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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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diesem kleinen Abstecher.
    Brian Colley alias Thar-pex hatte ein großes Opfer gebracht: Um die Kraft des Alptraumteufels Por unter Kontrolle zu bekommen, hatte er diesen in sich aufgenommen. [1]
    Bis dahin konnte sich Thar-pex mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Damit war es nun vorbei. Aber das machte uns, seinen Freunden, keine Sorgen. Was uns mehr bedruckte, war die Tatsache, daß Brian wie ein gefällter Baum umgestürzt war, nachdem er gegen Por geprallt war.
    Reglos wie einen Toten hatten wir ihn nach Hause gebracht, und sein Zustand war heute morgen noch unverändert gewesen.
    Der »Weiße Kreis« bestand zur Zeit aus fünf Mitgliedern. Hoffentlich würde dieses wichtige Bollwerk gegen das Böse nicht bald um einen Mann weniger zählen.
    Ich stieg vor dem einfachen, unscheinbaren Haus aus und läutete, und Augenblicke später erlebte ich eine erfreuliche Überraschung: Brian Colley öffnete die Tür.
    Ich riß verdutzt die Augen auf. »Thar-pex!«
    Er lächelte. »Hallo, Tony.«
    »Seit wann stehst du wieder auf den Beinen?«
    »Vor einer Stunde überwand ich den Schock. Komm herein.«
    Ich sah hinter seinen blauen Augen die Blutaugen des Alptraumteufels, ein Beweis dafür, daß sich Por nach wie vor in ihm befand.
    Sie waren nur zu erkennen, wenn man ganz genau hinschaute.
    »Ich bin froh zu sehen, daß es dir gutgeht«, sagte ich strahlend.
    »Ich kann noch keine Bäume ausreißen, aber das Schlimmste ist überstanden.«
    »Wir befürchteten, du hättest dich übernommen.«
    Der Mann aus der Welt des Guten, der wie ein Germane aussah, nickte ernst. »Ja, das wäre durchaus möglich gewesen.«
    »Dennoch hast du dieses große Risiko auf dich genommen?«
    »Ich mußte, ich hatte keine andere Wahl.«
    Wir begaben uns ins Wohnzimmer. Mason Marchand alias Fystanat, ebenfalls von der Welt des Guten, begrüßte mich. Die anderen Mitglieder des »Weißen Kreises« – der Hexenhenker Anthony Ballard, mein Ahne, der weiße Wolf Bruce O’Hara und Daryl Crenna alias Pakka-dee, der Gründer dieser schlagkräftigen Truppe, befanden sich im Einsatz, wie ich erfuhr. Sie waren einem Nachzehrer auf der Spur, berichtete Fystanat.
    Ich mußte mich setzen, und sie wollten mir einen Drink aufdrängen, doch ich lehnte dankend ab. »Ich brauche einen klaren Kopf. Ich habe einen neuen Job übernommen.«
    Sie wollten Näheres wissen, und ich sprach darüber.
    »Wenn wir dir irgendwie helfen können, Tony…«, sagte Brian Colley.
    »Du erhol dich erst mal richtig«, erwiderte ich. »Danach komme ich gern auf dein Angebot zurück.«
    »Ich bin fit«, sagte Mason Marchand.
    »Dann paß gut auf deinen Freund auf, damit er nicht noch mal zusammenklappt«, riet ich ihm.
    Thar-pex stand jetzt nicht nur die Kraft des Alptraumteufels zur Verfügung, sondern auch dessen Wissen, und so erfuhr ich von ihm eine überraschende Neuigkeit: Professor Mortimer Kull lebte nicht mehr. Das schlug bei mir wie eine Bombe ein.
    »Ich dachte schon, der würde uns als Feind ewig erhalten bleiben«, sagte ich.
    Thar-pex übermittelte mir Pors Wissen: Professor Mortimer Kull wollte sich mit Loxagon, dem Teufelssohn, verbünden und nach dem Höllenthron greifen.
    Doch Loxagon hatte falsch gespielt. Er war nur ein Scheinbündnis eingegangen, war auf Asmodis’ Seite geblieben und hatte Kull mit dem Speer des Hasses, einer ungemein starken Waffe, vernichtet. [2]
    Damit der Speer des Hasses, mit dem man Asmodis töten konnte, nicht in falsche Hände geriet, vernichtete ihn der Höllenfürst nach Kulls Tod.
    »Ich weine Kull keine Träne nach«, sagte Fystanat.
    »Er war trotz allem ein außergewöhnlicher Mensch«, bemerkte ich.
    »Nun gibt es nur noch Morron Kull, den Sohn des Professors.«
    »Nur noch?« entgegnete Fystanat. »Mich würde es nicht wundern, wenn er noch gefährlicher wäre als sein Vater. Hoffentlich beschränkt er seine Aktivitäten auf die Hölle. Ich bin nicht erpicht, seine Bekanntschaft zu machen.«
    »Keiner von uns ist das«, pflichtete ich ihm bei.
    Ich war ehrlich froh, Thar-pex so gut erholt zu sehen, aber ich konnte nicht lange bleiben, denn Tom Condor wartete auf mich. Er wußte es nur nicht.
    ***
    Die Mauern hatten kantige Zinnen und enge Schießscharten, es gab schlanke Wehrtürme und schmale Wehrgänge aus dunklem Holz.
    Alle Fahrgäste, bis auf Erica Briggs, waren ausgestiegen und blickten sich im Schloßhof erwartungsvoll um.
    Terence Lockridge kniff die Augen zusammen und fragte seine Frau: »Sag mal, Eva-Maria, sehe ich

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