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1560 - Agenten des Bewahrers

Titel: 1560 - Agenten des Bewahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seite. „Fast jeder Philosoph hat sich zur Religion geäußert, und das war und ist schließlich nicht nur bei uns Menschen so, sondern auch bei den meisten anderen Völkern des Universums. Ich bin gespannt, ob wir in Truillau Begegnungen haben werden, die Bezug zu diesem Thema haben."
    Die Tür öffnete sich, und Shaughn Keefe, der Cheftechniker der BASIS, kam herein. Der ferrolgeborene Terranerabkömmling neigte zur Korpulenz. Er hatte kurzgeschnittenes rotes Haar, grüne Augen und eine Knollennase.
    Keefe hatte die letzten Worte gehört. Er zog sich ein erfrischendes Getränk aus dem Automaten und setzte sich aufs Bett. „Das ist durchaus möglich, aber wenig wahrscheinlich", bemerkte Rhodan. „Wir stehen vor einer großen und schwierigen Aufgabe.
    Truillau ist etwa so groß wie die Milchstraße und unerforschtes Gebiet, und ich hoffe, Gesil und Eirene dort zu finden."
    „Ich weiß, aber manchmal frage ich mich, ob wir es überhaupt schaffen können."
    „Sicher packen wir es", sagte der Cheftechniker, nachdem er getrunken hatte. „Überhaupt kein Zweifel."
    „Das ist der ganze Jammer", stöhnte Goodman Goyd und zwinkerte Rhodan verstohlen zu. „Darauf hat schon Bertrand Russell hingewiesen. Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel!"
    Während Rhodan lachte, ließ Keefe den leeren Becher auf den Boden fallen. „Nun höre dir diesen Flegel an", empörte er sich. „Er hat überhaupt keine Ahnung, wovon wir reden. Von Stalker wissen wir, daß es in Truillau eine zentrale Macht gibt, die mit eiserner Hand regiert und starken Einfluß auf das Geschehen in der Galaxis nimmt.
    Diese Macht dürfte identisch sein mit Monos Vater. Wir werden sie aufscheuchen, indem wir sie auf uns aufmerksam machen. In dem Moment, in dem sie reagiert, steigen unsere Chancen beträchtlich, Gesil und Eirene zu finden."
    „Das ist die einzige Taktik, die Erfolg verspricht", bestätigte Rhodan. „Die wenigen Informationen, die wir haben, stammen von Stalker und von Per-E-Kit. Wir wissen jedoch nicht, wo sich der Bewahrer von Truillau aufhält. Es wird unsere erste und wichtigste Aufgabe sein, das herauszufinden. Die Truillauer waren in der letzten Zeit in der Milchstraße recht aktiv. Dabei haben sie sich mit Sicherheit ein umfassendes Wissen über uns angeeignet. Deshalb können wir davon ausgehen, daß sie die BASIS kennen oder zumindest von ihr gehört haben. Wenn die BASIS jetzt in NGC 5236 auftaucht, wird man nicht nur aufmerksam werden, sondern sich hoffentlich auch ausrechnen, daß wir hier sind, um Gesil und Eirene zu suchen und zurückzuholen. Wir hoffen, daß der Bewahrer reagiert und uns dadurch eine Spur zu den beiden zeigt."
    „Das könnte nicht ganz ungefährlich für uns werden", gab Goodman Goyd zu bedenken. „Unsere Defensivwaffen reichen aus", behauptete Shaughn Keefe. „Ich bin sicher, daß wir den ersten Angriff eines selbst mit extrem leistungsfähigen Waffen ausgestatteten Gegners neutralisieren und das wir uns vor einem zweiten Vorstoß mit Hilfe unserer Triebwerkssysteme in Sicherheit bringen können."
    „Und wenn nicht?"
    Der Cheftechniker blickte ihn verblüfft an. Eine derartige Antwort hatte er von seinem Assistenten nicht erwartet. Mit verengten Augen blickte er Goyd an, und dann zuckte es verdächtig in seinen Mundwinkeln. „Dann hast du immer noch deine Bücher, in denen du ein paar Sprüche für Notfälle nachlesen kannst."
    Goodman Goyd lachte. „Ich verstehe", erwiderte er. „Dir stinkt immer noch, daß ich dir gestern mit ein paar gescheiten Zitaten über den Mund gefahren bin."
    Keefe verschlug es die Sprache. Hilfesuchend blickte er Rhodan an, doch der zuckte nur lachend die Achseln. „Du hast dir deinen Assistenten selbst ausgesucht, Shaughn", sagte er. „Nun sieh zu, wie du mit ihm fertig wirst."
    Ein weicher Gong ertönte, und die Syntronik schaltete sich ein. Über Interkom teilte sie mit, daß die BASIS die Galaxis Truillau erreicht hatte und auf Unterlichtgeschwindigkeit ging. Rhodan erhob sich und verließ die Kabine. Er war sicher, daß die beiden Techniker ihr Gespräch in gleicher Weise fortführen würden. Shaughn Keefe war ein scharfer Denker und als Kontrolltechniker und Triebwerksspezialist unübertroffen. Er erbrachte darüber hinaus auf dem Gebiet der Astrogation und der Kommunikation ungewöhnliche Leistungen, doch wenn es nicht gerade um seine Fachgebiete ging, dann wußte man bei seinen Äußerungen nie genau, was ernst zu nehmen war und was nicht.

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