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1517 - Der Imperator

Titel: 1517 - Der Imperator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelandeten Topsider in der Hauptstadt Tanshim ausgetobt.
    Sie glich nach nur drei Monaten der Barbarei einer Müllhalde, in der verstörte Polizisten vergeblich versuchten, die demolierten Robotanlagen wieder in Ordnung zu bringen und in den geplünderten Einkaufszentren aufzuräumen.
    Das zuständige Personal hatte längst die Flucht ergriffen. Die Hotels waren verwüstet und besudelt.
    Die wenigen Ordnungshüter trugen weder Dienstwaffen noch andere Gegenstände, mit denen sie sich gegen die Willkür der Topsider hätten wehren können. Dinge dieser Art hatte es auf der friedlichen Welt nie gegeben.
    Selbst wenn man wenigstens Betäubungsstrahler besessen hätte, wäre deren Gebrauch verboten worden. Die Anweisungen der Imperialen Regierung von Arkon waren eindeutig. „Keine Gewaltmaßnahmen" hieß es. „Abwarten und ausweichen, bis neue Richtlinien ergehen".
    In dieser Hinsicht war Tetch Wossonow ganz anderer Meinung. Seine rechtliche Rückendeckung hieß Atlan. Die Richtlinien des Imperialen Protektors von Ariga, des Regierungschefs der Urlaubswelt, waren für ihn zweitrangig. „Du hast alle Vollmachten! Tue das, was dir deine Erfahrung gebietet", hatte Atlan gesagt.
    Und der Butler hatte es getan - allerdings erst nach reiflichen Überlegungen und gewissen Vorbereitungen, die Traytor, den Protektor von Ariga, in tiefste Verlegenheit gestürzt hatten.
    Tetch benutzte zur Kommunikation sein Gürtelgerät, dessen Aufnahme seinen Oberkörper erfaßte.
    Wossonow begutachtete das auf seinem aufgefalteten Bildschirm sichtbar werdende Gesicht. Es war schmal, von tiefen Falten gezeichnet. Der Ausdruck der roten Arkonidenaugen wirkte gehetzt. „Sind die Roboter unterwegs oder nicht?" unterbrach der Butler den Redeschwall des nervösen Mannes. Die Ereignisse auf Ariga überforderten ihn. „Ja, sie sind verladen und werden sofort gebracht. Ich betone nochmals, daß ich mich dazu gezwungen fühle! Arkons Weisungen gebieten mir, die Fremden vorerst gewähren zu lassen.
    Natürlich sehe ich die Verwüstungen, aber ..."
    „Du siehst sie nur auf deinen Monitoren", unterbrach Tetch. „Atlans Anweisungen sind vorrangig zu befolgen. Du hast sie erhalten, oder?"
    Traytors fahrige Handbewegungen zeugten von seiner Hektik. „Ja, sicherlich, aber ..."
    „Kein Aber!" wurde ihm erneut das Wort abgeschnitten. „Ich erfülle meine Aufgabe, sonst nichts. Ich möchte dich ersuchen, die Großfahndung ständig über Ariga-TV abzustrahlen. Das muß von den Topsidern gehört werden. Ein Krimineller vom Rang eines Ektopischen Jägers erfordert besondere Maßnahmen, besonders dann, wenn er die Kontrolle über sich verloren hat."
    Es fiel dem Protektor schwer, der Planung zu folgen.
    Wenn Wossonow schon einen geistig verwirrten Super-Klon spielte, so ging es nicht an, daß er ausschließlich Topsider bekämpfte.
    Es wurde höchste Zeit, auch einige Einheimische oder Urlaubsgäste zu schädigen - in möglichst massiver Form! Nur dann konnte man behaupten, der irre Killer würde auf alles schießen, was sich ihm in den Weg stellte.
    Wossonow überprüfte nochmals die Umgebung.
    Die mit gestohlenen Luftgleitern angekommenen Topsider waren bereits über die verschiedenartigen Restaurants an den Ufern des Kalkwassersees hergefallen.
    Dem fliehenden Personal waren sie körperlich weit überlegen. Sie waren schneller, stärker und hemmungsloser.
    Besonderes Vergnügen bereitete den Topsidern der Einsatz ihrer starken, schuppengepanzerten Echsenschwänze, mit denen sie auf die Fliehenden einschlugen.
    Wossonow hatte ähnliche Szenen schon oft beobachtet. Unter den Ariganern und Gästen hatte es viele Verletzte und sogar einige Tote gegeben.
    Der Butler aktivierte seinen Gravo-Pak. Das Helmvisier klappte nach unten. Der kopfumhüllende Helm bestand aus der seltenen Superlegierung Atronital-Compositum.
    Sein stumpfgrauer Glanz informierte den Wissenden über die Qualität des Materials.
    Auch der Brustpanzer und die Beinschienen, gut sichtbar über dem rostroten Kunstgewebe der Glieder, zeigten die typische Aufmachung eines Ektopischen Jägers.
    Neben der Restaurantkette landete ein großer Luftgleiter der planetarischen Zentralverwaltung.
    Der Pilot der Maschine meldete sich über Interkom auf abhörsicherer Frequenz. Er zählte zu den wenigen Arkoniden, die über Wossonows Mission informiert waren.
    Typischerweise war er kein Einheimischer, sondern ein Spezialist des Imperialen-Territorialschutz-Kommandos, dessen Kampfschiffe in Atlans Auftrag

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