1569 - Finale für Taurec
Begegnungen verwendet hatte, die Milchstraße im Griff gehabt. Aber dann stürzte er schneller von diesem Gipfel, als er ihn erklommen hatte. Sein Tod war die logische Konsequenz aus der ausweglosen Situation, in die ihn der ehemalige Ritter der Tiefe Perry Rhodan gedrängt hatte.
Damit nicht genug, stellte sich heraus, daß es den Gefährten Perry Rhodans schon zuvor gelungen war, Gesil aus der Raum-Zeit-Falte zu befreien.
Es war qualvoll für Quartein, das schreckliche Desaster mitverfolgen zu müssen. Für Quartein war dies alles auch darum so schlimm, weil diese Niederlage persönliche Konsequenzen für ihn hatte. Taurec hatte ihm ein Versprechen gegeben, das er nun nicht würde einlösen können. Im Gegensatz zu Quartein blieb Taurec während der ganzen Zeit über gelassen. Und den Fall der Milchstraße und seines Sohnes Tod nahm er mit geradezu stoischer Ruhe hin.
Quartein befürchtete, daß Taurec an dieser Niederlage zerbrechen und seinen großen kosmischen Plan von der Rückkehr hinter die Materiequellen aufgeben würde.
Doch dem war zum Glück nicht so. „Es war alles meine Schuld", sagte Taurec mit zerknirschter Selbstanklage. „Ich hätte wissen müssen, daß Gewalt nur Gegengewalt hervorruft und man nichts erzwingen kann. Noch einmal begehe ich solche Fehler nicht mehr."
„Es freut mich zu hören, daß es ein drittes Mal geben wird", sagte Quartein.
Taurec winkte ab. „Es ist kein drittes Mal - es ist immer noch der zweite Anlauf. Ich wiederhole ihn nur. Aber diesmal werde ich nicht meine Macht auftrumpfen lassen, um das Ziel zu erreichen. Ich werde nicht aus der Anonymität heraus agieren, sondern es schlicht und einfach mit der Wahrheit versuchen."
„Auf welche niedrige Ebene willst du dich da begeben, Taurec?" fragte Quartein in aufrichtigem Entsetzen.
Aber Taurec winkte ab. „Es sind nicht die niedrigsten Werte, ehrlich und geradlinig zu sein, Quartein. Es ist nicht Schwäche, auf den Einsatz der Macht zu verzichten. Und es ist keineswegs Dummheit, die Ratio hintenanzustellen und den Verstand statt für komplizierte Winkelzüge zur Beantwortung einfacher Fragen einzusetzen. Und was ist in meiner Lage die grundlegendste Frage? Was will ich? Ich brauche Gesil und Eirene! Also ist es die einfachste Sache der Welt, sie zu fragen, ob sie wollen. Das werde ich tun, Quartein."
Quartein hatte mit wachsendem Staunen zugehört. „Das ist ein ganz neuer Taurec, wie ich ihn nicht kenne", wunderte er sich. „Es ist der Taurec, wie er früher war, glaube ich", sagte der Bewahrer von Truillau. „Aber in meiner Enttäuschung und dem daraus resultierenden Ehrgeiz, aus eigener Kraft zu erreichen, was man mir vorenthalten hat, habe ich vor Egoismus nicht gesehen, daß ich mich damit nur selbst disqualifiziere."
Und genauso, wie er in diesen Tagen des Jahres 1147 NGZ zu Quartein gesprochen hatte, redete er mit Gesil und Eirene, nachdem er sie zu sich geholt hatte. Quartein war nicht Zeuge dieser Gespräche, er hätte es auch nicht sein wollen. Aber allein die Tatsache, daß beide Kosmokratinnen sich freiwillig bereit erklärten, ihn bei seiner Rückkehr hinter die Materiequellen zu unterstützen und mit ihm zu gehen, bewies ihm, daß Taurec sich an seine gefaßten Vorsätze gehalten hatte.
Taurec hatte es sich wirklich nicht leichtgemacht, sondern sich in Geduld geübt. Er hatte über zwanzig Jahre gewartet und die Dinge sich beruhigen und reifen lassen.
Zwar hatte er sich nicht ganz an die selbstauferlegten Regeln gehalten und Gesil unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu sich geholt. Aber dies war zu entschuldigen gewesen; es war keineswegs auf intrigantes Verhalten zurückzuführen, sondern lediglich auf seine Scheu und Zurückhaltung ihr gegenüber.
Es hatte auch damit zu tun, daß er Perry Rhodan als Konkurrenten sah und nicht abschätzen konnte, wie stark dessen Einfluß auf die beiden Frauen war.
Außerdem hatte Assu-Letel ihn zu diesem Winkelzug genötigt. Das Verhältnis zwischen Taurec und dem Fürsten der Reinheit hatte von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Taurec hatte Assu-Letel Srimavos Tod nie verziehen und war immer davon überzeugt gewesen, daß er die jüngste Inkarnation Vishnas absichtlich in den Tod geschickt hatte, um ihm, Taurec, zu schaden. Dies hatte stets zwischen ihnen gestanden.
Taurec hatte dies nie offen gezeigt oder gar ausgesprochen, aber er hatte es Assu-Letel immer wieder spüren lassen, wie er zu ihm stand. Irgendwann hatte Assu-Letel dann von den
Weitere Kostenlose Bücher