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155 - Reiseziel: Mars

155 - Reiseziel: Mars

Titel: 155 - Reiseziel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Bald trug der Wind auch die Stimmen der anderen aus den Terrassen des Pyramidenpark zu ihnen herauf. Ein Vogelschwarm flatterte aus der Krone eines kleinen Ginkgos und schwang sich in den Abendhimmel.
    ***
    Um Felsspalter herum waren sie alle ziemlich aufgedreht; sie schnatterten, lachten, kicherten und machten ihrer Verwunderung und ihrem Erstaunen Luft: Oh und Ah und Sieh nur und Wie kann man nur da leben?
    Ihn selbst interessierte die Stadtlandschaft unter dem Luftschiff nicht; nicht einmal bei Sonnenuntergang. Hin und wieder blickte er zwar zum Fenster, doch nur, um nach dem Spindelturm des Regierungssitzes Ausschau zu halten. Die meiste Zeit verbrachte er damit, die Obstschale zu leeren und den bunten Buschgeller am Boden des Vogelkäfigs zu beobachten.
    Der Vogel war nicht viel größer als eine menschliche Faust, von rötlich-gelbem Gefieder an der Kehle und am Schwanz, am Bauch blau, sonst grün und violett. Sein kleiner breiter Schnabel glänzte schwarz. Der Buschgeller, ein Hahn, kauerte die ganze Zeit am Käfigboden, blinzelte blöde vor sich hin und macht nicht einmal Piep.
    Das war nicht weiter verwunderlich, denn Buschgeller wurden nur zu Beginn und zum Ende der Nacht munter, und Piep machten die Hähne nur, wenn ein Weibchen in der Nähe war. Dann aber auf unbeschreiblich zauberhafte Weise.
    Der Steward brachte den nächsten Obstkorb. »Das ist der letzte«, sagte er mäßig freundlich. »Meine Vorräte sind aufgebraucht. Außerdem erreichen wir bald das Regierungsgebäude, dann schließen wir die Küche. Sie müssen sich diesen Korb also für den Rückflug einteilen. Falls Sie zurückfliegen.« Etwas missmutig wanderte sein Blick zwischen Rosen und Felsspalter hin und her.
    Felsspalter schwieg, und Rosen sagte: »Vielen Dank, Herr Chefsteward. Wir fliegen mit zurück zum Raumhafen, selbstverständlich! Wir wollen Ihre Stadt auch in ihrem Kunstlichtglanz sehen, wissen Sie?« Der letzte Rest Lächeln fiel ihm aus dem Gesicht. »Außerdem haben wir es dann nicht so weit in den Wald«, beschied Rosen ihm freundlich.
    »Aha.« Der Steward machte Anstalten, sich umzudrehen, doch mitten in der Bewegung verharrte er, hob die Brauen und blickte auf den Käfig mit dem Buschgeller. Der Vogel war aufgestanden und sträubte das Gefieder. Doppelt so groß sah er plötzlich aus. Er öffnete den Schnabel und stieß einen lang gezogenen, gellenden Pfiff aus. Der Steward zuckte zusammen, und einige Passagiere an den Nebentischen ebenfalls.
    Felsspalter sah es, als er zu den Fenstern auf der anderen Schiffsseite blickte. »Da ist es wieder, Rosen!«, rief eine junge Waldfrau. »Da ist wieder der furchtbar hohe Turm!«
    Der Buschgeller begann zu singen. Dem Steward stand der Mund offen, das Stimmengewirr im Passagierraum verstummte schlagartig. Der Buschgeller legte das Köpfchen in den Nacken, blähte die Kehle auf und sang in höchsten Tönen. Der Steward schüttelte den Kopf, ein verträumtes Lächeln entspannte seine Züge.
    In der Luke zum Cockpit erschien die Copilotin und spähte zum Käfig herüber. Die ersten Passagiere standen auf und versammelten sich um den kleinen bunten Sänger. Einige lächelten wie Kinder. Die Copilotin kam näher. Sie ging, als schwebte sie.
    Der Buschgeller steigerte sich in ein wahres Pfeif- und Zwitscher-Stakkato. Zauberhafte Klänge erfüllten auf einmal den Passagierraum. Und dann entdeckte Felsspalter den Grund für seinen Gesang: Ein Vogelschwarm flatterte vor einem der Fenster. Es waren Buschgeller, die meisten türkisfarben; also Weibchen…
    ***
    Sie stiegen aus dem Lift, überquerten den Gang und liefen zu einer torhohen Luke in der Fensterfront. Chandra hatte noch kein einziges Wort gesprochen, seit sie Matt wieder in Empfang genommen hatte. Vier Männer der Eskorte gingen direkt hinter ihnen, sechs weitere stiegen jetzt erst aus einem anderen Lift. Der Mann von der Erde sah ihre Spiegelbilder in der verglasten Außenwand.
    Sie traten auf eine Terrasse, größer als jene unter der Turmspitze. Pavillons sowie Rasen- und Sandflächen füllten ihren Innenbereich aus. Am Außenrand erhoben sich tribünenartige Sitzreihen und dahinter ein paar Flachbauten. In den Fassaden der Türme und Häuser von Elysium waren schon einige Fenster erleuchtet. Auch hier oben, auf der Mittelterrasse, flammten rechts und links der Wege und in den offenen Pavillons Lichter auf.
    Das alles registrierte der Mann von der Erde nur beiläufig.
    Selbst die große Silhouette des Luftschiffes, die sich ein

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