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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganz nach hinten und warf mit einer ruckartigen Bewegung das dunkelbraune Haar zurück. Die braungrünen Augen in dem ovalen Gesicht spähten aufmerksam in die Runde. Doch es war das Ortungssystem des SERUNS, das den Gejagten zuerst ausmachte: eine bläulich schimmernde, aufrechtschwebende Gestalt mit blechern wirkendem Robotergesicht und sechs mechanischen Armpaaren. Sie kam aus dem Dschungel östlich des Jägers.
    Der Nakk kam bis auf etwa zehn Meter heran, dann schwebte er mit Hilfe seines Antigravsockels auf der Stelle. „Ich habe keine Zeit, Idinyphe", klagte er. „So viele Aufgaben warten auf mich. Warum ließest du mich nicht in Ruhe?"
    „Du weißt es, Willom!" entgegnete Idinyphe. „Es gibt für mich nichts Wichtigeres als die Suche nach ES und auch für euch Nakken hat diese Aufgabe höchste Priorität." Sie bewegte Kopf und Arme in einem bestimmten Rhythmus, um sich dem fremdartigen Wesen besser verständlich zu machen. Ihre Bewegungen waren dabei allerdings nur die unwillkürliche Begleitmusik zu den 5-D-Impulsen, die sie ausstrahlte. Zwar besaß sie seit einiger Zeit auch einen Lasim, mit dem sich die nakkische „Stillsprache" perfekt anwenden ließ, aber in diesem relativ simplen Fall wurde er nicht benötigt. „Das schließt aber nicht aus, daß ich mich zeitweilig mit anderen Problemen beschäftige", hielt Willom ihr entgegen. „Ich soll mir also einen anderen Mentor suchen?" fragte Idinyphe.
    Willom schien sich zu winden, obwohl das einem Nakken nie anzusehen gewesen wäre. „War ich dir nicht stets ein guter Mentor?" fragte er. „Seit zwei Tagen nicht mehr", gab die Terranerin zurück. „Du bist regelrecht vor mir geflohen und hast dich nicht einmal gescheut, dich hinter eine Raumzeitverfaltung zurückzuziehen. Du wolltest also jeglichen Kontakt zwischen uns unterbinden, denn du mußtest damit rechnen, daß ich den Eingang zu deinem Versteck niemals finden würde."
    „Aber du hast ihn gefunden", stellte der Nakk fest und schwebte ein Stückchen näher. „Nur mit Hilfe eines eurer schwarzen Spiegel!" entgegnete Idinyphe. „Doch beenden wir diese unfruchtbare Diskussion! Paunaro wäre sicher ein besserer Mentor als du. Deshalb schlage ich vor, du zeigst mir jetzt den Ausgang aus dieser Parallelwelt, damit ich nicht noch mehr Zeit verliere. GALORS hat wieder etwas geortet, das auf eine neue Manifestation von :Wanderer hinweist. Das war vor zwei Tagen. Inzwischen sind wahrscheinlich längst die Koordinaten bekannt. Ich werde Paunaro veranlassen, mit mir auf seiner TARFALA hinzufliegen."
    „Das wäre nicht gut", erklärte Willom. „Paunaro ist auf absehbare Zeit unabkömmlich auf Akkartil. Aber ich könnte mich doch noch entschließen, meine Zeit uneingeschränkt dir zur Verfügung zu stellen, denn ich habe erkannt, daß du unbeirrt deinen Weg gehst."
    Idinyphe musterte nachdenklich das „blecherne Robotergesicht" des Blaunakken. Das dadurch bedingte Fehlen jeglicher Mimik ließ nur schwer auf die Gedanken schließen, die im Zentralnervensystem dieses Wesens abliefen. Willoms letzte Erklärung hatte bei der Terranerin die Vermutung aufkeimen lassen, sein plötzliches Einlenken wäre durch eine Eifersucht gegenüber Paunaro motiviert worden. Genau wie die Behauptung, Paunaro wäre auf absehbare Zeit unabkömmlich.
    Willom ließ die Musterung geduldig „ über sich ergehen. Nur seine in beweglichen Gliederhülsen steckenden Psifühler zitterten kaum merklich. Doch was sie beobachteten, hatte wohl kaum etwas mit Idinyphe zu tun. Ihr „Revier" war der Hyperraum. Für Dinge und Vorgänge innerhalb des dreidimensionalen Raumes beziehungsweise des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums waren sie blind und taub.
    Schließlich kam die Frau zu dem Schluß, daß Willoms Einlenken nichts mit Eifersucht zu tun hatte. Der Nakk war anscheinend deshalb anderen Sinnes geworden, weil er nach nüchternem Durchdenken der Fakten eingesehen hatte, daß er im Unterschied zu Paunaro als Idinyphes Mentor ein Optimum an Nützlichkeit darstellte. „Ich nehme dein Angebot an", erklärte sie. „Unter einer Bedingung."
    „Du stellst eine Bedingung?" fragte Willom. „Ich weiß nicht, ob ich das akzeptieren werde."
    „Du wirst es tun müssen, wenn du weiterhin mein Mentor bleiben willst. Außerdem verstößt sie nicht gegen nakkische Interessen. Es geht um Sato Ambush. Ich will vermeiden, daß er an unserer Expedition zu der neuen Manifestation von Wanderer teilnimmt. Zwar wurde eine Kooperation zwischen den

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