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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschweren. Zu den Vorwürfen sagte er, daß er erstens nur drei Tage auf Tantros gewesen sei und zweitens Gesil nicht zweimal das Leben gerettet hätte, wenn er dunkle Pläne mit ihr verfolgte.
    Gesil hatte Loydel daraufhin einen Verweis erteilt.
    Der hatte ihn eingesteckt, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihm war von vornherein klar gewesen, daß er mit seinen Warnungen und Mahnungen ins Fettnäpfchen treten würde. Aber er war auch von vornherein gewillt gewesen, das in Kauf zu nehmen. Es gab eben keine Gerechtigkeit im Universum. Wichtig für ihn war nur, daß er unbeirrt seine Pflicht tat - und dazu gehörte seiner festen Überzeugung nach, Rhodans Frau vor Gefahren zu schützen. Dafür würde er jederzeit persönliche Opfer bringen.
    Er hätte es sogar in Kauf genommen, ein alter Esel genannt zu werden, als er erneut bei Gesil vorstellig geworden war. Diesmal, um sie dazu zu überreden, ein Mikrofunkgerät an sich zu nehmen und ständig bei sich zu führen, um nicht nur jederzeit mit ihm, Loydel, sondern auch mit Nikki Frickel an Bord der TABATINGA Verbindung aufnehmen zu können.
    Er hatte mit Engelszungen geredet, denn selbstverständlich mußte sein Ansinnen Gesil überflüssig vorkommen.
    Schließlich war sie schon doppelt ausgerüstet: mit dem kombinierten Tele- und Hyperkom ihres SERUNS und mit dem Telekom und Minikom ihres Multifunktionsarmbands.
    Was sie nicht wissen konnte und auch nicht wissen sollte, war die Tatsache, daß Loydel und Nikki in dem Mikrofunkgerät insgeheim einen automatischen Pulsgeber versteckt hatten, der es einer Gruppe eigens dafür kalibrierter Sensoren auf der TABATINGA ermöglichte, Gesils Aufenthaltsort jederzeit bis auf den Meter genau zu ermitteln.
    Zu seiner Verwunderung hatte Rhodans Frau mit amüsiertem Lächeln zugestimmt, ohne seine Überredungskünste zu sehr zu strapazieren. Da war er sich klar darüber geworden, daß sie ihn durchschaute und seine Bemühungen nur deshalb tolerierte, um ihm seinen Seelenfrieden zu bewahren.
    Das hatte seinem Selbstbewußtsein einen argen Stoß versetzt - und er war zur TABATINGA geflogen, um sich bei Nikki auszuweinen. Nikki Frickel hatte sich als guter Kamerad erwiesen und ihn bei einer Flasche echt terranischem Rum wiederaufgerichtet.
    Jetzt - saß er wieder in seinem Zimmer im Swordily und rutschte nervös auf seinem Sessel hin und her, weil er auf eine neue Nachricht von Gesil wartete. Sie war schon wieder mit Per-E-Kit unterwegs, um nach dem selbständigen Korrespondenten zu suchen, der der Nachrichtenagentur Arkonoor auf Trantos die Information gegeben hatte, Peregrin sorgte auf Ponam für religiösen Aufruhr.
    Eine völlig überflüssige Suche in Loydels Augen, denn er war immer noch davon überzeugt, daß die ganze Story von keinem anderen als dem Kontiden Per-E-Kit in die Welt gesetzt worden war.
    Manchmal hatte er so eine Ahnung, als ob Gesil selber schon darüber nachgedacht hatte. Es war eigentlich nicht anders möglich, wenn man die Intelligenz und die scharfgeschliffene Logik dieser Frau bedachte. Doch sie schien nach außen hin ahnungslos erscheinen zu wollen.
    Vielleicht, weil sie den Kontiden dazu verleihen wollte, die Katze aus dem Sack zu lassen.
    Lächelnd streichelte Loydel Shvartz sein Funkgerät, mit dem er Gesils Nachrichten empfangen konnte.
    Sobald Per-E-Kit die Maske fallen ließ, würde Gesil ihn alarmieren. Dann konnte er zeigen, was in ihm steckte.
    Er lehnte sich wieder zurück und sah aus dem Fenster seines Hotelzimmers. Hier gab es tatsächlich noch echte Glassitfenster und nicht nur Holoflächen wie anderswo. Es war schon ein Unterschied, ob man direkten Blickkontakt mit seiner Umwelt hatte oder nur indirekt durch syntronisch aufgearbeitete und geschönte Tasterdaten darüber informiert wurde.
    Anitantra war eine Stadt, in der es sich leben ließ. Es gab keinen brausenden Gleiterverkehr und keine energetischen Hochstraßen, die sich gleich einem dreidimensionalen Netz Über die Stadt legten.
    Der Verkehr fand unter der Stadt statt, und die Wohn- und Geschäftskomplexe standen mit dem Verkehrsnetz durch Antigravlifts, Gleitrampen und sogar durch Treppen in Verbindung. Zwischen den Gebäuden der Oberfläche gab es nichts als Parks, Seen und Sportanlagen, die von nimmermüden kleinen Robotern in Ordnung gehalten wurden. In den Parks und Seen lebten sogar echte Tiere aus der originaltantrischen Fauna, und es gab zahlreiche Biotope, die sich im natürlichen Gleichgewicht befanden. Dort störten weder

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