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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann lag es in meiner Rechten und verschwand kurz darauf in der Jackentasche.
    Der Unbekannte hielt sich noch immer an derselben Stelle auf. Details bekam ich von ihm nicht zu sehen, doch aus der Entfernung betrachtet sah ich schon, dass er mit einem normalen Menschen nicht zu vergleichen war. Er reckte sich und stieß dabei sein Schwert in die Höhe, als wollte er klarmachen, wie kampfbereit er war.
    Für die Umgebung hatte er keinen Blick, und das kam mir sehr entgegen. So lief ich so schnell nicht in Gefahr, von ihm entdeckt zu werden.
    Als er sich einmal um die eigene Achse drehte, duckte ich mich hinter dem Rover zusammen und bot somit kein Ziel mehr.
    Sekunden danach kam ich wieder hoch, und schaute nun auf den Rücken der Gestalt, die mit langsamen und zugleich sicheren Schritten auf den Wohnwagen Lucy Martins zuschritt.
    Das war für mich keine große Überraschung. Lucy war sicherlich nicht grundlos von ihm gerettet worden. Dabei sollte es nicht bleiben, und wäre es anders gewesen, hätte es mich auch gewundert.
    Ich wartete so lange, bis der Schwertträger in eine andere Richtung blickte, und setzte mich in Bewegung. Okay, ich musste schon Glück haben, denn ich wusste nicht, welche Fähigkeiten diese Gestalt besaß und wie sie reagierte. Wenn sich der Typ plötzlich umdrehte, war es schlecht für mich. Ich vertraute nicht nur auf mein Glück, sondern schlug auch einen Bogen.
    Dass jemand auf ihren Wagen zukam, hatte Lucy Martin nicht bemerkt.
    Sie zeigte sich nicht am Fenster, es blieb alles völlig normal.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich Lucy zum Schlafen hingelegt hatte. Deshalb war ich gespannt, wie sie den Besuch ihres Lebensretters aufnehmen würde.
    Ich glitt näher an den Wagen heran. Dabei ging ich nicht aufrecht, sondern so tief geduckt wie möglich. Sollte sich der Mörder umdrehen, würde ich nicht so schnell gesehen werden.
    Er tat es nicht.
    Ich blieb dort stehen, wo einige Sträucher wie verloren aus dem Rasen hervor wuchsen.
    Der Mörder hatte den Wagen erreicht, und zwar genau an der Stelle, an der auch Lucy und ich eingestiegen waren. Dicht vor der Tür hielt er an.
    Ich wartete auf das weitere Geschehen und sah schon bald, dass die Tür geöffnet wurde. Ob der andere geklopft hatte oder nicht, war mir nicht aufgefallen, jedenfalls fiel ein Lichtschein nach draußen, und für wenige Augenblicke sah ich die Gestalt zum ersten Mal genauer.
    Ja, sie war dunkel, und das vom Hals bis zu den Füßen. Nur der haarlose Kopf leuchtete irgendwie auf. Jedenfalls war er viel besser zu erkennen.
    Der Killer stieg ein. Er musste ich sehr tief ducken, und kurz danach war die Tür wieder zu.
    Ich hatte mich hinter meiner Deckung aufgerichtet und wollte nicht behaupten, dass ich die Welt nicht mehr verstand, aber das Verhalten des Killers war schon komisch und für mich irgendwie auch nicht nachvollziehbar.
    Es kam mir so vor, als hätte Lucy auf ihren Lebensretter gewartet. Sie hatte ihn sofort nach dem Öffnen der Tür eingelassen und sich offenbar nicht überrascht gezeigt.
    Das empfand ich schon als unnatürlich, und es brachte mich wieder dazu, über ihr Verhalten nachzudenken. Ich hatte lange genug mit ihr im Auto gesessen und hatte sie auch zuvor erlebt. Gut, sie war geschockt gewesen, aber sie hatte diesen Schock auch sehr schnell wegstecken können, was für mich nicht normal war. Wenn ich den Vorgang hier betrachtete, dann musste ich Lucy Martin mit anderen Augen ansehen.
    Es konnte durchaus sein, dass sie schon informiert gewesen war.
    Worüber, das stand für mich in den Sternen.
    Ich ließ etwas Zeit verstreichen. Im Wagen tat sich nichts. Nur ab und zu sah ich hinter dem erleuchteten Fenster einen sich bewegenden Schattenriss, aber das war auch alles.
    Ich wollte meine Position verlassen. Neugierde ist eine Eigenschaft, die man als Polizist haben muss. Besonders dann, wenn es sich um Fälle handelte, mit denen ich mich beschäftigte. Und in diesem Fall rechnete ich mit weiteren Überraschungen, die vor allen Dingen Lucy Martin betrafen.
    In den anderen Wohnwagen hatte niemand bemerkt, was sich hier auf dem Rasen abspielte. Die Finsternis der Nacht sorgte für die Ruhe, und auch ich bemühte mich, leise zu laufen, um keinen Menschen zu stören.
    Ich erreichte das Wohnwagenei an der hinteren Seite. Hier gab es kein Fenster. Allerdings war eines am Heck vorhanden. Es war mehr breit als hoch, und es lag zudem so tief, dass ich mühelos hindurchschauen konnte.
    Besonders dick waren

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