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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schulweisheit zu erklären waren, hatte er nie bestritten. Aber Theorie und eigenes Erleben waren doch zwei grundverschiedene Dinge.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ ihn aufblicken. Er war allein. Bradson hatte es offenbar vorgezogen, sofort nach Apache Junction aufzubrechen.
    Natürlich, dachte Hawkins. Er ist dem Gold geradezu verfallen.
    Im nächsten Moment zuckte er heftig zusammen. Vielleicht dreißig Meter über ihm zog Schwärze auf. Und das, obwohl die Felswand im Licht der untergehenden Sonne blutrot erstrahlte.
    Hawkins spürte sofort, daß die Schwärze nichts mit einer natürlichen Erscheinung gemein hatte. Brodelnd und wallend breitete sie sich gegen den sanften Abendwind aus und sank dabei langsam tiefer. Sekundenlang glaubte der Mann, eine verzerrte dämonische Fratze in dem Dunst zu erkennen, doch als er genauer hinblickte, war die Erscheinung verschwunden.
    Die Schwärze kam auf ihn zu.
    Er zögerte nicht länger, sondern folgte den Spuren, die Bradson hinterlassen hatte.
    Nach etlichen hundert Metern blieb Hawkins stehen und blickte zurück. Im ersten Moment glaubte er, daß die Schwärze verschwunden war, doch dann entdeckte er das Wallen in geringerer Entfernung als zuvor. Das unheimliche Gebilde folgte ihm, daran gab es keinen Zweifel.
    Jonathan Hawkins riß seinen Revolver hoch und schoß. Erschreckt stob ein Schwarm kleiner Vögel auf. Hawkins mußte mit ansehen, wie die Tiere in den Bereich der Schwärze gerieten. Ihre schrillen Schreie schmerzten den Ohren, und als endlich wieder Stille eintrat, waren die Vögel verschwunden.
    Nun kannte er kein Halten mehr. Er warf sich herum und hetzte blindlings davon.

    Hank Bradson hörte die Schüsse zwar, doch er kümmerte sich nicht darum. Für ihn gab es nichts Wichtigeres mehr, als das Golderz in die nächste Stadt zu schaffen.
    Bradson lief nach Westen, der untergehenden Sonne nach.
    Obwohl er müde und abgemattet war, schonte er sich nicht. Eine innere Stimme trieb ihn erbarmungslos voran. Es galt, den letzten Rest des Tageslichts auszunutzen.
    Mehrmals erhaschte Bradson einen Blick auf die Dunstglocke weit im Westen, die sich erstickend über das Land ausbreitete. Dort lagen Phoenix und die anderen Städte zwischen der Salt River Indian Reservation im Nordosten und, jenseits des Interstate Freeway 10, der Gila River Indian Reservation.
    Die ersten Sterne zogen funkelnd am Himmel auf, als er ein ausgedehntes Tal erreichte. Grüne Wiesen, wenn auch spärlich gesät, verdrängten das eintönige Graubraun der Felsen. Das gesamte Hochland der Superstition Mountains blieb noch innerhalb einer erträglichen Vegetationszone.
    Völlig außer Atem ließ Bradson sich ins Gras sinken. Ungeduldig streifte er seinen Rucksack ab und begann mit zitternden Fingern, die Erzklumpen hervorzuholen. Schätzungsweise fünf Kilo waren es. Sein Herz schlug schneller, wenn er daran dachte, welchen Wert schon diese kleine Menge darstellte.
    Täuschte er sich, oder umgab tatsächlich eine fahl leuchtende Aura das Gold, das er vor sich ausbreitete? Er blinzelte verwirrt.
    Das Gold hatte zu leuchten begonnen.
    Bradson suchte in seiner Ausrüstung nach dem kleinen Geigerzähler, der für manche Schürfarbeiten einfach unerläßlich war. Aber mittendrin hielt er inne.
    Von irgendwoher erklangen Geräusche. Ein schwerer Körper schob sich durch das Gras.
    Bradson lauschte angespannt in die beginnende Nacht hinaus. Seine Rechte glitt zum Revolver.
    Das Rascheln kam näher, war höchstens noch zehn Meter entfernt. Vergeblich versuchte Hank, die Finsternis zu durchdringen. Um nicht vor dem helleren Hintergrund des Himmels ein deutliches Ziel abzugeben, ließ er sich in die Hocke sinken.
    Das Klicken, als er die Waffe entsicherte, klang übermäßig laut.
    „Wer ist da?"
    Ein tückisches Zischen antwortete ihm. Sekundenbruchteile später flog ein rötlich gefleckter Schatten auf ihn zu.
    Bradson schoß, ohne zu zögern. Die Kugel mußte den Schädel der angreifenden Gilaechse getroffen haben, doch sie konnte das Tier nicht stoppen. Im letzten Moment warf der Mann sich zur Seite, aber der peitschende Schwanz traf ihn und raubte ihm fast die Besinnung.
    Die Echse war riesig. Bisher hätte Bradson jeden ausgelacht, der behauptet hätte, die Krustenechsen könnten länger als einen halben Meter werden. Dieses Exemplar maß gut und gerne das Sechsfache. Das Tier war bei weitem nicht so träge wie seine kleineren Artgenossen. Fauchend wandte es sich um.
    Aus schreckgeweiteten

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