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1548 - Orbit im Nichts

Titel: 1548 - Orbit im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde. Das Trachten des Terraners und des Nakken waren eins.
    Sie wollten ES finden; nichts anderes interessierte sie. Es gab Augenblicke, da war Sato Ambush geneigt, von Chukdar als von einem Freund zu denken. Dieser emotionelle Überschwang erhielt in dem Augenblick einen ernüchternden Dämpfer, als der Pararealist erfuhr, daß es den Begriff „Freundschaft" in der Denkwelt und dem Wortschatz der Nakken nicht gab.
    Soweit war alles in Ordnung. Aber Sato hatte noch immer keinen nennenswerten Beitrag zur Auffindung der Superintelligenz geleistet. Das lag daran, daß er die Methoden der nakkischen Vektoralgebra ungeachtet aller kommunikationsfördernden Mittel, die ihm inzwischen zur Verfügung standen, immer noch nicht begriff. Er war bereit zu akzeptieren, daß der Weg zum erfolgreichen Abschluß der Suche nach dem Überwesen ES über eine bestimmte Methode der Verarbeitung des von den Manifestationen der Fiktiv-Wanderer gewonnenen Datenmaterials führte. Aber es lag außerhalb seiner Fähigkeiten, Chukdar bei der Suche nach der geeignetsten Verarbeitungsmethode zu helfen, weil die Mentalität, die sich hinter dem Gedankengebäude der nakkischen Mathematik verbarg, schlicht und einfach zu exotisch war, als daß er sich da hätte hineinfinden können.
    So war die Lage, und Sato Ambush fühlte sich der Verzweiflung nahe.
     
    *
     
    Das mattblaue Hintergrundleuchten war längst erloschen. Chukdar hatte aufgehört, in den Hyperraum zu blicken. Sato Ambush sah ein wenig verwirrt an den kahlen Wänden des Raumes entlang, in den der Nakk ihn bestellt hatte, um ihm zum Gottweißwievielten-Mal seine Methode der Datengewinnung vorzuführen.
    Welchem Zweck diente die Demonstration? Was wollte Chukdar damit erreichen? Fast hatte Sato Ambush den Eindruck, der Nakk wolle ihn zu etwas auffordern. Er hatte ein Anliegen, eine Bitte, und wie es der Mentalität seiner Spezies entsprach, brachte er es nicht fertig, offen darüber zu sprechen. „Mir fehlt immer noch das Verständnis der Mathematik, die du betreibst", sagte der Terraner. „Jedesmal, wenn du mich in den Hyperraum blicken läßt, sehe ich mehrere Leuchterscheinungen, die du zur besseren Identifizierung bunt eingefärbt hast. Sie stellen Manifestationen der Kunstwelt Wanderer dar. Das verstehe ich.
    Sie eilen aufeinander zu und vereinigen sich miteinander. Das ist ein Aspekt des Prozesses der Datengewinnung. Auch das verstehe ich noch. Heute hast du mir acht Leuchtphänomene gezeigt.
    Bei früheren Gelegenheiten waren es fünf, sieben, einmal sogar zwölf. Ich kann keine Tendenz erkennen. Du sagst, du brauchst fünfundzwanzig Manifestationsereignisse, um den Standort des Kunstplaneten zu bestimmen. Worin liegt die Schwierigkeit, die erforderliche Anzahl von Ereignissen zu finden? Mittlerweile ist uns klar, daß es eine erstaunlich große Menge von Fiktiv-Wanderern gibt. Es sollte nicht allzu schwer sein, fünfundzwanzig Manifestationen zu erfassen."
    „Es fehlt die perspektivische Korrelation", versuchte Chukdar zu erklären. „Ich kann nicht fünfundzwanzig beliebige Manifestationsereignisse für die Zwecke der Datengewinnung benützen. Sie müssen in einem bestimmten temporalen und xenogenen Zusammenhang stehen, sonst eignen sie sich nicht zur Verarbeitung."
    Xenogen war ein Begriff, den Sato Ambush geprägt hatte und der von den Nakken gerne aufgegriffen worden war. Xenogen bezeichnete Dinge oder Vorgänge, die mit der Strangeness zu tun hatten. „Perspektivische Korrelation", wiederholte der Pararealist nachdenklich. „Verstehe ich dich richtig? Müssen die Manifestationsereignisse auch örtlich in einem bestimmten Zusammenhang zueinander stehen?"
    „Das ist der Fall", bestätigte Chukdar.
    Da kam Sato Ambush eine Idee, die er im ersten Augenblick gleich wieder von sich weisen wollte, weil sie ihm zu simpel, zu banal erschien. Aber da war eine innere Stimme, die zu ihm sprach: Versuch’s doch einfach. „Es gibt bei der dreidimensionalen Peilung eine Methode, die Triangulation genannt wird", begann der Pararealist. „Ein Punkt, dessen Koordinaten ermittelt werden sollen, wird von zwei möglichst weit voneinander entfernten Standorten aus angemessen. Meinst du, daß eine solche Vorgehensweise, den Erfordernissen des Hyperraums angepaßt, dir helfen könnte, das Problem der perspektivischen Korrelation zu lösen?"
    Chukdar schwebte in der Nähe des Eingangs. Er verhielt sich völlig ruhig; nur die fühlerähnlichen Sensoren, die aus seiner Sichtsprechmaske in

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