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1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust

Titel: 1529 - Rückkehr in die Provcon-Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das wiederum seinen Ursprung auf die Lemurer zurückführte.
    Die Vincraner waren während der Haluterkriege in die Provcon-Faust verschlagen worden. Im Lauf der Jahrtausende hatten sie einen besonderen Sinn entwickelt. Sie spürten die Bewegungen des Staubmantels förmlich. Sie erkannten jeden Partikelstrom, bevor er noch entstand.
    Das machte sie zu idealen Lotsen durch den Staub.
    Hatte sie gemacht. Denn heutzutage gab es keine Lotsen mehr ... Heutzutage galt der Mantel als relativ ungefährlich.
    Doch wie wenig dies mit der Wirklichkeit übereinstimmte, sah sie ja selbst. Der Paratronschirm leuchtete immer greller auf. Immer häufiger entstanden die typischen Entladungsblitze. „Sechzig Prozent!" rief Lekki.
    Der Zweite Pilot mußte nicht sagen, was gemeint war.
    Und sie hatten gerade ein Zehntel der Strecke zurückgelegt, schätzte Mieka. Jede Ortungsmöglichkeit war verlorengegangen. Für die AMATIL existierten derzeit weder die Flotte noch eine geordnete Außenwelt.
    Im Lauf der nächsten Stunden sank die Auslastung sogar wieder; sie überlegten bereits, ob sie nur zufällig eine besonders gefährdete Zone der Faust durchflogen hatten.
    Dann jedoch kam der erste Paukenschlag.
    Zunächst orteten sie einen langen Korridor, der einen weiten Sprung durch den Mantel erlaubte.
    Manurod ließ die Triebwerke auf höchste Leistung fahren. Mieka hatte ein schlechtes Gefühl dabei - aber sie sagte sich, daß die Provcon-Faust der Gegenwart sich von der der Vergangenheit unterschied.
    Außerdem war dieses Schiff nicht mit der antiken MARCO POLO zu vergleichen. Die AMATIL entstammte neuesten Baureihen. „Dreiviertel Lichtgeschwindigkeit", hörte sie.
    In Miekas Magen zog sich alles zusammen.
    Und schon geschah, was sie unbewußt gefürchtet hatte: Der Korridor brach innerhalb einer Sekunde völlig zusammen. Energetische Wogen schlugen über dem 200-Meter-Raumer zusammen. „Verkleinert den Querschnitt des Paratronschirms!" schrie Manurod. „Bremsen, beim Imperator, bremsen!"
    Ein lautes Kreischen lief durch die AMATIL. Die feurige Schirmhülle um das Schiff schrumpfte auf geringsten Durchmesser. Mit ungeheurer Wucht trafen die geladenen Staubmassen auf den Paratron, in immer neuem Rhythmus, ohne Möglichkeit der Vorhersage.
    Jetzt, dachte sie, hätten wir einen Vakulotsen bitter nötig.
    Ein Ruck schleuderte sie fast aus dem Sessel. Die Gurte schnappten automatisch zu, gleichzeitig schloß der Syntron automatisch die Sicherheitsschotte. „Hundertzehn Prozent!" schrie Lekki in den entstandenen Lärm. „Hundertfünf zehn !"
    Das konnte nur wenige Minuten gutgehen.
    Mieka starrte wie gebannt auf den Teil der Anzeigen, der ihrem Pult zugänglich war. Die Geschwindigkeit sank rapide. Gut die Hälfte ihrer Kraftwerkskapazität verschlang das Bremsmanöver, doch bald verringerte sich dieser Wert. „Hundert", meldete der Zweite Pilot. „Tendenz leicht fallend."
    Mieka und die anderen atmeten auf. Sie sah die bleichen Gesichter ringsum - und erkannte, daß keiner völlig ruhig geblieben war. Vielleicht die Feuertaufe eines Sensibelchens, dachte sie ironisch. Ja.
    Niemand würde mehr an ihr zweifeln.
    Bei Achtzig hörte Lekki auf, die neuen Werte ständig durchzusagen. Erneut vergingen einige Stunden. Wo sich Korridore im Staub ergaben, nutzte Manurod diese, aber er wurde nicht mehr leichtsinnig.
    Selbst der letzte Dummkopf in der AMATIL begriff inzwischen, was vor sich ging. In der letzten Zeit hatte etwas die Provcon-Faust gleichsam aufgeheizt; eine andere Möglichkeit existierte nicht. Die Zustände näherten sich denen von früher an.
    Der Syntron berechnete die Aktivitäten innerhalb der Faust von neuem. Das Ergebnis überraschte: Selbst im Verlauf der letzten Stunden gab es eine Steigerung.
    Immer stärker drosselten sie die durchschnittliche Geschwindigkeit. Inzwischen waren zwei Tage vergangen.
    Mieka hatte nur einmal geschlafen, mit bösen Alpträumen und immer derselben Vision. „Was werden Rhodan und Atlan denken?" fragte sie einmal Manurod. „Sie erwarten uns doch längst zurück"
    „Nicht unbedingt, Mieka", meinte der Glatzkopf. „Sie haben uns freie Hand gelassen. Wir können beobachten, solange wir wollen. Bis ein Ergebnis vorliegt."
    „Sie werden nicht endlos warten."
    „Natürlich nicht. Aber sie nehmen von außen Messungen vor. Sie werden bemerken, was in der Faust vorgeht, daß wir einen schweren Flug haben. Nicht das volle Ausmaß, aber immerhin."
    Der nächste Höhepunkt trat am dritten Tag

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