1569 - Finale für Taurec
ständigen Provokationen genug gehabt und den Schritt getan, zu dem Taurec ihn zwingen wollte. Assu-Letel tat sich mit den Rebellen von Truillau zusammen und versuchte, Taurec mit ihrer Hilfe zu stürzen.
Natürlich war Assu-Letel ohne jede Chance. Quartein hatte ein dichtes Sicherheitssystem aufgezogen und mit der Zerpat einen gut funktionierenden Geheimdienst zur Verfügung.
Assu-Letels Ende kam, als er von Taurecs Absicht, Gesil endlich zu sich zu holen, erfuhr und versuchte, sie zu töten. Per-E-Kit, ein genormter Truillauer der letzten Generation und ein Vertrauter Quarteins, hatte auf dessen Befehl Assu-Letel die Nachricht von dem Treffen mit Gesil zugespielt. Als Assu-Letel auftauchte, um Gesil zu vernichten, war er von Per-E-Kit hingerichtet worden, bevor er seine Absicht verwirklichen konnte.
Damit war der Weg zu Taurec für Gesil frei.
Mit der Tochter Perry Rhodans hatte es überhaupt keine Probleme gegeben. Eirene hatte sich in den letzten Jahren immer mehr zur Kosmokratin entwickelt und sich vom Menschsein zusehends entfernt.
Gesils Bindung an Perry Rhodan dagegen war noch so stark, daß sie sich ausbedingte, ihm vor dem Abschied noch einmal gegenüberzutreten und ihm ihre Entscheidung ins Gesicht zu sagen.
Quartein wartete diese Begegnung nicht mehr ab. Er hatte zuvor ein letztes Gespräch mit Taurec geführt und von diesem seinen größten Wunsch erfüllt bekommen. „Vielleicht sind die Kosmokraten weiser, als du denkst, daß sie dich noch einen kosmischen Atemzug in der Hölle schmoren ließen", sagte Quartein. „Das hat dich geläutert."
„Wie recht du hast, Quartein. Mein größter Fehler war es wahrscheinlich, dich als Klagemauer zu mißbrauchen, anstatt ausschließlich als Berater zu konsultieren. Ich will augenblicklich mein Versprechen einlösen. Ich gebe dich frei. Ich habe längst jemand anderen dafür bestimmt, uns auf der letzten Fahrt aus diesem Universum zu begleiten."
„Danke."
Quartein nützte die erhaltene Freiheit, indem er sich von der Bürde dieses Daseins befreite.
Siebenhundert Jahre im Dienst eines exzentrischen Kosmokraten waren mehr als genug - viel mehr, als irgendein anderer Sterblicher ertragen hätte
11.
Quartein durfte nicht klagen. Er hatte das Leben an der Seite eines Kosmokraten freiwillig auf sich genommen.
Es war ein langes, ausgefülltes Leben gewesen.
Was er nicht gewußt hatte, war, daß es so lange dauern würde.
Er hatte immer gehofft, daß Taurec sein Ziel bald erreichen und er damit seiner Verantwortung enthoben sein würde. Seine hohe Position war für Quartein eine schwere Belastung gewesen. Denn er war sich stets klar darüber, was er den Völkern von Truillau antat, indem er sie unter das Diktat des Bewahrers von Truillau zwang. Aber er hatte alles damit entschuldigt, daß für eine höhere Sache der Zweck die Mittel heilige.
Und einem Kosmokraten dazu zu verhelfen, zurück in seinen Lebensbereich zu gelangen, war die größte vorstellbare Aufgabe. Diese Einstellung hatte Quartein geholfen, das, was er den Truillauern antat, zu rechtfertigen. Von der Spitze der Machtpyramide aus bekam man ohnehin nicht alle Details mit.
Im großen und ganzen blieb es Quartein erspart, das Leid mit ansehen zu müssen, das er mit seinen Maßnahmen über ganze Völker brachte.
Im Lauf der Zeit bekam er jedoch einige Einzelschicksale mit. Und mit jedem dieser erschütternden Erlebnisse wurde ihm immer mehr bewußt, wie grausam er zu sein hatte.
Er hielt solche Details von Taurec fern, damit dieser sich auf die Verwirklichung seines großen kosmischen Planes konzentrieren konnte. Quartein ließ Taurec nicht einmal merken, was in ihm selbst vorging.
Aber je länger die Sache dauerte, desto mehr hoffte er, daß alles bald vorbei sein möge. Und Quartein entwickelte eine immer stärkere Sehnsucht nach dem Tod. Er stellte sich den Tag, an dem er Taurec das Geleit zu einer Materiequelle gab und ihn verabschiedete, ganz wunderbar vor. Er sah es deutlich vor sich: Seine erste Maßnahme am Tag danach würde darin bestehen, den Truillauern ihre Freiheit zurückzugeben und die Rebellen nach Meliserad und zur Zerstörung des Zentrums der Macht einzuladen. Als zweites würde er sich die Gnade des Todes erweisen. Und er würde in der Gewißheit aus dem Leben scheiden, daß nie mehr Truillauer mit genormten Körpern geklont werden würden.
Was für ein schöner Traum!
Aber die Jahrhunderte vergingen, ohne daß sich auch nur eine winzige Chance auf
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