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DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

Titel: DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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Prolog
     
    „Hey Drawo! Heute schon was für die Bullen erschnüffelt?“ Mein bester Freund Dean Smith kam auf mich zugelaufen und schlug mir mit Schmackes auf die Schulter. Jeden Morgen drückte er mir, zur Begrüßung, diesen Spruch. Seit meinem 15. Geburtstag, vor einem Monat, ging das jetzt so … das war der Tag, an dem ich in unserem Schulkeller eine Leiche fand. Ja, richtig gelesen, eine waschechte tote Leiche. Dean hatte sogar recht damit, ich hatte sie tatsächlich gerochen. Es war von Anfang an ein ungewöhnlicher Tag gewesen … schon den ganzen Morgen verfolgte mich dieser widerliche Gestank und er wurde immer erbärmlicher. Komischerweise schien er aber sonst niemandem aufzufallen und Dean witzelte: „Vielleicht riechst du dich ja selbst, man! Wie lange trägst du schon deine Unterhose?“, er lachte schallend über seine eigenen Worte und schlug sich vor Begeisterung darüber auf die Schenkel! Am Mittag konnte ich den Gestank nicht mehr ertragen, steckte instinktiv meine Nase in die Luft und folgte dem Geruch. Ich lief quer über das Schulgelände, durch die Sporthalle bis ins Schulgebäude, ging die in dunkelblau gestrichenen Gänge entlang und blieb vor der Tür die zum Keller führte stehen. Dort war der Geruch für mich am intensivsten gewesen. Langsam und ziemlich angewidert, machte ich ein Stück weit die Tür auf, steckte den Kopf durch den offenen Spalt und erbrach mich augenblicklich auf den Stufen der Kellertreppe. Noch nie hatte ich so etwas furchtbares, so intensiv gerochen. Mir war speiübel, der Schweiß rann mir den Rücken runter und ich fühlte mich einer Ohnmacht nahe. Trotzdem stieg ich Schritt für Schritt die Betontreppe in den feuchten kalten Keller hinunter. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dort einen Toten zu finden. Ich ging die mit schwarzem Schimmel bedeckten Gänge entlang und schnupperte, während der Gestank immer weiter zunahm. Es war kaum noch auszuhalten und dass der Keller nur sehr schwach beleuchtet wurde, machte die Situation auch nicht gerade erträglicher. Nicht das ich Angst im Dunkeln hätte, aber verdammt ich war schließlich in einer Ausnahmesituation. Das schwache milchige Licht, die grauen Wände und die messingfarbenen Heizungsrohre erinnerten mich an einen billigen Horrorstreifen, den ich mal mit Dean im Kino gesehen hatte. Ihr wisst schon, so ein hirnloses Gemetzel, was die meiste Zeit im dunkeln und in einem Kellergewölbe spielt. Als ich schon so tief vorgedrungen war, dass es eigentlich schon fast unmöglich war noch die Ursache des Gestankes zu finden, sah ich etwas dürres, bräunliches, dass als Haufen zusammengefallen in der Ecke lag. Obwohl mir mein Verstand sagte ich solle umkehren und den Keller so schnell wie möglich hinter mir lassen, schlich ich mich unaufhörlich weiter an den stinkenden Haufen heran. Als ich die Umrisse einzelner Formen erkennen konnte, blieb mir fast das Herz stehen und der Brechreiz wurde wieder stärker. Vor mir lag ein mit Staub überzogener Haufen menschlicher Knochen. Das Fleisch war schon mumifiziert, lederartig und braun. Ich fiel davor auf die Knie und erbrach mich erneut. Es ging mir so viel durch den Kopf, meine Gedanken rasten. Wer war dieser Knochenberg einmal gewesen? Wieso war diese Leiche überhaupt da? Hatte es an der Black Moon Highschool einen Mord gegeben? Als ich mich wieder etwas gefangen hatte, taumelte ich durch den stickigen Keller zurück und die Treppe rauf, in den hell erleuchteten Flur. Wie um alles in der Welt konnte ich die Knochen dieser Leiche riechen, wenn doch anscheinend niemand sonst es konnte? Was danach geschah erlebte ich nur noch wie in einer Art Trance. Nachdem man mich vollkommen fertig auf dem Schulflur gefunden hatte, ging alles wahnsinnig schnell. Die Polizei kam, ich wurde scheinbar eine Ewigkeit lang befragt, ausgequetscht und dann von zwei misstrauisch dreinblickenden Sanitätern untersucht. Na ja, wer würde nach so einem Erlebnis keinen Schock erleiden? Ich bin kein Weichei, aber auf eine mumifizierte Leiche war ich nun mal nicht gefasst gewesen.
    „Hey, alles klar? Dean an Drawo!“ Dean fuchtelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum und holte mich so in die Gegenwart zurück. „Nein, heute gibt’s mal keine Leiche in der Schule. Tja, das Leben ist manchmal eben nichts für sensationshungrige Freunde!“ Ich grinste ihn frech an. „Das Leben kann echt hart sein.“, Dean schüttelte in gespielter Fassungslosigkeit den Kopf, grinste dann ebenfalls und

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