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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kappe, die er wohl auch nicht abnahm, wenn er sich ins Bett legte. Er hatte auch ein Faible für Ringe, mit denen er seine Finger schmückte.
    »Wie fühlst du dich?«, wollte Susan wissen.
    Lena hob die Schultern. »Eigentlich recht gut. Vor einer halben Stunde hatte ich noch Zweifel. Die sind jetzt verschwunden. Ich finde das alles ungeheuer spannend.«
    »Wir auch.«
    Sie schwiegen. Denn es wusste niemand so recht, was er sagen wollte.
    Dabei richteten sich ihre Blicke in den Hintergrund des Schuppens, als hätten sie sich gegenseitig abgesprochen.
    Dort lag ihr Ziel. Es war noch durch einen Vorhang verdeckt, der quer durch den Schuppen gezogen war. Jeder wusste, dass sich dort das Geheimnis verbarg, das sie sich eigentlich nicht so recht erklären konnten, von dem sie aber fasziniert waren.
    Es war der Weg!
    Ein Weg, der zur Erkenntnis führte, und genau das war es, was sie wollten. Sie wollten sehen, sie wollten erkennen, und sie wollten sich ein Wissen aneignen, das sie auf den besonderen Weg führte. Nichts anderes gab es mehr für sie. Der offene Blick in eine Welt, die den Menschen normalerweise verschlossen blieb.
    Kid Langster hatte dafür gesorgt. Keiner hatte ihn danach gefragt, wie er an diesen Zugang herangekommen war. Es gab ihn, er war in Ordnung, und sie alle würden davon profitieren.
    Die Blicke der Freunde waren auf Lena Wilcox gerichtet. Sie warteten auf ihr Startzeichen, aber die schmale und immer blass wirkende Person mit den dünnen Haaren, die sie nach hinten gekämmt und dort zu einem Knoten gebunden hatte, machte es spannend.
    Zwar lächelte sie, aber sie tat nichts. Innerlich war sie stark, denn hier in der Gruppe fühlte sie sich wohl und anerkannt.
    Das war nicht immer so gewesen. Die meisten Menschen hatten sie immer übersehen, eben weil sie so unscheinbar war und nicht auffiel.
    Das war hier in der Gruppe anders. Hier war sie anerkannt, und hier hatte sie sich vorgedrängt, um ihren Mut zu beweisen. Sie freute sich darauf, auch wenn sie das leichte Gefühl der Angst in ihrem Innern nicht unterdrücken konnte.
    Susan beugte sich vor. Der Stoff es T-Shirts spannte sich über ihren vollen Brüsten.
    »Fühlst du dich wirklich stark genug, den Anfang zu machen, Lena?«
    »Klar fühle ich wich stark genug.« Lena schüttelte den Kopf. »Warum fragst du?«
    »Sorry.« Susan hob beide Hände. »Ich bin eben besorgt um dich.«
    »Das musst du nicht seih. Ich habe lange nachgedacht. Mein Entschluss steht fest, und das hat sich auch in den vergangenen Stunden nicht geändert.« .
    »Dann ist es gut.«
    Lena griff zur Flasche. »Der letzte Schluck, dann ist es so weit.«
    Ihre Freunde nickten nur. Sie schauten zu, wie Lena trank und sich mit einer schnellen Bewegung erhob.
    Auch Kid Langster stand auf. »Ich begleite dich.«
    »Danke.«
    Beide gingen in den dunkleren Hintergrund des Schuppens, wo kaum etwas zu sehen war. Das Licht berührte in seinen Ausläufern etwas Dunkles, das von einer Wand zur anderen reichte und nicht unbedingt glatt war. Es warf kleine und lange Falten, bestand aus Stoff und war einfach nur ein dunkler Vorhang, den Kid Langster an einer Seite fasste und ihn mit einer einzigen Bewegung zur Seite zog.
    Er rollte auf der oberen Schiene und gab den Blick auf das frei, was er bisher verborgen hatte.
    Lena stand in der Mitte. Sie schaute hin und sah das Gleiche wie ihre Freunde.
    Es war ein großer Spiegel!
    ***
    Nun gibt es Spiegel aller Arten und Größen. Runde, ovale, eckige, schmale und breite. Dieser hier war etwas Besonderes. Nicht mal wegen seiner Größe, sondern wegen seiner Form. Er bestand nicht aus einem Stück, er war in vier Teile aufgesplittert und jeder Teil sah anders aus.
    Da gab es die beiden, die nach oben spitz zuliefen und im Gegensatz dazu die Stücke, die oben breit und unten schmal waren. Sie setzten sich zusammen wie ein Puzzle und bildeten eben diesen Spiegel, der fast bis zur Decke reichte. An der Rückseite befand sich die Befestigung, die Lena Wilcox allerdings nicht sah.
    Sie stand vor ihm und schaute ihn mit ehrfurchtsvollen Blicken an.
    Auch die anderen hatten ihre Augen auf den Spiegel gerichtet. Niemand von ihnen gab einen Kommentar ab. Selbst Kid Langster nicht, der auf Lena zuging, hinter ihr stehen blieb und ihr beide Hände auf die Schultern legte.
    »Und?«, flüsterte er.
    »Was meinst du?«
    »Gefällt er dir?«
    »Ich weiß nicht.« Sie hob die Schultern an, trotz des leichten Drucks von Kids Händen. »Aber das ist auch nicht

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