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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das war es!
    Er zeigte Tiefe, und er zeigte in seinem Innern Bewegungen, die wolkig aussahen. Aber dabei blieb es nicht, denn weit im Hintergrund tauchte ein bleiches Totenlicht auf, als würde ein Scheinwerfer aus dem Jenseits kommend in diese Welt leuchten.
    War das der erste Kotakt mit der anderen Welt?
    Nicht nur Lena dachte so, auch den anderen Zuschauern war die Veränderung aufgefallen.
    Susans leise Stimme war zu hören.
    »Meine Güte, das klappt ja wirklich!«
    »Sagenhaft«, flüsterte Percy King.
    »Habt ihr etwas anderes erwartet?«, fragte Kid Langster. »Ich habe euch doch gesagt, dass er der Weg ins Jenseits ist.«
    »Aber woher weißt du das?«
    »Susan, das ist mein kleines Geheimnis, und das wird es auch in Zukunft bleiben.«
    Lena Wilcox hatte ihre Freunde reden gehört. Nur waren die Worte an ihr vorbeigegangen, weil sie sich nur auf die Spiegelfläche konzentrieren wollte. Denn sie spürte, dass es nicht nur bei der einen Veränderung blieb, es kamen noch andere hinzu.
    Waren die Schatten vor dem Totenlicht bisher nur gestaltlos gewesen, so erlebte sie jetzt etwas anderes. Sie sah irgendwo jenseits der Fläche kleine Feuer. Nicht groß, auch nicht heiß, denn sie spürte nichts, aber die Feuerstellen waren schon zu sehen, und sie flackerten an verschiedenen Stellen.
    Noch war sie in der Lage, klar zu denken. Die Flammen ließen sie sofort an ein Fegefeuer denken, von dem man ihr schon in der Kindheit erzählt und was sie auch nicht vergessen hatte.
    Viel schoss ihr durch den Kopf, und es waren nicht nur positive Dinge.
    Der Begriff Fegefeuer hatte den bitteren Nachgeschmack von Qualen und Folter.
    »Seht ihr die Feuer?«, flüsterte sie.
    »Sicher«, erwiderte Langster.
    »Ich habe Angst.«
    »Nein, sie gehören dazu.«
    »Das ist das Fegefeuer.«
    Kid Langster lachte. »Bitte, wenn du meinst, aber ich glaube nicht, dass es zum Jenseits gehört. Es ist etwas Eigenes, das wirst du bald merken.«
    Unruhe hatte die junge Frau erfasst.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie. »Ich bin…«
    »Du willst doch nicht etwa kneifen?« Kids Stimme hatte einen drohenden Unterton angenommen.
    »Nein, das nicht, aber ich habe - ich sehe mich nicht im Spiegel, das ist es. Ich hätte mich sehen müssen, aber das ist nicht der Fall.«
    »Er ist eben anders. Er ist der Weg in eine andere Welt oder andere Zone, das habe ich dir oft genug gesagt.«
    »Ja, ja…«
    Ihr Widerstand war zusammengebrochen. Sie hatte den ersten Schritt getan und wollte weitere folgen lassen, was aber nicht so einfach war, denn nicht sie diktierte das Geschehen, sondern die andere Seite.
    Und dort passierte etwas. Es war deshalb zu sehen, weil es vor diesem bleichen Totenlicht geschah.
    Lena dachte zuerst daran, nur einen Schatten zu sehen, aber das stimmte nicht. Der Schatten verwandelte sich sehr bald in eine Gestalt, die sehr düster aussah, weil sie eine lange dunkle Kutte trug und die Kapuze über den Kopf gezogen hatte, sodass nur das Gesicht frei lag.
    Es war nicht klar zu erkennen, aber Lena sah in der unteren Hälfte einen Schatten, und sie ging davon aus, dass es sich dabei um einen Bart handelte.
    Ein Mensch, der im Jenseits lebte?
    Diese Frage stellte sie sich automatisch, doch sie glaubte nicht, dass sie eine Antwort finden würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie dieser im Jenseits lebte, das eigentlich nur von Geistern bevölkert sein konnte. Das jedenfalls glaubte sie.
    Der Mann war groß. Er reichte fast bis zur oberen breiten Kante des Spiegels, und er drehte sich so herum, dass er sie im Blick hatte.
    Lena wusste sofort, dass sie sich ihm nicht mehr widersetzen konnte.
    Was um sie herum geschah, war nicht mehr interessant, sie sah nur diesen Mann und dessen dunkle Augen.
    Er lockte sie.
    Er sprach mit ihr allein durch seine Blicke, denen sich Lena Wilcox nicht entziehen konnte.
    Ihr war, als hätte sie das eigene Ich verloren. Es gab nichts anderes mehr für sie.
    Eine starke Lockung und zugleich etwas, was ihre Umgebung veränderte.
    Noch immer hielt sie durch ihre Handflächen Kontakt mit dem ungewöhnlichen Spiegel.
    Es gab plötzlich Bewegungen unter ihren Händen. Der Spiegel schien Wellen zu werfen, was beileibe keine Einbildung war, denn er war dabei, sich zu verändern.
    Sie lehnte sich dagegen.
    Genau in diesem Augenblick gab die Spiegelfläche nach, und Lena hatte das Gefühl zu fallen. Ein schriller Hilferuf drang über ihre Lippen. Sie suchte nach Halt, doch da gab es nichts, was sie

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