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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flüchtling eingeholt hatte. Die Chance, die sich durch die neueste Manifestation von ES ergeben hatte, durfte nicht ungenutzt verstreichen.
    Er ging in die Halle hinein und begann damit, sie systematisch abzuschreiten. Plötzlich blieb er stehen.
    Ihm war eingefallen, wie er die Suche vielleicht abkürzen konnte.
    Er wandte sich um und verließ die Halle wieder. Vor dem ersten in die Wände des Korridors eingelassenen Schott blieb er stehen und strahlte mit seinem Impulsgeber den Öffnungskode aus.
    Als die Schotthälften auseinanderglitten, bot sich dem Verfolger der Anblick einer spartanisch eingerichteten Zelle dar. Die blauweiße Beleuchtung hatte sich automatisch eingeschaltet. Langsam, zögernd, trat der Verfolger ein. Er zögerte nicht grundlos, denn alle diese Zellen innerhalb der Anlage auf Akkartil waren für die Herren dieses Planeten Heiligtümer und damit tabu für alle Fremden.
    Zwar war er für diese Wesen nicht fremd, aber dennoch von anderer Art, trotz allem, was mit ihm seit einiger Zeit geschah. Aber darauf durfte er in seiner Lage keine Rücksicht nehmen. In der Mitte der Zelle blieb er stehen und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den „schwarzen Spiegel", der die gesamte Fläche der Rückwand einnahm. Solche „Spiegel" gab es in allen Zellen. Sie spiegelten allerdings nichts wider, sondern eröffneten bei konzentrierter Betrachtung den Zugang zu Vorstellungen, die die Seele erschütterten, weil sie anscheinend Ausblicke in unergründliche kosmische Tiefen ermöglichten.
    Jedenfalls bei Wesen von der Art des Verfolgers. Für die Herren von Akkartil weckten sie viel mehr. Meist wurden die „schwarzen Spiegel" jedoch nur zu dem profanen Zweck benutzt, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
    Und genau dazu wollte der Verfolger sie ebenfalls verwenden.
    Er versenkte sich in die Schwärze des Gebildes und „schaltete" alle anderen Wahrnehmungen aus. Nach einiger Zeit hatte er das Gefühl, als stürzte er körperlich in die bodenlose Finsternis. Gleichzeitig spürte er ein scharfes Brennen auf der Rückseite seines Halses. Es breitete sich von dort aus, schob sich bis in sein Gehirn - und verwandelte sich in ein angenehmes Wärmegefühl, während sich in seinem Bewußtsein eine Vision aufbaute.
    Die Vision eines zirka drei Meter hohen und zwei Meter breiten schwarzen Spiegels, der von einem grell blauweiß strahlenden Rand umgeben war.
    Doch dieser schwarze Spiegel befand sich nicht in der Meditationszelle, sondern in der Halle der Erfüllung - und zwar in fast 200 Metern Höhe exakt im Zenit der Kuppel.
    War das die Position des unsichtbaren Eingangs in die Raumzeitfalte, in die der Flüchtling sich zurückgezogen hatte?
    Der Verfolger wußte, daß er darüber nur durch das Experiment Gewißheit erhalten würde. Er verließ die Zelle wieder, flog in die große Halle zurück und steuerte dort sein Ziel an.
    Er sah den Eingang nicht, aber als er die Stelle erreichte, wo er sein mußte, befand er sich plötzlich in einer völlig anderen Umgebung.
    Auf der Oberfläche einer warmen Sumpfwelt, durch deren dichte Wolken ein blutroter Lichtfleck schien. Der Verfolger stand auf einer schwarzen Felsplatte, die annähernd kreisförmig war und etwa siebzehn Meter durchmaß. Ringsum erstreckte sich schwammiger, gelbbrauner Boden, auf dem kleine Grasinseln wuchsen.
    Dahinter ragten die Silhouetten niedriger Urwälder auf. Die Luft war feuchtigkeitsgeschwängert, aber doch sauerstoffreich. Zahllose unterschiedliche Tierstimmen waren zu vernehmen.
    Ein ganzer fremdartiger Planet. Wenn sich der Flüchtling ein gutes Versteck gesucht hatte und stillhielt, würde er in absehbarer Zeit nicht aufzuspüren sein.
    Es wäre folglich sinnlos, nach ihm zu suchen.
    Aber zweifellos hatte er sich nicht so weit vom Eingang zu dieser Welt entfernt, daß er seinen Verfolger nicht mehr beobachten konnte.
    Darum entschloß sich der Verfolger dazu, eine neue Karte ins Spiel zu bringen. „Willom!" rief er - und hatte die Lautverstärker seines SERUNS vorsichtshalber mit eingeschaltet -. „Ich habe es satt, noch länger hinter dir herzujagen. Seit zwei Tagen weichst du mir aus. Du hörst mich nicht einmal an, obwohl die Sache von größter Wichtigkeit für mich ist - und auch für euch. Deshalb fordere ich dich diesmal ultimativ auf, dich mir zu stellen. Geschieht das nicht innerhalb der nächsten zehn Minuten, sehe ich mich dazu gezwungen, mir einen anderen Mentor zu suchen."
    Der Jäger klappte den Druckhelm seines SERUNS

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