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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gelegen haben. Bücher, Zeitschriften und Bettzeug, alles lag zerfleddert durcheinander.
    „Edward!" sagte Helen scharf. „Michael! Diesmal seid ihr zu weit gegangen."
    Nichts rührte sich. Nicht einmal das Geräusch hastiger Atemzüge war zu vernehmen. Die Frau zuckte zusammen. Über dem Haus lag die Stille des Todes.
    Sie knipste das Licht an. Im selben Augenblick sah sie den zerfetzten Schlafanzug.
    Helen Moreno schrie, wie nur jemand schreien kann, der das Grauen vor sich sieht. Ihr unmenschliches Kreischen mußte weit in der Nachbarschaft zu hören sein.
    Dann übergab sie sich. Helen hatte das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen, und alles drehte sich um sie herum. Verzweifelt nach einem Halt suchend, verkrampften ihre Finger sich um den Türstock.
    Sie hörte Schritte, kratzende Schritte, die den Gang entlangkamen. Mit einemmal hatte sie Angst um Michael. Entsetzliche Angst, denn trotz aller Übelkeit erkannte sie, daß nun auch die Tür seines Zimmers offenstand.
    Helen mußte sich zwingen, den Blick zu heben. Sie war nahe daran, den Verstand zu verlieren, als sie das Monstrum entdeckte. Von panischem Entsetzen erfüllt, taumelte sie zur Treppe zurück. Das Grauen hinderte sie daran, erneut zu schreien. Schwerfällig, als wisse es seine plumpen Gliedmaßen nicht richtig zu, gebrauchen, tappte das Monstrum hinter ihr her. Seine Krallen zerfetzten einen Wandteppich und beschädigten das Treppengeländer. Im letzten Moment entging Helen einem mörderischen Schlag, indem sie sich einfach die Stufen hinunterfallen ließ.
    Dann hörten die Wände auf, sich um sie herum zu drehen. Schwerfällig stemmte die Frau sich hoch. Sie begriff kaum, was geschehen war. Ihr Gehirn weigerte sich einfach, die Tatsache anzuerkennen. Sie mußte auf der Treppe ausgerutscht sein. Der Schreck steckte ihr in allen Gliedern und ließ sie zittern.
    Auf dem Beistelltischchen neben dem Sofa brannte noch die Kerze, die sie als anheimelnde Beleuchtung zum Fernsehen angesteckt hatte. Daneben standen das halbvolle Glas Wein und die angebrochene Chipspackung. Helen hatte einen fürchterlichen Geschmack im Mund, ein guter Schluck konnte ihr Befinden nur bessern.
    Aber sie erreichte das Weinglas nicht mehr. Ein gräßliches Fauchen, das unmittelbar hinter ihr erklang, brachte die Erinnerung zurück. Helen verspürte einen mörderischen Schlag, der sie vom Boden hochwirbelte und gegen das Tischchen warf, das unter ihrem Gewicht zersplitterte.
    Dann war die Bestie über ihr.
    Helen Moreno starb schnell - und sie wußte nicht einmal, daß sie starb.

    Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern im Erdgeschoß. Die Nachbarn zu beiden Seiten hatten erst die schrecklichen Schreie gehört und wenig später den Feuerschein bemerkt.
    Die grellen Blinklichter der Einsatzwagen erhellten die Nacht. Innerhalb von Sekunden wurden Scheinwerfer aufgestellt, die das gesamte Grundstück ausleuchteten, Schlauchbahnen aufgerollt und an Hydranten auf der anderen Straßenseite angeschlossen.
    Die ersten drei Dutzend Schaulustigen hatten sich bereits eingefunden. Die meisten redeten wild durcheinander. Einige wollten eine Explosion oder Verpuffung gehört haben, andere vertraten lautstark die Meinung, daß sie so etwas schon seit langem geahnt hätten und daß die Ehe der Morenos wohl nur mehr auf dem Papier bestanden habe.
    Niko Borman war der Feuerwehrmann, der als erster das brennende Haus betrat, während die anderen durch die teils gesplitterten Fenster mit den Löscharbeiten begannen. Die Tür war von innen versperrt; er durchschlug die dünne Füllung mit seinem Beil. Borman trug sein Atemschutzgerät, so daß die dichten Rauchschwaden, die ihm entgegenquollen, ihn nicht behindern konnten.
    Meter um Meter kämpfte er sich vorwärts. Der Brand war so rechtzeitig entdeckt worden, daß die Flammen sich noch nicht in den ersten Stock hinaufgefressen hatten. Lediglich die freitragende Treppe im Hintergrund war bereits in Mitleidenschaft gezogen.
    Im Haus schien sich niemand auf gehalten zu haben. Das Feuer hatte sich auf jeden Fall nicht so schnell ausgebreitet, daß ein Entkommen unmöglich gewesen wäre. Niko Borman besaß genügend Erfahrung, um das mit wenigen Blicken abzuschätzen.
    Andere Männer der Brigade folgten ihm, zum Teil mit Schaumlöschgeräten ausgerüstet. Der ganze Einsatz dauerte kaum länger als drei oder vier Minuten, dann waren auch die letzten Flammen erstickt. Zurück blieb ein kleines Trümmerfeld.

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