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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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existieren, nur war es vor undenklichen Zeiten in die Tiefe des Planeten abgesackt.
    Ein staubtrockener Salzsee passierte das Holo, dann kamen Sanddünen und eine Steinwüste.
    Deprimierende Bilder.
    Die Ausschnittvergrößerung näherte sich von der entgegengesetzte Seite wieder ihrem Ausgangspunkt. Sie wanderte über eine brettflache Sandwüste, über der in geringer Höhe eine dünne, halbtransparente Decke aus rötlichem Staub gemächlich kreiselte.
    Kurz darauf kamen drei mittelgroße Gebäude ins Holo, schmucklose Kästen aus unbekanntem Kunststoffmaterial. In der Wand des einen Gebäudes klaffte ein großes Loch mit geschwärzten Rändern.
    Nördlich der alten Cantaro-Station war ein Start- und Landefeld für Raumschiffe zu sehen. Die Glasfaserbetonplatten schienen fast unversehrt zu sein, nur waren sie halb von Sandmassen bedeckt. Weiter nördlich stiegen die Ausläufer eines Gebirgszugs empor. „Dort irgendwo muß sich der Zugang zu den subplanetarischen Lebensräumen der Chirxiil-Blues befinden", sagte Idinyphe. „Willom, kannst du die hyperenergetische Strahlung erkennen, die von dem Fragment der Kunstwelt ausgehen soll?"
    „Ich erkenne nur eine sehr schwache Emission im psionischen Frequenzbereich", antwortete ihr Mentor. „Aber von dort muß eine starke psionische Wellenfront ausgegangen sein", entgegnete Idinyphe. „Sonst hätte GALORS nichts anmessen können."
    „Jetzt gibt es jedenfalls nichts dergleichen mehr", erwiderte Willom. „Nur noch die schwache Emission. Nicht anmeßbar für GALORS und auch nicht für die Ortungssysteme von Schiffen der Galaktiker."
    „Ich verstehe", sagte Idinyphe. „Als Gucky und Co. das Fragment fanden, erlosch die Wellenfront. Sie hatte ihren Zweck erfüllt. Lande das Schiff, Willom! Ich brenne darauf, ein Stück des Fragments zu erbeuten."
    „Die ANEZVAR wird auf dem alten Raumhafengelände landen", sagte Willom.
    Die Holos erloschen.
    Gleich darauf ging das Dreizackschiff noch einmal in den Hyperraum, um die restliche Distanz zu Chirxiil ohne unnötige Verzögerung zu überwinden ...
     
    *
     
    Als die ANEZVAR auf dem versandeten Areal des alten Raumhafens niederging, betrug die Sicht für menschliche Augen nur wenige hundert Meter. Ein Staubsturm näherte sich aus südlicher Richtung. Seine Ausläufer tobten um das Schiff und ließen die Gebäude der Station nur als dunkle Silhouetten erkennen. „Ob die Blues unsere Ankunft bemerkt haben?" überlegte Idinyphe laut. „Wahrscheinlich nicht."
    Sie deutete auf ein paar bleiche Felsklippen nahe der Oase und westlich der Station. „Vielleicht sollten wir dort mit der Suche nach einem Eingang in die Höhlenwelt anfangen, Willom."
    „Nicht wir", entgegnete der Nakk. „Die Hypertaster haben ermittelt, daß sich unter der Oberfläche dieses Gebiets bis hinunter in tausendfünfhundert Meter Tiefe Kalkgestein befindet, das von zahllosen Höhlen und Gängen durchsetzt ist. Das im Untergrund zirkulierende Wasser hat das Gestein brüchig gemacht, so daß es immer wieder zu Einstürzen kommt. Außerdem existiert ein weitverzweigtes System von Gerinnen, die verschieden hohe, unter Druck stehende Wasserspiegel aufweisen. Das bewirkt sehr oft Wassereinbrüche in die Höhlen-Wahrscheinlich wird die in ihnen lebende Blues-Population dadurch in kurzen Abständen dezimiert.
    Auch du wärest dort unten gefährdet."
    Idinyphe blickte ihren Mentor unter hochgezogenen Brauen an. Solche ausführlichen Erklärungen gab er fast niemals von sich. Schon gar nicht in einer für menschliches Verständnis zugeschnittenen Formulierung, die ihm allerhöchste Konzentration abverlangt haben mußte.
    Das hätte er nie getan, um sich ihr gut verständlich zu machen. Es gab demnach eine andere Motivation, zumal seine ganzen Argumente auf Sand gebaut waren, denn sie besaß ja ihren SERUN, der sie vor den Gefahren in der Tiefe schützen konnte. „Du willst nicht, daß die Blues mich sehen", riet sie. „Aber was würde das schon machen! Dich sehen sie ja auch."
    „Sie werden mich nicht sehen", erwiderte Willom. „Doch du als Erleuchtete darfst dich nicht unnötig gefährden."
    „Dummes Zeug!" schimpfte Idinyphe halb ärgerlich, halb belustigt über den kläglichen Versuch des Nakken, ihr seine untauglichen Argumente schmackhaft zu machen. „Ich denke, daß du allein gehen willst, um freie Hand zu haben." Sie zuckte die Schultern. „Also gut, du sollst deinen Willen haben."
    Willom erwiderte nichts darauf. Er schwebte nur zum Ausgang der

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