
    „Vielleicht für ein Moorbad", meinte Michael Saizew. „Wenn wir zufällig nahe genug an Blackworld vorbeikommen, kannst du mit einem Beiboot hinfliegen und dir ein paar Schlickpackungen verabfolgen lassen", sagte Gesil. „Das soll gut für die Haut sein."
    „Aber von wem?" fragte der Orter.
    Doch Gesil hörte es nicht mehr. Sie war zu Aline Ducroqu gegangen und hatte sie aufgefordert, den Hyperkom auf maximale Sendeleistung zu schalten, sich als Topsider zu identifizieren und die Siedler zur Räumung des Planeten aufzufordern, da er topsidisches Territorium sei. „Das wird sie aus ihrer verdammten Gleichgültigkeit reißen", sagte sie.
    Eine halbe Stunde später hatte sich ihre Hoffnung zerschlagen. Niemand auf Mine-World reagierte auf die rabiate Aufforderung.
    Gesil verlor die Geduld. Sie beschloß, nicht länger auf die diplomatischen Feinheiten Rücksicht zu nehmen und ordnete an, die restliche Distanz bis zum Minenplaneten mit einem Überlichtmanöver zu überbrücken.
     
    *
     
    Als die TABATINGA in einen Orbit um den dritten Planeten einschwenkte, funkte Aline abermals, diesmal mit dem normallichtschnell arbeitenden Sender.
    Wieder erfolgte keine Reaktion. „Bring uns in einen stationären Orbit!" befahl Gesil der Kommandantin. „Und zwar über der Ansiedlung!
    Danach werde ich mit einem Beiboot landen."
    Sie blickte zu Gemsine Acheron, die sich noch immer in der Zentrale aufhielt, weil sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, Michael Saizew zu umgarnen. „Wir beide starten mit deiner TA-3!" sagte sie zu ihr.
    Zum erstenmal seit

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