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1519 - Das Symbol der Taube

Titel: 1519 - Das Symbol der Taube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mißtrauisch, trank dann aber kleine Schlucke. „Ein seltsames Wesen hatte uns geweckt.
    Seine Haut war ölig schwarz, mit einem leichten Blauschimmer. Die Größe ... vielleicht etwas kleiner als ihr, aber von ganz anderer Statur. Wie ein mutiertes Kriechwesen."
    „Warte!" rief Testare. „Steckte die Kriechsohle in einem mechanischen Sockel?"
    „Genau."
    „Und der Vorderkörper war von einer Art Rüstung umgeben."
    „Stimmt ebenfalls. Ihr kennt dieses Wesen also?"
    „Es gehört zum Volk der Nakken. Verdammt, was hat ein Nakk hier zu suchen? Hat das Wesen seinen Namen genannt?"
    „Nein. Der Nakk, wie du das Wesen nennst, wirkte sehr verwirrt."
    „Das ist typisch", warf Alaska ein. „Und was geschah dann?"
    „Zuerst wollten wir den Nakk töten. Aber das Risiko wäre in der Station zu groß gewesen. Also warteten wir ab. Der Nakk versuchte, sich mit uns zu verständigen. Das hat mehrere Tage gedauert.
    Irgendwann klappte es allerdings mit Hilfe seines Translators."
    „Was wollte er?"
    „Er sagte, er sei im Auftrag einer höheren Macht unterwegs, und ähnlich wirres Zeug dieser Art.
    Er müsse uns warnen. Er hat sich sehr undeutlich ausgedrückt; so, als wäre er gar nicht bei der Sache."
    „Nakken machen immer diesen Eindruck", erklärte Ellert. „Sie haben ausschließlich fünfdimensionale Sinne.
    Das Geschehen im Normalraum verstehen sie nicht richtig. Und wäre nicht ihre Rüstung mit der Sprech-Sicht-Maske, sie wären ganz verloren."
    „Das mag wohl sein", antwortete Goltmer. „Es paßt zum Verhalten des Wesens. Jedenfalls sagte er, er wolle uns und unseren Herrn schützen ..."
    „Euren Herrn?"
    „Er hat nur dieses eine Wort benutzt. Todfeinde seien im Anmarsch, sagte er, und er sei nicht imstande, uns und unser Wissen selbst zu schützen. Er ist abgeflogen, ohne weitere Erklärung."
    „Und seitdem habt ihr auf uns gewartet", schloß Alaska nachdenklich. „Richtig. Ihr seid tatsächlich eingetroffen. Aber ob ihr Feinde seid, weiß ich nicht." Sie dachte lange nach. „Nein, Feinde seid ihr nicht."
    „Eine späte Erkenntnis." Alaska stellte seinen leeren Becher weg und füllte die von Ellert und Testare neu. „Wir haben Glück gehabt, daß die Abwehrforts nicht mehr existieren. Sonst hättet ihr uns schon im Anflug getötet, nicht wahr?"
    „Zweifellos", gab Goltmer zu. „Statt dessen mußten wir uns mit kleinen Sabotageakten begnügen. Wir haben eure Sonden lahmgelegt."
    „Was ist überhaupt mit den Forts und dem Raumhafen passiert?"
    „Das geht euch nichts an."
    „Vielleicht weißt du es selbst nicht", mutmaßte Alaska trocken. „Nun gut, kommen wir also zu unserem eigentlichen Anliegen.
    Wir sind hier, um etwas über das Symbol der Taube zu erfahren. Davon lassen wir uns nicht abbringen."
    „Ich werde euch helfen", sagte Goltmer. „Unter einer Bedingung."
    „Und die wäre?" fragte Alaska zurück. „Hinterher verlaßt ihr diesen Planeten. Ihr müßt versprechen, daß ihr nie zurückkehrt."
    Alaska dachte nicht lange nach. Er tauschte einen Blick des Einverständnisses mit Ellert und dem Cappin. „In Ordnung", sagte er dann. „Wir versprechen es."
     
    *
     
    Goltmer war bereits vorausgeflogen. Im Tafelberg hatte sich die so lange vergeblich gesuchte Öffnung gebildet und die Barkonidin eingelassen. In einer halben Stunde sollten die drei Männer nachkommen. Sie brauchte die Zeit, um mit ihren Gefährten zu reden.
    Alaska nutzte die Atempause. Er dachte über das nach, was sie erfahren hatten. Ein Nakk also ...
    Alles paßte jetzt haargenau zusammen - soweit bei Beteiligung eines Nakken überhaupt etwas passen konnte.
    Der Überfall bei Struktur 112, der Suggestivprojektor. Und jetzt der Hinterhalt auf Kembayan.
    Eines der Schneckenwesen hatte sie unbedingt daran hindern wollen, etwas über das Taubensymbol zu erfahren.
    Aber was fürchtete der Nakk? Und weshalb ging er nicht zielgerechter vor?
    Wenn er das Wissen der Barkoniden oder das ihrer Computer zu fürchten hatte, weshalb dann der Aufwand?
    Warum hatte er nicht ganz Kembayan einfach zerstört? Denn die Mittel dazu besaß er, soviel konnte sich Alaska denken.
    Der ehemalige Maskenträger wanderte mit steifen Schritten durch die QUEBRADA. Gesellschaft vertrug er jetzt nicht.
    Irgendwann fand er einen Teil der Lösung. Höchstwahrscheinlich wußte der Nakk ebenfalls, daß Kembayan mit ES zu tun hatte.
    Und seit der Katastrophe von Wanderer, seit der Rückforderung der Zellaktivatoren, war eines klar: Die Nakken suchten ES.

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