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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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darauf aufmerksam, als ein stechender Schmerz durch seinen Hinterkopf zog. Er stöhnte unterdrückt und blinzelte, doch davon wurde es nicht besser. Das Gold begann vor seinen Augen zu verschwimmen.
    Ich bin ganz einfach übermüdet, dachte er, stand schwerfällig auf und ging schwankend zu dem kleinen Arzneischränkchen hinter der Tür. Für Fälle wie diesen hielt es stets ein aufputschendes Mittel bereit. Er schüttete das Pulver in ein halb mit Wasser gefülltes Glas, wartete ungeduldig, bis es sich aufgelöst hatte, und trank mit kurzen Schlucken. In seinem Schädel dröhnte und hämmerte es mittlerweile wie in einem kleineren Bergwerk.
    Ihm war nicht gut, und das Medikament schien die Übelkeit sogar noch zu verstärken. Steve erschrak, als er sich in der Spiegeltür des Arzneischränkchens sah. Dicke, schwarze Ränder lagen unter seinen Augen, die Tränensäcke waren angeschwollen, und das Weiß der Augäpfel hatte sich infolge geplatzter Äderchen rosa gefärbt. Die Haare hingen ihm wirr in die Stirn, und irgendwie erschien es ihm, als hätte er sich das letztemal vor mindestens drei Tagen rasiert. Als er sich mit der Hand übers Kinn fuhr, war ein deutlich schabendes Geräusch zu vernehmen.
    Steve Moreno erschrak über seinen eigenen Anblick. Wenn Helen ihn so zu Gesicht bekam, würde es eine ihrer üblichen Strafpredigten hageln.
    Plötzlich stutzte er. Die Hand im Spiegel wirkte plump und aufgedunsen. Trotzdem war es seine Hand. Gequält stieß Steve die Luft aus. Er starrte auf den von Schuppen überzogenen Handrücken. Die gesunde Farbe der Haut wich einem leblosen Grau.
    „Ich fange an zu phantasieren", stöhnte der Reporter. Vergeblich zermarterte er sein Gehirn, wann er wieviel getrunken hatte. Aber soweit er sich entsann, waren es den ganzen Tag über nur zwei Whisky gewesen.
    Kaum mehr in der Lage sich zu konzentrieren, wandte Steve sich wieder dem Golderz zu. Aber der Klumpen war verschwunden, wo er gelegen hatte, bedeckte eine dünne, schleimige Masse den Tisch.
    Der Reporter stieß eine Verwünschung aus, als er sah, daß diese Masse sich blasenwerfend aufwölbte.
    Er phantasierte tatsächlich. Das Pochen in seinem Schädel peinigte ihn. Ohne sich dessen noch bewußt zu werden, taumelte er zum Waschbecken und drehte den Hahn auf. Der kalte Wasserstrahl, unter den er den Kopf hielt, wirkte belebend. Prustend richtete Steve sich wieder auf und blickte in den Spiegel.
    Er schrie auf, als er die golden schimmernde Fratze erkannte, die ihn anstarrte. Sie hatte nichts Menschliches an sich.
    Im selben Moment schien ein Blitz seinen Schädel zu spalten.

    Helen Moreno zuckte jäh zusammen, als sie den Schrei hörte. Verwirrt blinzelte sie auf die Mattscheibe. Der Schrei mußte aus dem Fernseher gekommen sein.
    Sie war tatsächlich vor dem Bildschirm eingenickt. Ein Druck auf die Fernsteuerung spiegelte die digitale Zeitanzeige ein. Es war Viertel nach zehn, und Steve hatte sich noch immer nicht blicken lassen. Steve verbrachte mehr Zeit für seinen Job und mit Freunden als zu Hause. Manchmal fragte sie sich wirklich, weshalb sie unter diesen Umständen geheiratet hatte.
    Gähnend griff Helen nach der angebrochenen Packung Chips. Das Knistern der Tüte übertönte für einen Augenblick alle anderen Geräusche. Trotzdem glaubte sie, im Hause eine Tür gehört zu haben. Sollte Steve endlich zurück sein?
    Sie lauschte angespannt. Aber wahrscheinlich hatte sie sich getäuscht, und außerdem hatte sie nicht so fest geschlafen, daß Steve unbemerkt an ihr vorbeigekommen wäre.
    Ein Poltern schreckte sie endgültig hoch. Es kam aus dem Zimmer des achtjährigen Edward. Helen entschied sich dafür, nach dem Rechten zu sehen.
    Schon auf der Treppe wehte ihr ein eigenartiger Geruch entgegen, den sie sich nicht erklären konnte. Falls die Jungen wieder mit Chemikalien experimentiert hatten, würde es eine Tracht Prügel setzen.
    Der Geruch wurde stärker, als Helen den oberen Flur erreichte. Das war ein metallischer Geschmack - fast wie Eisen oder… Blutkonserven. Ein anderer Vergleich fiel ihr im Moment nicht ein, immerhin war sie bis zur Geburt des ersten Kindes Krankenschwester gewesen.
    Die Tür zu Edwards Zimmer war die erste in dem langen Gang, der auf den Balkon hinausführte. Inzwischen war wieder alles ruhig. Trotzdem drehte Helen den Türknopf.
    Der Lichtschein, der vom Flur her ins Kinderzimmer fiel, offenbarte der Frau das in dem Raum herrschende Chaos. Die beiden Jungen mußten sich in den Haaren

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