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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fracht."
    „Gentech-Sklaven?" fragte Angqa erschaudernd. „Ich habe Gerüchte darüber gehört. Stimmt es, daß die dort verkauften Intelligenzen für genetische Experimente mißbraucht werden?"
    „Es ist alles halb so schlimm", wiegelte Danton ab. „Wahrscheinlich werden die Überschweren dieses Schiffes von den eigenen Leuten freigekauft, denn gerade die Pariczaner haben ihre Finger tief in den Geschäften mit Gentech-Material."
    Angqa Jandavari blickte zuerst Roi, dann die gefesselten und bewachten Überschweren in der Zentrale an. „Das wußte ich nicht", erklärte sie danach. „Allmählich beginne ich deine Handlungsweise ganz anders zu sehen. Dennoch suche ich nach einer Möglichkeit, dich auf den rechten Weg zurückzubringen.
    Wie wäre es, wenn du mich nach Pfado begleiten würdest? Ich könnte bei Gouverneur Jubaar Ulpit ein gutes Wort für dich einlegen. Er kann bestimmt einen so erfahrenen Kämpfer wie dich für die Absicherung unserer Kolonie brauchen."
    Der Terraner blickte zu Boden, dann sah er die Linguidin ernst an. „Ich danke dir, Angqa", flüsterte er gerührt. „Es tut gut, daß sich jemand für mich so engagiert.
    Aber ich eigne mich nicht als Angestellter oder als Kommandeur einer rein symbolischen Streitmacht. Mir liegt die Freibeuterei seit mehr als zweitausenddreihundert Jahren im Blut."
    Er verneigte sich tief vor der Linguidin, dann, richtete er sich auf und drehte sich langsam zur Mitte der Zentrale um. Sein Gesichtsausdruck wechselte dabei von dem eines galanten Charmeurs abrupt zu dem des todesverachtenden, sieggewohnten Raumpiraten, mit straff über die Wangenknochen gespannter Haut und raubvogelartigem Blick. „Marfin!" Scharf hallte sein Ruf durch die Zentrale.
    Der riesenhafte Ertruser mit den prächtigen Bartzöpfen, die Eingeweihte an den früheren Freifahrerkaiser Anson Argyris erinnerten, nahm blitzartig Haltung an. Er war soeben mit seinen Begleitern von der beendeten Inspektion des Schiffes zurückgekehrt. „Majestät befehlen?" röhrte er.
    Roi grinste in sich hinein. Er wußte genau, daß der Ertruser-Klon, der wegen seiner Fleischallergie früher beinahe im Gen-Müll gelandet wäre, die Anrede „Majestät" nur ironisch gebrauchte. Sonst nannte er ihn „König" oder einfach beim Vornamen. Dennoch respektierte und achtete er Danton und war einer der wenigen seiner Leute, auf die sich der Terraner absolut verlassen konnte. „Was habt ihr gefunden?" fragte Danton.
    Marfin Kinnor lachte ärgerlich. „Unser Informant hat uns gelinkt, Roi", grollte er. „Nicht einmal ein Handstrahler ist bei der Fracht. Die PUNTA-PONO hat nur Wirtschaftsgüter und Produktionseinrichtungen geladen - und rund dreihundert lausige Linguiden. Verdammter Mist! Ich drehe Nacziron den dürren Hals um. Uns in diese dumme Lage zu bringen!
    Wo er genau weiß, daß du nichts mehr verabscheust, als dich an Linguiden zu vergreifen!"
    „Ja, das ist mir peinlich", gab Danton zu. „Wir werden uns bei den Linguiden entschuldigen und sie mit diesem Schiff nach Pfado schicken, sobald wir die Überschweren verkauft haben."
    „Aber die Ladung gehört uns!" mischte sich der Hauri namens Duuson ein, der den Ertruser gemeinsam mit Ferenan und Gorniun durchs Schiff begleitet hatte. „Sie gehört den Linguiden!" widersprach Danton mit aller Schärfe. „Wir vergreifen uns weder an Linguiden noch an ihrem Eigentum. An diesem Grundsatz hat sich nichts geändert."
    Er blickte den Hauri dabei eisig an. Ihrer konnte man nur mit aller Strenge Herr werden. Sie waren die Überlebenden einer Sechserbande, die auf Lepso von Erpressung, Kidnapping und Raub gelebt hatte, moralisch verwahrloste Subjekte, von denen der Terraner früher die Finger gelassen hätte. Doch er hatte vor seinen ersten „Auftritten" als Freibeuterkönig dafür sorgen müssen, daß sein Image als Gesetzloser stimmte.
    Deshalb hatte er bei einer Zwischenlandung der MONTEGO BAY auf Lepso vor einigen Wochen von der Stammbesatzung eine Meuterei inszenieren lassen, die „niedergeschlagen" wurde.
    Das hatte ihm die Möglichkeit gegeben, eine neue Besatzung anzuheuern, deren Mitglieder schon allesamt mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. Von der alten Crew hatte Danton nur die Terra-Abkömmlinge Gensech Timol, Zachary Erbten und Taika Mongue behalten.
    Von den Neuen, zu denen auch Marfin Kinnor gehörte, war niemand ein Gewaltverbrecher.
    Danton hatte streng darauf geachtet, daß er zwar Gesetzlose, aber weder Mörder noch Sadisten oder

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