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1510 - Der Hexenbrunnen

1510 - Der Hexenbrunnen

Titel: 1510 - Der Hexenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sogar, denn lange hätte sie sich nicht mehr abstützen können. Ihr Mund stand weit offen, die Augen hatten bereits den normalen Ausdruck verloren. In ihnen las ich den Ausdruck von Todesangst.
    Suko und ich lösten sie hastig aus der Schlinge. Der Inspektor nahm sie auf die Arme, auf denen sie rücklings lag wie eine Puppe. Sie gab röchelnde Geräusche von sich. Sie hörte damit auch nicht auf, als Suko sie auf die Couch gebettet hatte.
    Ich sah, dass sich das Muster der Schlinge bereits in ihren Hals eingegraben hatte. Immer wieder schnappte sie nach Luft und merkte offenbar noch nicht, dass sie wieder frei atmen konnte.
    »Können Sie sprechen?«, fragte ich.
    Nur ihr Mund zuckte.
    Ich sagte: »Sie sind gerettet, Mrs Kendali. Sie sind dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen.«
    Sie flüsterte etwas, das ich nicht verstand, aber sie gab nicht auf, redete allmählich deutlicher und sprach von einer Verräterin.
    »Sollen Sie das sein?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und wer hat versucht, Sie umzubringen?«, fragte ich weiter.
    Sie wollte etwas sagen, doch da machte ihre Stimme wieder nicht mehr mit. Ich hörte nur ein Röcheln, das war alles.
    »Sie braucht etwas zu trinken«, sagte ich.
    »Okay, ich hole Wasser.« Suko verschwand nach dieser Antwort aus dem Zimmer.
    Ich kümmerte mich weiter um Erin Kendall. »Gleich wird es Ihnen besser gehen, und ich verspreche Ihnen, dass wir uns diesen Menschen schnappen, der Ihnen das angetan hat.«
    Sie schaute mich an. »Schrecklich, es war so schrecklich«, keuchte sie.
    »Ich kann das alles nicht verstehen und…«
    »Nicht sprechen, Mrs Kendall. Erst, wenn ich es Ihnen sage.«
    »Man wollte mich bestrafen.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Aber ich bin keine Verräterin. Ich habe niemanden verraten. Ich habe ja nur mit Ihnen gesprochen…« Sie konnte nichts mehr sagen und fing an zu husten.
    Verdämmt, wo blieb denn Suko mit dem Wasser!
    Von der Tür her hörte ich ihn. Es waren nicht seine Schritte, und eine Sekunde später veränderte sich alles.
    »Sie hätten fahren sollen, Mr Sinclair. Schnell und weit wegfahren. Jetzt ist es zu spät…«
    Die Alarmglocke schrillte hinter meiner Stirn, aber leider zu spät. Ich dachte noch daran, dass wir Arthur Quinlain unterschätzt hatten.
    Und bevor ich etwas unternehmen konnte, war er bei mir.
    Und er schlug zu.
    Etwas traf mich im Nacken und auch am Kopf. Danach gingen sofort die Lichter aus…
    ***
    Etwas summte um meinem Kopf herum oder vielleicht auch in ihm. Das wusste ich nicht.
    Ich wollte einen Arm anheben und dieses Insekt zur Seite schlagen, auch das gelang mir nicht, weil meine Arme und meine Beine so schwer waren, dass ich sie nicht bewegen konnte.
    Das ließ sich noch ertragen. Viel schlimmer erging es meinem Kopf. Der schien um ein Mehrfaches angeschwollen zu sein und irgendwie auch von meinem Körper getrennt.
    Allmählich kam ich wieder zu mir. Ich dachte daran, dass ich nicht gestorben war, sonst hätte ich wohl nicht denken können, aber mir war schon verdammt übel, und hinter meiner Stirn schien eine Horde Zwerge zu hocken, die mich ständig mit spitzen Gegenständen malträtierten.
    Etwas war mit mir passiert. Aber was?
    Die Erinnerung schoss nicht wie ein Blitzstrahl durch meinen schmerzenden Kopf, sie kam nur tropfenweise und formierte sich zu einem Bild. Ich sah mich in Erin Kendalls Haus um. Suko war auch dabei. Gemeinsam hatten wir die Frau aus der Schlinge geholt und sie auf die Couch gelegt. Sie hatte auch mit uns gesprochen, aber was sie genau erzählt hatte, das war nicht in meinem Gedächtnis haften geblieben, so sehr ich auch versuchte, mich daran zu erinnern.
    Dann war der Mann gekommen.
    Art Quinlain. Plötzlich war der Name wieder da. Der Mann hatte zu mir etwas gesagt, und anschließend war das Licht für mich zunächst mal erloschen.
    Und jetzt?
    Ich hatte die Augen noch nicht geöffnet, aber ich wusste, dass ich auf dem Rücken lag und zu kraftlos war, um mich zur Seite zu wälzen.
    An ein Aufstehen war überhaupt nicht zu denken, und ich merkte jetzt, dass sich auf meinem Bauch ein Druck ausbreitete.
    Er stammte nicht von einem fremden Gegenstand. Es waren meine Hände, die dort ihren Platz gefunden hatten, und daran trug nicht ich die Schuld, sondern die Person, die mich niedergeschlagen hatte. Sie war auf Nummer Sicher gegangen, denn meine Hände waren gefesselt worden. Die dicken Klebestreifen umschlossen meine Handgelenke, und mich davon zu befreien, war mir in dieser Lage

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