154 - Schloß der tausend Schrecken
abmachen, Ross. Ihre Familie wird Ihnen helfen, diesen Schicksalsschlag zu verkraften.«
»Was sind wir Männer doch manchmal für Rindviecher! Ich hatte bei Selma alles, aber es reichte mir nicht. Ich wollte mehr, wollte noch einmal alles so richtig auskosten. Midlife Crisis…«
Wir redeten noch eine Weile, dann verabschiedete ich mich. Zwei Stunden später traf ich meine Freundin Vicky Bonney, und ich war sehr schweigsam. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ich jemals von Vicky genug haben würde.
Ich brauchte sie.
Sie war mein heimatlicher Hafen, in den ich immer wieder gern zurückkehrte, wenn eine Schlacht geschlagen war. Sie versorgte meine Wunden, ohne zu klagen, schenkte mir Güte, Verständnis und Liebe.
Ohne sie wäre ich nicht so ausgeglichen gewesen, ohne sie hätte ich vielleicht auch nicht so genau gewußt, wofür ich eigentlich kämpfte.
»Woran denkst du?« wollte meine blonde Freundin wissen, und ihre veilchenblauen Augen strahlten mich an.
»Daran, daß ich dich liebe«, sagte ich, und dann fuhr ich mit ihr nach Hause.
Der Teufelsrocker
von A. F. Morland
Können Sie sich das vorstellen: Sie begegnen einem alten Freund, einem Menschen, den Sie seit Jahrzehnten kennen. Sie unterhalten sich mit ihm, lachen, tauschen Erinnerungen aus – und plötzlich zieht Ihr Freund ein Messer aus der Jacke und stößt es Ihnen in die Brust. Unfaßbar?
Nicht, wenn man von der Existenz von Rufus weiß, dem Dämon mit den vielen Gesichtern. Eine Höllenkreatur, die jedes Aussehen annehmen kann. Rufus war mein größter Feind. Und er hatte angekündigt, mich zu erledigen. Wem konnte ich noch trauen? Lauerte nicht hinter jedem Menschen, dem ich begegnete, die Fratze des Todes?
Der Teufelsrocker war eine von Rufus’ höllischen Masken. Ein harmloser Motorradfahrer, der von einem Moment zum anderen zur tödlichen Gefahr für mich wurde. Eine schreckliche Situation!
ENDE
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 153 »Nachts, wenn die Höllenträume kommen«
[2] Siehe Tony Ballard Nr. 150 »Aufbruch in die Silberwelt«, und folgende
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