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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Gatineau
     
     
    Der Grünschnabel war gerade eben erst auf Stardock angekommen, so daß sein Mund noch immer vor Staunen offenstand.
    Er marschierte zaghaften Schrittes durch die endlosen Korridore der Station, einen Ausdruck permanenter Verwunderung im Gesicht. Über den Rücken hatte er einen schlaffen schwarzen Seesack geschlungen, in dem er seine wenigen persönlichen Habseligkeiten aufbewahrte. In der einen Hand hielt er eine gelbe Transferkarte und einen himmelblauen Sicherheitsausweis, in der anderen eine halb entfaltete Karte der Station.
    Er hatte sich ganz offensichtlich verirrt. An jeder Wand überprüfte er jede einzelne Nummer anhand seiner Karte, die ein übriges tat, den Prozeß des Auseinanderfaltens zu beschleunigen: In unregelmäßigen Abständen machten sich große Teile von ihr selbständig. Schließlich blieb der Grünschnabel frustriert stehen und kniete sich nieder, um die Karte auf dem Fußboden wieder zusammenzufalten.
    »Das ist aber nicht gerade ein geeigneter Ort, mein Junge…«
    »Ich weiß, aber das verdammte Mistding will partout nicht…« Er blickte auf, erkannte, wen er vor sich hatte, und verstummte sofort. Er rappelte sich auf die Füße, während er automatisch Habachtstellung einnahm, und beinahe hätte er sich beim Versuch zu salutieren mit seiner Transferkarte das Auge ausgeschlagen.
    Der Seesack schaukelte wild auf seiner Schulter und knallte unangenehm gegen seinen Hintern.
    Der Offizier war ein streng aussehender Mann, mager, mit grauen Augen und sandfarbenem Haar. In seinem Gesichtsausdruck stand eine Härte, die dem Grünschnabel Angst einflößte. Aber die Härte in den grauen Augen war in eine unbestimmte Ferne gerichtet, nicht auf den Grünschnabel. Beinahe, als existierte der viel jüngere Mann gar nicht für den Offizier, oder wenn, dann höchstens wie ein Werkzeug, das man benutzte… wenn es gut genug war. Das Namensschild des Offiziers wies ihn als Korie aus. Die diamantförmigen Abzeichen an seinem Kragen verrieten dem Grünschnabel – er runzelte angestrengt die Stirn, während er überlegte –, daß der andere Fregattenkapitän war.
    »Wie Sie meinen«, sagte der Offizier und erwiderte den militärischen Gruß mit oberflächlichem Nicken. Er streckte die Hand aus und nahm dem Grünschnabel die Transferkarte und den Sicherheitsausweis aus den Händen. »Decksmann Dritter Klasse Robert Gatineau, Ingenieursanwärter«, las er und reagierte mit einem leise gackernden Geräusch. »Regel Nummer eins«, sagte er, während er dem Grünschnabel die Papiere zurückgab, »Tragen Sie immer Ihr Namensschild.«
    »Jawohl, Sir.« Gatineau kramte in seinen Taschen nach dem Namensschild, das man ihm erst wenige Augenblicke zuvor ausgehändigt hatte. Während er sich abmühte, es anzuheften, fragte er: »Noch etwas, Sir?«
    »Stehen Sie nicht im Weg rum. Ziehen Sie keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich.« Und wie als nachträglichen Einfall fügte er hinzu: »Und erledigen Sie Ihre Arbeit immer so, als hinge Ihr Leben davon ab. Das tut es nämlich.«
    »Ja, Sir. Danke, Sir.«
    Der große Mann nickte und wollte weitergehen.
    »Äh, Sir…?«
    »Ja?«
    »Könnten Sie mir sagen, wie ich zur Wartungsbucht Nummer T-119 komme? Zur Sternenwolf?« stammelte Gatineau.
    »Das Schiff kenne ich«, sagte der große Mann unverbindlich.
    »Ist es ein gutes Schiff? Ich habe solche Geschichten gehört…«
    »Das Schiff hat sich seinen Namen redlich verdient.« Korie drehte sich um und zeigte den Korridor entlang. »Da lang bis zum Ende, dann links, die Treppen hinauf, über den Rollsteig um das gesamte T-Modul. Von dort zählen Sie einfach die Nummern entlang des Korridors, es ist die neunzehnte Bucht. Aber die Sternenwolf werden Sie dort nicht finden, sondern nur ihre Beiboote. Das Schiff wartet draußen am Dekontaminationspunkt Eins.« Der Offizier warf einen raschen Blick auf seine Uhr. »Wenn Sie sich beeilen, dann kriegen Sie noch den nächsten Transfer. Wenn Sie die Fähre verpassen, dann geht in neunzig Minuten eine andere. Pinkeln Sie, bevor Sie an Bord gehen. Es ist eine lange Tour.
    Wenn Sie angekommen sind, melden Sie sich bei Oberleutnant Tor. Sie hat zur Zeit das Kommando. Anschließend verstauen Sie Ihren Krempel und melden sich zur Arbeit. Sie gehören zur Mannschaft des Leitenden Ingenieurs Leen. Ich bin sicher, er kann Ihre Hilfe gut gebrauchen. Es gibt eine Menge zu tun.«
    »Jawohl, Sir. Danke, Sir!« Gatineau salutierte erneut enthusiastisch.
    Der Offizier erwiderte

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