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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte ihn an der Kombination, die er trug. „Was machst du da unten?" fragte sie. „Gräbst du nach Gold?"
    „Dieser Unhold hat mich hereingelegt", klang es ihr dumpf entgegen. „Es ist eine halbe Ewigkeit her."
    „Unhold? Wen meinst du?"
    „Das Maaliter-Scheusal Braata!"
    Dao funkte die ROBIN an und verlangte Voun zu sprechen. Er meldete sich sofort. „Ich wußte, daß du ihn finden würdest. Deshalb habe ich nichts gesagt!" teilte er ihr mit. „Wann hast du ihn in dieses Loch gestürzt?"
    „Er hat sich selbst hineingeworfen. Ich konnte wirklich nichts dafür. Es ist inzwischen zwei Wochen her. Du sagst, er lebt noch?"
    „Ja. Und ich werde ihn herausholen."
    „Das ist der Untergang für das Schiff!"
    „Kann sein. Aber auch ein Wesen wie Stalker hat eine Existenzberechtigung. Irgendwann wird selbst er in diesem Loch verhungert und verdurstet sein. Willst du so grausam sein, Voun? Was hat er dir getan?"
    „Ich habe dich anders eingeschätzt, Dao-Lin-H’ay", erwiderte der Maaliter scharf. „Aber ich verstehe dich."
    „Es geht mir nicht nur um die Menschlichkeit, wie du vermutlich denkst, Voun. Natürlich hole ich ihn deshalb heraus. Aber da ist noch etwas anderes. Vielleicht sprechen wir ein anderes Mal darüber."
    „Einverstanden. Tu, was du für richtig hältst. Ich gebe Shina Bescheid!"
    Dao-Lin wandte sich wieder dem Loch zu. Sie schloß für einen kurzen Augenblick die Augen und dachte wieder an das, was Tek in der Zentrale gesagt hatte. „Fast habe ich das Gefühl, als wolle er uns auf ein Ereignis vorbereiten ..."
    Entschlossen aktivierte sie den Zugstrahlprojektor des SERUNS und zog das Wesen aus Estartu aus dem Loch heraus. Stalker war über und über mit Dreck bedeckt und bot einen jammervollen Anblick. Er streckte ihr beide Arme entgegen, nahm ihre Hände und drückte sie. „Du wirst es eines Tages erkennen, daß das, was du jetzt getan hast, richtig war. Du hast mir die Möglichkeit gegeben, mein Ziel zu erreichen!"
    Ruckartig wandte er sich um und stolzierte davon. Nichts war ihm von einer Schwäche anzumerken.
     
    *
     
    „Es ist Zeit", erklärte der Ara und machte dem Maaliter ein Zeichen. „Sie wiegen sich in Sicherheit und denken, daß jetzt nichts mehr geschehen kann. Die vier Wochen Aufenthalt auf Paro haben sie eingelullt. Über die Hälfte der Mannschaft untersucht und katalogisiert die Ruinenanlagen. Ein paar wenige überwachen die Reparaturen. Der Rest macht Ausflüge in andere Teile des Kontinents oder pennt in seinen Kojen vor sich hin."
    „Bist du ganz sicher, daß sie nicht hellwach sind?" fragte Gunziram Baal. „Ganz sicher", erwiderte Stalker in seiner neuen Projektionsmaske. „Zumindest, was die Besatzung der Hauptleitzentrale angeht. Tekener und Gainaka befinden sich außerhalb des Schiffes, das weiß ich. Und die anderen stellen keine Gefahr dar. Geh jetzt und suche deine Position auf, Gunziram!"
    Der Maaliter konzentrierte seine Gedanken auf den Fiktivtransmitter. Stalker hatte ihn ausführlich in die Bedienung der wichtigsten Geräte eingewiesen, doch Baal wußte, daß dies nur so lange möglich war, wie Stalker es wollte. Ein Befehl von ihm genügte, und die Anlagen der Kriegskiste würden nicht mehr auf seine Gedanken reagieren.
    Das Entmaterialisationsfeld des Fiktivtransmitters griff nach ihm und brachte ihn an die vorgesehene Position.
    Er bekam nicht mehr mit, daß der Ara sich ebenfalls abstrahlen ließ und von einem Abstellraum aus das vereinbarte Signal an die Maaliterkolonie gab. Sie sammelten sich in dem kleinen Meditationsraum, und die Kriegskiste projizierte auch hier ein Feld und transportierte sie in Gruppen von je zehn Personen.
    Baal konzentrierte sich auf den kleinen Monitor in seinem Versteck und die vierzig in der Zentrale anwesenden Besatzungsmitglieder. Wie an Bord üblich, trugen sie keine Waffen oder zumindest keine sichtbaren. Der Anti war jedoch überzeugt, daß Shina Gainaka ausreichende Vorsichtsmaßnahmen getroffen hatte.
    Auf der rechten Seite der Zentrale tauchten aus dem Nichts mehrere seiner Männer und Frauen auf. Sie trugen Paralysatoren. Zwischen ihnen schwebte eine der ovalen Scheiben. Baal schloß die Augen und sandte seinen Gedankenbefehl aus. „Projektion nach Programm", dachte er intensiv. Augenblicklich baute sich um die Steueranlagen und die Pilotensitze ein Schirmfeld auf.
    Die Anwesenden wurden durch den Alarm aufmerksam. Sie entdeckten weitere Gruppen, die aus dem Nichts heraus materialisierten. Sie zogen sich

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