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155 - Reiseziel: Mars

155 - Reiseziel: Mars

Titel: 155 - Reiseziel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Passagierraum. Vögel flatterten über seinen Kopf.
    Sie verschwanden in einer Menschenmenge, die sich um einen Tisch drängte. Von dort kam auch das betörende Gezwitscher.
    Für einen Moment verspürte Matt den Drang, ebenfalls dorthin zu laufen, doch er schüttelte das Verlangen ab. Chandra hatte ihn bis hierhin gebracht; nun musste er sehen, dass die Flucht gelang. Eine Flucht, die irgendjemand inszeniert hatte, den er nicht kannte. Und von der er nicht einmal wusste, ob sie nicht noch alles verschlimmern würde.
    Sein Blick fiel auf die offene Cockpit-Luke. Eine Frau in schmucker weißer Uniform stand auf der Schwelle. Die Pilotin? Er sprang auf sie zu. »Starten Sie das Schiff!«
    Die Frau öffnete die Augen.
    Ihr verzückter Gesichtsausdruck wich einem erschrockenen. »Los, machen Sie schon!« Matt kam sich lächerlich vor, wie er vor der Marsfrau stand, die ihn um Kopfeslänge überragte, und mit der Waffe herumfuchtelte, die er nicht einmal zu bedienen wusste.
    Doch der Bluff funktionierte. Sie taumelte zurück, ließ sich in ihren Sessel fallen und machte sich an den Instrumenten zu schaffen.
    »Kein Funkspruch!«, warnte Matt. »Verstehen Sie? Kein Code, nichts!« Er blickte noch einmal zurück. Die Einstiegsluke schloss sich bereits. Zwei Waldmänner trugen den zuckenden Körper Chandras in die Mitte des Passagierraums.
    Die Cockpittür wurde verriegelt, der Zeppelin entfernte sich vom Anlegesteg. Doch in Sicherheit war Matt noch lange nicht.
    Er beschloss nachdrücklich dafür zu sorgen, dass ihn niemand zu überwältigen suchte.
    Er richtete sich so weit auf wie möglich und drückte der Uniformierten die Stabwaffe in den Rücken. »Ich bin der Erdmann!«, rief er laut. »Kommt mir nicht zu nahe, sonst infiziere ich euch mit Gewalt und Mordlust…!« Die Puste ging ihm aus; und das war vielleicht ganz gut so, bevor er noch mehr Unsinn von sich gab. Matt atmete schwer. Pochender Schmerz drohte seinen Schädel zu sprengen. »Nehmt Kurs auf den Wald… sofort!«
    ***
    Stunden später.
    Die Nacht war angebrochen.
    Äste knackten unter Schuhsohlen, Laub raschelte, jemand stöhnte. Es war so dunkel, dass Matthew Drax gerade noch den Rücken seines Vordermannes erkennen konnte. Darauf lag eine zusammen gekrümmte Gestalt. Chandra. Sie war es, die stöhnte. Die volle Ladung aus dem Stab eines Wachmanns hatte sie getroffen, aber es schien sich nur um eine Paralysewaffe zu handeln.
    »Wohin gehen wir?«, wollte Matt wissen. Das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.
    Der Mann vor ihm – er hatte sich als Windtänzer vorgestellt – antwortete nicht. Überhaupt waren sie äußerst wortkarg, diese Waldleute. Keine drei Sätze hatten sie mit ihm gesprochen, seit sie vor drei oder vier Stunden diesseits des Zaunes, der den Wald vom Flugfeld des Raumhafens trennte, aus dem Luftschiff geklettert waren. Die wenigen, die sich ihm vorgestellt hatten, trugen Namen, die Matt an die nordamerikanischen Indianer erinnerten. Den Käfig mit dem gefiederten Hypnotiseur hatten sie der Besatzung geschenkt.
    »Kann mir mal bitte jemand antworten?«, rief Drax.
    Der Mann namens Windtänzer blickte über die Schulter zurück. Matt merkte es, weil der warme Hauch seines Atems ihn streifte. »Wir bringen dich und die Verbündete in Sicherheit«, sagte er leise.
    Sehr viel schlauer war Matt nicht geworden, aber Windtänzer hatte zumindest seinen Verdacht bekräftigt, was Chandra anging: Sie schien sich von der Präsidentin losgesagt zu haben, um mit den Baumleuten zu sympathisieren.
    »Ich schlage vor, dass wir… eine Rast machen«, keuchte Matt. »Ich kann nicht mehr. Bin die dünne Luft bei euch… nicht gewohnt.« Er blieb stehen. Das Geräusch von Schritten hinter ihm und vor ihm verstummte. Matt Drax fragte sich, wie diese Leute trotz stockdunkler Nacht ihren Weg fanden.
    Licht flammte auf. Der Mann vor ihm richtete den Reflektor einer Messinglampe, die er gerade entzündet hatte, ins Unterholz. Matt blickte in ein schmales, weißhäutiges und von samtbraunen Pigmentstreifen überzogenes Gesicht. »Nach unseren Informationen hat der Rat drei Sicherheitsverbände ausgeschickt, um dich zu suchen, Maddrax. Ein Luftschiff, eine Transportergruppe und eine kleine Einheit aus vier Rovern sind unterwegs. Wir können nicht rasten.«
    Seine Augen leuchteten dunkelgrün und standen schräg; kaum Weiß war in ihnen zu sehen. Eine unerklärliche Faszination ging von ihm aus, der Matthew Drax sich kaum entziehen konnte. »Dann gebt mir

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