1518 - Das Cueleman-Debakel
stand wie den kurz darauf herabprasselnden tonnenschweren Eisbrocken, die von ihm durch einen Strukturriß in den Hyperraum geschleudert wurden.
Der Ilt stieß einen zornigen Schrei aus. Er war erschrocken, aber schlimmer für ihn war, daß er dem mörderischen Roboter nicht mit seinen psionischen Waffen Kontra geben konnte, wie er es normalerweise getan hätte.
Als der Trümmerregen aufgehört hatte, schwebte Gucky rund zehn Meter weiter zurück und stieg danach langsam auf. Er rechnete damit, daß der Roboter aus dem Schacht kommen würde, um nachzusehen, was aus seinem Opfer geworden war.
Vorläufig bekam er ihn jedoch nicht wieder in die Ortung. Wahrscheinlich hatte sich der Roboter nach seinem Angriff erst einmal zurückgezogen, um einen eventuellen Konterschlag zu entgehen.
Der Dt hielt dennoch seinen Kombistrahler schußbereit. Er hatte ihn auf Impuls-Modus geschaltet. „Wie groß mag die Wahrscheinlichkeit sein, daß die Maschine eine Hinterlassenschaft der ehemaligen Zivilisation von Nischnugg ist?" überlegte er laut, während er zu dem Krater hinaufschwebte, der sich im Zenit der Eiskuppel befand. „Verschwindend gering", beantwortete er sich die Frage selbst. „Neunzigtausend Jahre nach dem Untergang der planetarischen Kultur geistern keine robotischen Wächter unter dem Eis herum."
Aber woher stammte der Roboter dann? dachte er weiter nach. Eigentlich konnte er nur aus dem Raum nach Nischnugg gekommen sein. Entweder als Erkunder einer Roboter-Zivilisation oder als Helfer von Forschern, Piraten oder ganz einfach Schatzsuchern. Und wenn, hatten sie ihn dann ausgesetzt und waren weitergeflogen?
Oder befanden sie sich noch auf dieser Welt? Irgendwo in einem halbwegs ortungssicheren Versteck und bereit, mögliche Konkurrenten auszuschalten. Die Handlungsweise des Roboters hatte jedenfalls bewiesen, daß seine Auftraggeber beziehungsweise Herren keine Skrupel kannten.
Direkt unter dem Krater hielt der Mausbiber an. Der Roboter war noch nicht wieder aufgetaucht.
Vielleicht wartete er auf Verstärkung.
Gucky dachte an seine Gefährten und daran, daß sie nichts davon ahnten, daß es auf Nischnugg mörderische Feinde gab. Jedenfalls möglicherweise. Wenn diese Feinde die HARMONIE entdeckten und zuschlugen, konnte das das Ende des Sängerschiffs und der beiden Insassen sein.
Der Ilt schaltete seinen Minikom ein.
Salaam Siin meldete sich fast sofort. „Du bist in Schwierigkeiten, Gucky?" fragte er mit einem Gesang, der seine Sorge um den Gefährten ausdrückte. „Ich doch nicht", wehrte der Ilt ab. „Ich maß eine Energieentladung an deiner Position an", sang der Ophaler. „Folglich hast du schießen müssen."
„Jemand hat auf mich geschossen, Meistersänger", korrigierte ihn der Ilt. „Ein Roboter. Es wäre möglich, daß sich die Leute, die ihn hier absetzten, noch auf Nischnugg befinden. Wenn ja, werden sie versuchen, die HARMONIE zu vernichten. Seht euch also vor!"
Salaam Siin stieß einen tiefen, melancholischen Akkord aus. „Die Welt ist schlecht", beklagte er sich. „Aber wir passen schon auf, Mausbiber. Paß du nur auf dich auf!
Warum kommst du nicht einfach her? Dann fliegen wir fort."
„So einfach ist das nicht", erklärte der Ilt. „Wenn wir Nischnugg verlassen, ohne die Gefahrenquelle beseitigt zu haben, fallen womöglich spätere Besucher ihr zum Opfer. Das könnte ich nicht verantworten.
Ich melde mich ..."
Er unterbrach die Verbindung zur HARMONIE, denn soeben hatte er einen Mentalimpuls aufgefangen - von der Art, wie er ihn schon geespert hatte.
Nur war er diesmal stärker und kam offenbar aus größter Nähe.
Was aber noch viel wichtiger war: Die Tatsache, daß er ihn aufgefangen hatte, bewies, daß er zumindest die Gabe der Telepathie wieder anwenden konnte.
Warum dann nicht auch die Fähigkeiten der Telekinese und Teleportation?
Gucky zögerte nicht, sondern machte sofort die Probe aufs Exempel.
Er konzentrierte sich auf den Grund des Schachtes - und entmaterialisierte.
Im nächsten Moment stand er auf der Schachtsohle und blickte in einen Gang hinein, der in eine weitere Höhle zu führen schien ...
*
Gucky teleportierte die zirka acht Meter, die ihn von der anderen Höhle trennten.
Auch diesmal gab es keine Schwierigkeiten bei der Anwendung seiner psionischen Fähigkeit.
Fast schien es, als gäbe es eine Beziehung zwischen den fremden Mentalimpulsen und seinen Paragaben.
Jedenfalls hatte er darüber verfügen können, als er die Mentalimpulse
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