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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorhandenen Sauerstoffanteile wenig einladend. Seine Entfernung zur Sonne Teshaar betrug immerhin noch 390 Millionen Kilometer. Mit einem Äquatordurchmesser von 16000 Kilometern war Ellendo allerdings deutlich größer als Gauniet.
    Lingora war der innerste Planet. Der offensichtliche Ursprungsplanet der Linguiden umkreiste die Sonne Teshaar in einer durchschnittlichen Entfernung von 155 Millionen Kilometern. Die Werte für den Äquatordurchmesser mit 14100 Kilometern, für die Länge eines Tages mit 25 Stunden und 16 Minuten sowie für die Schwerkraft mit 1,07 Gravos lagen alle zahlenmäßig etwas höher als auf Terra. Anpassungsprobleme ergaben sich dadurch jedoch nicht.
    Anders war es da mit den Jahreszeiten. Durch die extreme Achsneigung zur Umlaufbahn um das Zentralgestirn waren in den nördlichen und südlichen Regionen die jahreszeitlichen Klimawechsel besonders stark ausgebildet. Temperaturschwankungen im Lauf eines Jahres von bis zu 100 Grad waren dort keine Seltenheit.
    Fünf Monde, von denen vier weibliche Namen besaßen, umkreisten den Planeten: Seiisa, Afrina, Surina und Trauma. Der fünfte und größte Mond mit einem Durchmesser von fast 4000 Kilometern trug den Namen des Raumfahrers und Friedensstifters, der ihn vor ungefähr 200 Jahren als erster betreten hatte: Sagno Ciff.
    In diesen Daten, die das Äußere des linguidischen Heimatsystems betrafen, entdeckte Bully keine Besonderheiten.
    Er wandte sich nun den Informationen zu, die Lingora selbst betrafen.
    Der Planet besaß fünf Kontinente. Der größte hieß Alxan und war nach Größe und Lage mit dem terranischen Eurasien zu vergleichen.
    Südlich von Alxan reihten sich drei weitere Kontinente mit ausgefransten Küsten und zahllosen Landzungen, Inseln und Inselgruppen Uförmig aneinander. Dabei zeigte die offene Seite des Halbkreises in Richtung Südpol. Mostion, Kaybor und Vandago waren die Namen dieser drei Kontinente. Jeder von ihnen hatte etwa die Größe Australiens.
    Liusika war der fünfte Kontinent. Er lag - wie Alxan - auf der nördlichen Halbkugel und auf der entgegengesetzten Seite der größten geschlossenen Landmasse. Seine Form war die eines langen, mit der Spitze nach Norden zeigenden und sehr schlanken Dreiecks, das seitlich etwas verzerrt worden war.
    Die südlichste Region ragte über den Äquator hinaus. Und von der Nordspitze setzte sich eine Inselkette bis in die Regionen des ewigen Eises um den Nordpol fort.
    Die Hauptstadt Sharinam lag an der Ostküste in 40 Grad nördlicher Breite. Durch sie verlief der Nullmeridian.
    Auf Lingora lebten rund eine Milliarde Linguiden; 1,5 Millionen davon in Sharinam. Die Hauptstadt war zugleich die einzige Großstadt des ganzen Planeten.
    Der Raumhafen am nördlichen Stadtrand war vergleichsweise bescheiden.
    Wenn sich hier mehr als zwanzig Delphin-Schiffe trafen, dann wurde es bereits sehr eng. Alle Kontinente und über die Hälfte der ungezählten Inseln waren ebenfalls besiedelt, wenngleich in sehr unterschiedlichem Ausmaß.
    Die bevorzugten Formen der Architektur waren typisch für die Linguiden und auf Großgemeinschaften ausgerichtet. Einzelnstehende Wohnhäuser gab es überhaupt nicht. Wenn ein Gebäude für sich allein stand, dann konnte es sich nur um einen Zweckbau, eine Lagerhalle, eine Verkehrsstation, eine Wetterwarte oder um etwas Ähnliches handeln.
    Das Standardhaus war bis zu zehn Stockwerke hoch und lief nach oben konisch zusammen. Dadurch verfügte jede Etage auf den Terrassen über einen nicht überdachten Streifen. Die Grundrisse dieser Häuser bestanden aus unregelmäßigen Vielecken, meist Vierecken oder Fünfecken, und in keinem Fall hatte die Grundfläche mehr als sieben Ecken.
    Die Unregelmäßigkeit gab jedem Gebäude sein eigenes Bild. Auch darin drückte sich etwas von der linguidischen Mentalität aus, die den Individualismus bevorzugte und jede Art von Normung oder Vereinheitlichung ablehnte.
    Scheinbar stand dies im Widerspruch zu einem anderen Bedürfnis.
    Die Linguiden waren gesellig. Sie lebten in Großgemeinschaften, in Wohn- oder Wirtschaftsgemeinschaften, ähnlich Kommunen. Daß es zwischen dieser Art von Individualismus und dem Gemeinschaftsleben keine Reibungspunkte gab, war schon sehr erstaunlich. Es ließ sich allenfalls aus der eigenartigen Mentalität der Liebhaber von ausgefallenen Kreationen der Haarpracht erklären.
    Die größeren Ansiedlungen verfügten über eine moderne Ausstattung an Öffentlichen und kostenfreien Verkehrsmitteln. Zum

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