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1560 - Agenten des Bewahrers

Titel: 1560 - Agenten des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tiefe Einschnürungen besaß. Der Kopf war dagegen unverhältnismäßig groß. Er war birnenförmig und hatte an seiner breitesten Stelle einen Durchmesser von fast einem Meter. Er war bizarr geformt mit seinen vielfach gezackten Auswüchsen, den geschwungenen Fühlern, den fünf beweglichen Dornen, die als Stech- und Saugorgane dienen mochten, und den beiden hochgewölbten Facettenaugen. Die sechs Beine waren jeweils etwa zwei Meter lang. Sie waren so dünn, daß es wie ein Wunder erschien, daß sie den Körper überhaupt tragen konnten.
    Goodman Goyd schreckte erst aus seinen Gedanken auf, als er fühlte, wie die Farbe auf seine Wange aufgebracht wurde.
    Sato Ambush lachte, wurde jedoch gleich wieder ernst, als er sah, wie erschrocken Goyd war und mit welchem Eifer der junge Mann versuchte, die Farbe zu entfernen. „Ich fürchte, es geht nicht", sagte er. „Wie sehe ich aus?" fragte Goyd. „Scheußlich", antwortete der Pararealist. „Das halbe Gesicht ist blau."
    Sie glitten durch einen weiteren Gang bis zu einem Verteiler, von dem fünf Gänge abzweigten. Hier wurden die Pilger nach den unterschiedlichen Farben getrennt. Rhodan und alle anderen, die mit einem blauen Fleck markiert worden waren, glitten nach links in einen schmalen Gang, der nur matt erleuchtet war. „Dahinten geht es nach oben", bemerkte Sato Ambush. „Vielleicht in eines der Pilgerschiffe hinauf."
    Seine Vermutung erwies sich als richtig. In einem Antigravfeld schwebten sie auf das Landefeld hinauf und von dort ohne weiteren Aufenthalt in ein großes Muschelschiff hinein. Seitlich von ihnen führten meterdicke Schläuche aus dem Boden zum Raumer hinauf.
    Rhodan vermutete, daß in ihnen die Nichtsauerstoffatmer transportiert wurden.
    Ohne ihr eigenes Zutun gerieten die drei Terraner und die Kontiden auf eines der Decks, auf denen es keinerlei Einrichtung gab. Die meisten der Pilger, die vor ihnen eingetroffen waren - hauptsächlich humanoide und insektoide Wesen -, hatten es sich auf dem Boden bequem gemacht. Dutzende von Kontiden drängten sich in einer Ecke des Decks zusammen. Ban-Y-Tap, Pol-E Mot und Tef-U-Pej begaben sich nicht zu ihnen, sondern blieben bei Rhodan, Goyd und Ambush, die froh über diese Entscheidung waren. Keiner von ihnen wäre in der Lage gewesen, auch nur einen der drei zu identifizieren, wenn diese in der Menge der anderen untergetaucht wären.
    Rhodan wollte jedes Aufsehen vermeiden. Deshalb legte er sich auf den Boden, den er als angenehm empfand, obwohl er keinerlei Unterlage hatte, und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Auch Goodman Goyd und Sato Ambush ließen sich auf den Boden sinken.
    Während der Techniker sich auf den Rücken legte, blieb Ambush sitzen und verschränkte die Beine unter dem Körper.
    Sie waren jetzt vollkommen den Mächten von Truillau ausgeliefert. Alles, was sie hatten, waren ihre SERUNS.
    Kreq hatte Mühe, seine Flügel ruhig zu halten. Er war erregt, und er wußte, daß er es sich nicht anmerken lassen durfte.
    Es war schon immer sein Problem gewesen, seine Gefühle vor anderen zu verbergen. Glücklicherweise war niemand aus seinem Volk der Kraqueker in der Nähe und beobachtete ihn, und von den anderen war - so hoffte Kreq inständig - niemand in der Lage, aus den Bewegungen seiner Fühler, der Beine, der Saugrüssel und der Flügel Schlüsse auf seine Gefuhlslage zu ziehen. Ein anderer Kraqueker hätte, sofern er nicht gerade zu der verachteten Kaste der Olooqu gehörte, aus den Bewegungen der verschiedenen Körperteile genau herauslesen können, was er dachte und fühlte.
    Bleibt als einzige Gefahr, daß irgendwo ein Syntrocorder läuft, dachte er. Aber vorläufig ist es noch niemandem gelungen, unsere Bewegungen zu analysieren und auszuwerten. Möglich allerdings wäre es, und irgendwann wird es wohl auch soweit sein.
    Es gelang ihm, die Flügel, unabhängig von seinen Emotionen erzittern zu lassen und zwei der Saugrüssel in einer Weise aneinander zureiben, die nichts mit seinen wahren Gedanken zu tun hatte.
    Das muß ausreichen! durchfuhr es ihn. Selbst meinen besten Freund würde sowas irritieren!
    Die meisten Pilger waren sicherlich ahnungslos. Sie dachten vermutlich auch gar nicht darüber nach, ob sie überwacht wurden oder nicht. Sie waren mit ihren Gedanken auf Keliapo und beim Putam-Kult. Aktiver Widerstand war nicht ihre Sache und schon gar nicht auf einem Pilgerschiff, das nach Keliapo fliegen sollte.
    Anders sah es für Kreq aus.
    Er kämpfte in vorderster Front gegen

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