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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wurde. Sie sprang, ohne sich umzuwenden, breitete die Arme aus und spürte auch schon den Aufprall. Äste splitterten unter der plötzlichen Last oder bogen sich zur Seite. Cathy wurde herumgewirbelt und fand sich halb auf dem Rücken wieder. Über ihr erschien Jasons verändertes Gesicht in der Fensteröffnung. Er stieß ein heiseres Fauchen aus und schickte sich an, ebenfalls aus dem Fenster zu springen, als plötzlich Scheinwerfer die Einfahrt vor dem Haus erhellten. Mit quietschenden Reifen kam ein Auto zum Stehen. Türen schlugen, dann erklangen eilige Schritte. Jemand klingelte. Cathy vernahm Stimmen. Nie war sie über eine Störung so froh gewesen wie im Augenblick.
    „Ich bin hinter dem Haus", rief sie mit sich überschlagender Stimme. „Kommen Sie durch den Garten. "

    „Mord", sagte der Sheriff tonlos und zog seinen Revolver. „Das hat mir gerade noch gefehlt." Er warf nur einen flüchtigen Blick auf die verstümmelte Leiche. „Sie sind dafür verantwortlich, Niko, daß nichts verändert wird. Fordern Sie Verstärkung für mich an."
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, stieg er die Treppe hinauf. Eine Tür stand halb offen. Mit dem Fuß stieß er sie gänzlich auf.
    „Komm raus! Hier ist der Sheriff."
    Nichts rührte sich. Hinter dem Bett entdeckte er die verkrümmte Gestalt eines Kindes. Das war gewiß nicht der erste Mord, mit dem Cris Nieblum während seiner Amtszeit zu tun hatte, doch diesmal mußte er sich regelrecht dazu zwingen, nicht auf der Stelle kehrtzumachen und das Zimmer zu verlassen.
    „Ausgerechnet ein Kind…", murmelte er tonlos. Wer das getan hatte, konnte nicht normal sein. Es war das Werk eines Geisteskranken.
    Eine dumpfe Ahnung stieg in ihm auf. Oft genug hörte man von Männern oder Frauen, die aus Verzweiflung oder Eifersucht ihre Angehörigen umbrachten und sich anschließend selbst richteten. Daß bei den Morenos seit einiger Zeit der Haussegen schief hing, war allgemein bekannt. War es so abwegig, daß Steve die Nerven verloren hatte?
    Auf den Anblick, der ihn auch im zweiten Kinderzimmer erwartete, war der Sheriff vorbereitet. Trotzdem hatte er das Gefühl, als würde sich ihm der Magen umdrehen. Er schluckte krampfhaft. Drei Leichen. Die Tatwaffe fehlte. Und wo war Steve?
    Der Reihe nach öffnete er auch die anderen Türen. Eine führte ins Fremdenzimmer, die nächste ins Bad, und die dritte ließ sich nur mit Mühe aufstoßen. Steve Moreno lag davor.
    Der Sheriff atmete hörbar auf, da er nun sicherlich bald mehr erfahren würde. Steve hatte lediglich die Besinnung verloren. Auch dieser Raum zeigte Kampfspuren, allerdings in geringem Umfang.
    Die Möglichkeit bestand, daß damit das Auge des Gesetzes getäuscht werden sollte.
    „Wenn du es warst, Steve, dann wartet der elektrische Stuhl auf dich", murmelte Nieblum. Er begann, sich ausführlicher in dem Labor umzusehen. Dabei kam ihm zugute, daß er nicht zum erstenmal hier weilte. In einer Schublade fand er Steves Heft mit den Aufzeichnungen. Interessiert blätterte er es durch. Die ersten Einträge datierten schon Monate zurück, zum Teil hatte es sich dabei um Untersuchungen im Polizeiauftrag gehandelt. Doch dann stutzte der Sheriff. Die letzte Notiz war vom selben Abend und lag lediglich mehrere Stunden zurück.
Jason Wilcox,
stand da.
Golderzklumpen mit 1.750 Gramm erhalten.
Und mit zittriger Handschrift war hinzugefügt:
Lost-Dutchman-Mine in greifbarer Nähe?
    Cris Nieblum nickte bitter. Gold war immer ein Motiv. Hatte jemand davon Wind bekommen und Steve überfallen?
    Als er das Erz dann unter einem der Tische fand, brach sein ganzes schönes Gebäude aus Vermutungen und Fakten wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Zudem wurde er aus seinen Überlegungen aufgeschreckt, als der Hilfssheriff und zwei Feuerwehrmänner das Labor betraten.
    „Eine schreckliche Sache, Chief." Der Deputy hatte demnach die Leichen schon gesehen.
    Nieblum nickte. „Kümmert euch um den da", wandte er sich an die beiden Feuerwehrmänner und deutete auf Moreno. „Aber laßt ihn nicht entkommen. Fürs erste steht er unter Mordverdacht. Und wir beide", er stieß den Hilfssheriff mit dem ausgestreckten Zeigefinger an die Brust, „machen jetzt einen kleinen Ausflug zu Jason Wilcox."
    „Was hat der Fluglehrer mit dem Verbrechen zu tun?"
    „Wahrscheinlich nichts", sagte Nieblum. „Aber womöglich ist er ein wichtiger Zeuge."
    Knappe zwei Meilen waren es bis zu seinem Haus. Der Sheriff scherte sich einen Dreck um Geschwindigkeitsbegrenzungen.

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