1521 - Die Streiter von Efrem
NATHAN ihnen zuspielte. Auch der Friedensstifter Kelamar Tesson und sein Hauptschüler Imodo Perenz waren anwesend.
Sie hatten alle Informationen in der letzten Stunde mindestens zehnmal gesehen und gehört, aber schlauer geworden waren sie nicht. Was mochte da draußen im Opra-System vorgegangen sein, wo jetzt offenbar Ruhe herrschte? Keiner konnte darauf eine Antwort geben, denn weiterhin gab es keinen Hyperfunkkontakt nach Efrem.
Ein Einsatzkommando der LFT stand längst bereit, aber Rhodan wollte nicht, daß jemand direkt vor Ort Informationen holte. Begründen konnte er diese Ablehnung nicht. Und auch Kelamar Tesson hielt er weiterhin davon ab, zum Stern Epsilon Indi zu starten.
Die ODIN hatte Rhodan jedoch in Alarmbereitschaft gehalten. Wenn es sein mußte, konnte er binnen weniger Minuten starten.
Reginald Bull musterte den Linguiden mit unverhohlenem Mißtrauen, aber den schien das entweder nicht zu stören, oder er bemerkte es nicht.
Die bildlichen Darstellungen des merkwürdigen Geschehens im Opra-System waren äußerst dürftig. Eigentlich war nur ein verschwommenes Objekt zu erkennen, dessen Umrisse alles Mögliche darstellen konnten.
Manchmal schien es im Licht von Epsilon Indi heller zu strahlen, dann meinten die Männer wieder, es leuchte aus sich selbst heraus.
Der Spuk war vor fast drei Stunden erloschen. Die Hyperfunkstille war geblieben. Bully nickte dem Freund aufmunternd zu. Das bedeutete, daß er den Start für das Einsatzkommando freigeben sollte.
Doch dazu kam es nicht. „Achtung!" NATHAN meldet sich. „Das fremde Objekt, das in den hyperenergetischen Echos von Opra verschwunden war, ist wieder aufgetaucht. Ich kann Bilder der beobachtenden Fernorterstationen zur Verfügung stellen, die weniger als eine Sekunde von der Realzeit abweichen."
„Her damit!" rief Perry Rhodan.
Was NATHAN auf den überdimensionalen Bildschirm projizierte, unterschied sich nicht von den früheren Aufzeichnungen. Ein diffuses Etwas von gewaltigen Ausmaßen bewegte sich aus dem Opra-System heraus.
Auf dem Schirm erschien die Bewegung langsam, aber die erfahrenen Männer wußten, daß das täuschte.
NATHAN blendete in einer Datenzeile Meßwerte ein. Danach steigerte sich die Geschwindigkeit des merkwürdigen Raumschiffs enorm. „Objekt erreicht in spätestens drei Minuten Lichtgeschwindigkeit", meldete die Mondsyntronik.
Auch jetzt war nichts Genaues zu erkennen. Im Gegenteil. Relativistische Effekte verzerrten die Darstellung.
Das Raumschiff konnte 10.000 Meter oder 10.000 Kilometer lang sein. Das ließ sich nicht feststellen.
Keine zwei Minuten später verschwand das Objekt. Allem Anschein nach war es in den Hyperraum übergewechselt, aber ganz sicher war das auch nicht.
Die Männer diskutierten noch über das rätselhafte Geschehen, als sich Kallio Kuusinen meldete und Rhodan um eine Erklärung bat. Aber der konnte sie ihm auch nicht geben.
Kurz darauf meldete sich NATHAN und unterbrach die hitzigen Diskussionen, die sich im Kreis bewegten. „Hyperfunkkontakt mit Efrem", wußte die Großsyntronik zu berichten. „Ein gewisser Freder Masoviek wünscht Perry Rhodan und den Ersten Terraner Kallio Kuusinen zu sprechen."
„Freder Masoviek?" echote der ehemalige Unsterbliche. „Den Namen habe ich noch nie gehört.
Ich will doch mal sehen, was der uns zu sagen hat."
Kuusinen, der von NATHAN auf den gleichen Kanal geschaltet worden war, schloß sich dieser Forderung an.
Eine harte und sarkastische Stimme erklang aus der Ferne. Und was sie sagte, weckte in Rhodan weiteres Unverständnis. Das rätselhafte Geschehen im Opra-System war noch undurchschaubarer geworden
7.
Die beiden Männer in ihren Multifunktionsanzügen und die Roboter verließen Alphaboom durch den Hauptausgang zur Seeseite hin. Sie führten einen kleine Antigravplattform mit, auf der die Ausrüstungsgegenstände wasserdicht verstaut worden waren. Die Leistungsfähigkeit des Gefährts reichte aus, um Freder Masoviek und Hank Blossom zu befördern. Die Roboter, die eigene Gravo-Paks besaßen, folgten ihnen.
Auf einen Gleiter hatten sie verzichtet, obwohl sie inzwischen drei von Felsnadel geflohene eingefangen hatten.
Er wäre zu groß gewesen und hätte zu einer frühen Entdeckung geführt.
Die Sonne Opra stand schon hinter dem Horizont. In spätestens einer Stunde würde es finster sein.
Nach den Berechnungen des Syntrons konnten sie die ersten einhundertdreißig Kilometer ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen am
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