Fesselnde Lust 1
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R owan fuhr mit der Hand über das kühle Metall der Kette, die von der Decke herabhing. Sie schloss die Finger darum und ließ sie darübergleiten, bis sie zum weichen Leder über den Handschellen gelangte.
Tief atmete sie den vertrauten, würzigen Geruch des Leders ein. Club Prive. Der exklusivste BDSM-Club an der Westküste. Rowans zweites Zuhause.
Die Freunde und Bekannten um sie herum bereiteten sich auf die Spielparty heute Abend vor. Wie immer war es im Raum dunkel wie im Mutterleib, mit den dunkelroten Wänden und der gedämpften roten und bernsteinfarbenen Beleuchtung. Die hypnotischen, tantrischen Klänge von gregorianischen Gesängen erfüllten den Raum. Sie trat über den Holzboden auf die roten Samtsofas zu, die den Spielbereich säumten, wobei sie stumm denen zunickte, die sie kannte, um sie in den Vorbereitungen nicht zu stören.
Das vertraute Summen sinnlicher Erwartung lag in der Luft, eine spürbare Energie, die sich im Laufe des Abends noch steigerte. Aber, was in der letzten Zeit nur allzu häufig geschah, in ihr stieg Enttäuschung auf, als sie die innere Leere verspürte, die sonst hier so wunderbar gefüllt worden war.
Es hatte doch einmal eine Zeit gegeben, da hatte ihr dieser Ort alles bedeutet. Seit wann hatte sich das ge ändert?
Sie beobachtete die Leute, die in den Raum strömten, und fragte sich, warum sie überhaupt hier war. Heute Abend war sie eigentlich gar nicht in der Stimmung, um zu spielen. Sie war viel zu nervös, und es befriedigte sie noch nicht einmal mehr, die schönsten, gehorsamsten Jungen im Club zu dominieren. Das ging nun schon seit Monaten so, und nichts schien zu helfen. Ihr Schreiben jedoch, ihre dunklen, geheimen Notizen, lief besser als jemals zuvor. Die Worte schienen ihr mühelos geradezu wie aus den Fingerspitzen zu fließen. Eigentlich hätte sie sich befreit fühlen müssen, aber das Gefühl wollte sich nicht einstellen.
Jetzt ertönte die tranceartige Musik, die den offiziellen Beginn des Abends ankündigte. Devote Männer und Frauen wurden an die großen Holzkreuze, auf die Prügelbänke und die Gestelle gebunden. Sie waren wunderschön, alle, unabhängig von ihrer Größe und Statur. Im Akt der Unterwerfung selbst lag eine Schönheit, die sie immer wieder erstaunte.
In der Diskussionsgruppe, die sie einmal im Monat dienstagabends für die Neulinge in der Szene leitete, hatte sie darüber gesprochen. Sie redeten viel über die Psychologie von BDSM, die Rituale und Symbole, die der Neigung zugrunde lagen. Sie war froh darüber, dass sie anderen helfen konnte, diese geheime Seite von sich auszuleben. Aber in den fünf Jahren, in denen sie schon zur Szene gehörte, hatte sie doch immer das Gefühl gehabt, dass ihr etwas fehlte.
Denk jetzt nicht daran, denk nicht darüber nach.
Einer der devoten Männer, mit denen sie oft spielte, trat lächelnd näher und kniete sich vor sie auf den Boden.
Er war einer ihrer Lieblinge. Blond, mit weichen, lockigen Haaren und einem Engelsgesicht. Er war liebenswert und besaß die Ausdauer eines Rennpferdes.
Sie schüttelte den Kopf und ließ ihn wissen, dass sie heute Abend nicht spielen wollte.
»Bist du sicher, Herrin?«
»Heute Abend nicht, Eric. Aber keine Sorge, du fällst sicher jemand anderem auf.« Seufzend strich sie mit einem Finger über seine Schulter.
»Darf ich dir denn wenigstens etwas zu trinken bringen, Herrin?«
»Danke, nein. Geh spielen. Genieß den Abend. Ich werde heute nur zuschauen.«
»Wie du wünschst.« Kühn ergriff er ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf.
Rowan lächelte. »Jetzt aber ab mit dir.«
»Ja, Ma’am.«
Sie schaute wieder auf die Spielfläche. Heute Abend war es voll im Club. Fast jeder Platz war besetzt.
Grüppchen saßen auf den Sofas oder standen an den kleinen Tischen, die überall aufgestellt waren, während die Sklaven ihren Herren oder Herrinnen etwas zu trinken brachten oder einfach zu ihren Füßen kauerten.
Eine kleine Gruppe von devoten Frauen drängte sich wie ein Haufen Teenager an der Wand zusammen und wartete darauf, ausgewählt zu werden. Alle trugen das weiße Lederhalsband des Clubs und durchsichtige Unterwäsche, die ihre Verfügbarkeit und ihren Status signalisierte. Rowan war froh darüber, dass sie als Domina nie diese quälende Erfahrung hatte machen müssen, dieses Warten darauf, ausgesucht zu werden. Sie war diejenige, die ihre Partner auswählte, und für sie käme der andere Weg nie in Frage. Sie wollte ihre Sinnlichkeit
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