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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mit einer Vollbremsung brachte er den Wagen vor dem Anwesen des Fluglehrers zum Stehen.
    Kaum hatte der Deputy an der Pforte geklingelt, erklang von hinter dem Haus der Schrei einer Frau. Cris Nieblum flankte über die niedrige Hecke hinweg, die das Grundstück eingrenzte. Der Hilfssheriff folgte ihm unaufgefordert.
    Lichtschein aus einem offenstehenden Fenster erhellte einen Teil des halb verwilderten Gartens. Blickfang war die schwarzhaarige Schönheit, deren Nachthemd mehr von ihrem makellosen Äußeren offenbarte als verbarg. Sie war soeben im Begriff, sich aus einem Gebüsch zu befreien, und es sah ganz so aus, als wäre sie aus dem Fenster gesprungen. Auf der Flucht vor einem allzu stürmischen Liebhaber…? Nieblum mußte sich ein Grinsen verbeißen; für einen Moment konnte er sogar den bitterernsten Anlaß vergessen, der ihn hierhergeführt hatte.
    „Halten Sie ihn auf, Sheriff!" keuchte die Frau.
    „Wen?"
    „Jason." Sie blickte zum Fenster im ersten Stock hinauf, als erwarte sie, dort oben jemanden zu sehen. „Schnell, bevor er verschwindet."
    „Hat er Ihnen etwas getan, Miß?"
    „Noch nicht. Aber er…" Das Aufheulen eines Motors erklang von der Straßenseite her. Der Sheriff rannte um das Haus herum - sein Deputy würde sich um die Frau kümmern - und sah gerade noch Wilcox' Jeep ohne Beleuchtung in der Dunkelheit verschwinden.
    Jemand, der auf diese Art das Weite suchte, hatte bestimmt keine weiße Weste. Cris Nieblum zögerte nicht einen Augenblick, die Verfolgung aufzunehmen. Mit durchdrehenden Rädern wendete er das Polizeiauto und jagte dem Fluglehrer hinterher.
    Wilcox hatte die nördliche Richtung eingeschlagen, wollte vermutlich zu seinem Flugzeughangar. Hing sein Verhalten mit dem dreifachen Mord zusammen, und war er vom Auftauchen des Sheriffs in Panik versetzt worden? Die mexikanische Grenze mit dem Flugzeug zu erreichen, war mehr oder weniger ein Katzensprung.
    Als Nieblum die Ausfallstraße erreichte, gewahrte er weit vor sich die Scheinwerfer eines einsamen Autos. Bleiern trat sein Fuß das Gaspedal durch; mit sengenden Reifen schnitt er die Kurven an. Endlich kamen die Gebäude des privaten Flughafens in Sicht. Wilcox hatte bereits den Hangar geöffnet und ließ die Cessna anrollen. Undeutlich sah der Sheriff die Konturen des Flugzeugs am Beginn der Piste. Jetzt war der Zeitpunkt, die Sirene einzuschalten. Nieblum erreichte das Pivatgelände und riß das Auto herum, schwenkte ebenfalls auf die Startbahn ein. Die Cessna besaß einen Vorsprung von vielleicht hundert Metern, steigerte ihre Geschwindigkeit aber von Sekunde zu Sekunde. Nieblums Ahnung wurde zur Gewißheit, daß der Fluglehrer mit den Morden zu tun hatte. „Mistkerl! " fluchte er verbissen. Seine Hände verkrampften sich ums Lenkrad. Wenn es sein mußte, würde er das Flugzeug rammen, um den Start zu verhindern. Immer weiter holte er auf. Noch fünfzig Meter, dann dreißig… Die Cessna hob ab, eine Handspanne weit lösten sich ihre Räder vom Boden. Der Sheriff war jetzt fast auf gleicher Höhe. Unwillkürlich zog er den Kopf ein, als er das Lenkrad nach links riß, doch der erwartete berstende Aufprall, der die Scheiben splittern ließ und das Dach eindrückte, blieb aus. Im Zentimeterabstand glitt ein Schatten über das Auto hinweg. Nieblum hatte Mühe, das schlingernde Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als er endlich anhielt und ausstieg, verschwand die Cessna bereits als winziger Punkt zwischen den südlichen Sternen.
    Der Sheriff holte das Mikrophon des Sprechfunkgeräts aus dem Wagen und gab seine Meldung durch. Einige Zeit würde zwar vergehen, bis die zuständigen Stellen alles in die Wege leiteten, aber er zweifelte nicht daran, daß es Abfangjägern der Davis-Monthan Air Force Base nahe Tuscon möglich war, das Sportflugzeug noch weit vor der Grenze zur Landung zu zwingen.

    Mißmutig blickte Trevor Sullivan auf den Stapel Zeitungen aus aller Welt, der sich auf seinem Schreibtisch auftürmte. Seine rechte Gesichtshälfte juckte, aber vermutlich nicht, weil er dämonische Aktivitäten wahrnahm, sondern viel eher wegen der Unmengen Bourbon an the rocks, die er zusammen mit Dorian Hunter aus einer puren Laune heraus bis in die frühen Morgenstunden gekippt hatte. Sie hatten beieinandergesessen und über die alten Zeiten geplaudert, vor allem über die inzwischen aufgelöste Inquisitions-Abteilung des Secret Service, zu der Trevor gehört hatte. Dorian hatte nicht nur viel getrunken, er hatte auch fast

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