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1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannt zu werden. Nassur-Gat entwickelte sich erstmals völlig ungestört.
    Im Alter von einundzwanzig Jahren leitete er ein großes Handelsgeschäft.
    Mit zweiundzwanzig verkaufte er alles und verschenkte den Reichtum. Was sollte er mit Geld?
    Er hatte jederzeit die Möglichkeit, ein neues Vermögen aufzuhäufen. Es verlangte ihn nach Bestätigung seiner Person, nicht nach Ansehen und Stellung.
    Und allmählich begann sich nochmals der Wille nach Macht in ihm zu regen.
    Nassur-Gat sah, wohin sich Topsid entwickelte. Sicher, es gab die Schienenstränge, den elektrischen Strom, die Aeroplane. Fortschritte waren durchaus vorhanden.
    Nur die Politik der drei großen Blöcke ... Sie verhinderte eine Fortschrittsexplosion, wie sie längst hätte stattfinden müssen.
    Sein weiteres Leben widmete er einer großen Aufgabe. Er wollte der Reformer Topsids sein, er wollte die Reiche von Trukrek-Hun, Kmurko-Kim und das der Triumvirn zusammenführen. Dazu brauchte es mehr als ein Handelsgeschäft. Und es bedurfte mehr als eines Bastards.
    Ein mutloses Jahr folgte, in dem sich Nassur-Gat zum Betteln auf die Straßen setzte. Bald jedoch verging die Phase, und er nahm das Ziel mit winzigen Schritten in Angriff. Zwei weitere Jahre widmete er der Vervollkommnung seiner Persönlichkeit.
    Dann ging er zurück nach Enshgerd. Nassur-Gat war nun fünfundzwanzig Jahre alt. Mit dem letzten Geld kaufte er neue Kleidung. Diesen Kontrast aus Tiefschwarz und Blütenweiß brauchte er jetzt; überhaupt jeden Vorteil, den er bekommen konnte.
     
    *
     
    Er gab sich zu erkennen und wurde rasch einem der drei Triumvirn vorgeführt, einem kleinen Topsider namens Brugor-Erp. Als habe man die ganze Zeit über auf ihn gewartet ... Er lachte knarrend und folgte dem anderen in ein Hinterzimmer.
    Nur sie beide waren bei der Unterredung anwesend, keine Berater. „Nun, Nassur-Gat ...", begann der Triumvir. Seine Stimme klang machtverwöhnt, die Kugelaugen blickten realistisch. „Du hast uns viel Ärger bereitet. Weshalb bist du verschwunden? Warum hast du ein paar Jahre lang nichts von dir hören lassen?" i„Ich habe die Zeit gebraucht. Ich mußte sehen, ob ich ohne Unterstützung fertig werde."
    „Und?"
    „Ich kann überall bestehen", behauptete Nassur-Gat ohne falsche Bescheidenheit. „Zwei Vermögen habe ich aufgebaut und verschenkt. Aber danach steht mir nicht der Sinn."
    „Wonach steht dir der Sinn dann?"
    „Ich möchte ein Diener der Triumvirn werden."
    „Politische Karriere, ah?" Brugor-Erp nahm sich nachdenklich etwas gelben Sand und streute ihn zur Schuppenpflege über die Brust. Anschließend goß er sich lauwarmes Wasser über. „Das hättest du einfacher haben können. Du hättest uns viel erspart."
    „Ärger mit Trukrek-Anur?"
    „Natürlich!" Der Triumvir explodierte fast vor Wut. Doch sein Ärger traf nicht Nassur-Gat, sondern richtete sich gegen den Imperator. „Sehr viel Ärger. Ihm muß an dir gelegen sein ... Nun gut. Schon um Trukrek-Anur zu argem, bekommst du deine Karriere. Und du machst ein bißchen von dem wett, was du uns eingebrockt hast."
    Nassur-Gat stand auf und verbeugte sich. Gegen den kleinen Triumvir wirkte er wie ein Riese.
    Ein schwarzer Rachegott, der sich hinab nach Topsid begab; den lange Zeit niemand erkannt hatte, dessen Herkunft sich aber nicht verleugnen ließ. „Welchen Tätigkeitsbereich erhalte ich zugewiesen?"
    „Zuerst die Leitung unserer Schreibstube."
    „Das kannst du mir nicht antun!"
    „O doch! Im Enshgerd-Ahk-Bund mußt du deine Fähigkeiten zunächst nachweisen. Das hast du dir selbst eingebrockt."
    Plötzlich lachte Nassur-Gat. „So gesehen, bin ich sogar froh darüber. Ich werde nachweisen, was ich wert bin."
    Brugor-Erp machte seinen Beschluß wahr.
    Nassur-Gat übernahm zwei Monate lang die Leitung der Schreibstube im Palast. In kürzester Zeit hatte er den Betrieb soweit reorganisiert, daß er die Mitarbeiter während der Arbeitszeit zu Fortbildungskursen freistellen konnte.
    Im dritten Monat wurde er zum technischen Verwaltungswesen weiterversetzt. Ein Jahr später übernahm er den Posten eines Ministers für technische Fortentwicklung. Er unterstützte den Aufbau der Telegraphie im Bund, ließ Aeroplane bauen und die Anwendungen der Verbrennungsmotoren erforschen.
    Diesen Posten behielt er für lange Zeit. Fünfzehn Jahre lang förderte Nassur-Gat ein Gebiet, das er für das wichtigste auf Topsid hielt. Dann allerdings wurde er eine Zeitlang kaltgestellt: Er hatte seiner Opposition

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