Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Planeten. Als nächstes erregte die Holodarstellung einer blaugrünen Kugel die Aufmerksamkeit der Raumfahrer. „Kjor", stellte Roi fest. „Ein sogenannter Methanriese. Exakt handelt es sich um einen Gesteinskern von der ungefähren Größe Terras, der von einer viele tausend Kilometer dichten Atmosphäre umgeben ist: einer eisigen, superdichten Mischung aus Wasserstoff, Helium und Wasser. Von einer Methanwelt spricht man nur deshalb, weil Kjors Atmosphäre von einer dünnen Dunstschicht aus Methan-Eiskristallen bedeckt ist. Danach wurde der Planet von seinem ersten Entdecker kategorisiert."
    Er wandte sich an Marfin Kinnor und sagte scharf: „Du übernimmst ab sofort das Kommando über das Schiff! Gensech ist dafür gegenwärtig nicht zu gebrauchen.
    Er würde nur zwischen seinem Platz und dem WC hin- und herrennen. Sofort alle Ortungssysteme einschalten und Triebwerke hochfahren! Angriffskurs auf die Springer nehmen! Aus gewohnter Distanz Warnschüsse vor den Bug und Aufforderung zur Kapitulation! Ich werde zu dieser Zeit schon an Bord eines der beiden Beiboote sein, mit denen die Prisenkommandos die Walzenschiffe anfliegen. Du kennst die Planung ebensogut wie Gensech, Marfin?"
    „Noch besser!" brüstete sich der Ertruser. „Ich habe schließlich mein Gehirn noch."
    Taika Mongue, Sicherheitschef der MONTEGO BAY, offiziell Berater z.b.V. genannt, ein kleiner, dunkelhaariger Terranerabkömmling und profilierter Psychotaktiker, platzte beinahe vor Lachen, konnte sich aber noch beherrschen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Eine Phantasie hat der Kerl!" grinste Kinnor und schaltete die Funktionen des Kommandopults auf seine Kontrollkonsole. Schließlich konnte er schlecht Timols Platz einnehmen.
    Sekunden später nahm das Schiff Fahrt auf, und der Metagrav ging auf volle Leistung. Die Geschwindigkeit nahm schnell zu. Gleichzeitig erfaßten die Systeme der Hyperortung die beiden Walzenraumschiffe der Springer und holten die entsprechenden Daten ein.
    Roi Danton warf nur einen flüchtigen Blick auf die betreffenden Holos, dann wußte er, daß volle Übereinstimmung mit seinen Informationen bestand. Dieser zweite Akt seines Psychospiels war von ihm mit größter Sorgfalt vorbereitet worden, denn die kleinste Panne hätte alles verdorben. Alle Details waren genauestens recherchiert, die Ergebnisse mehrfach geprüft worden.
    Doch obwohl dadurch die Aktion weitgehend abgesichert beziehungsweise abgepuffert war, wußte der Freibeuterkönig, daß er ein erhebliches Risiko einging, denn er konnte hierbei keine bestellte Schau abziehen lassen, wenn er überzeugend auf die Friedensstifterin wirken wollte.
    So mußte beispielsweise der Überschwere Tarpin, pariczanischer Admiral und Kommandeur des Sicherungskommandos, das Cebu Jandavari auf Paricza angeworben hatte, mit aller Härte auf den Piratenüberfall reagieren - und die MONTEGO BAY mußte ernsthaft gefährdet werden.
    Roi dachte daran, welche Szenarios und welche sich daraus ergebenden Aktionen und Reaktionen er vom Bordsyntron hatte durchspielen lassen. Marfin Kinnor war auf alles vorbereitet und konnte blitzschnell auf jede Situation und auf jede Wendung der Dinge reagieren, die ohne Syntron nicht vorhersehbar gewesen wäre.
    Dennoch blieb immer eine gewisse Unsicherheit. Aber daran ließ sich nichts ändern. „Ich gehe jetzt an Bord der DRA-CO", erklärte er. So hieß die Space-Jet, die er an eines der Springerschiffe heranführen würde. Er wußte, daß beide Walzenraumer mit wertvollsten High-Tech-Ausrüstungen für die seit hundert Jahren bestehende linguidische Kolonie auf Aluf, dem dritten Planeten der Sonne Colqik, beladen waren. „Eine schemenhafte Ortung weit hinter den Walzenraumern, noch innerhalb der Kometensphäre", gab Talran Omapho bekannt. „Das muß die LOMORAN sein", erklärte Roi. „Der Ortungsschutz von Delphinschiffen ist nicht perfekt, im Gegensatz zu dem der Pariczaner."
    „Auch sie sind nicht absolut perfekt", triumphierte der Akone und schlug mit der flachen Hand auf die Abdeckplatte seines Ortungspults. „Gegen unsere nachgerüsteten Punkttaster ist eben noch kein Kohl gewachsen."
    „Kraut!" korrigierte Kinnor. „Man sollte keine altterranischen Redensarten gebrauchen, wenn man sie nicht beherrscht."
    Er hob die zur Faust geballte rechte Hand, streckte den Arm in Rois Richtung aus und reckte den Daumen hoch. „Hals- und Beinbruch, Majestät!"
    Roi Danton wiederholte die Geste. „Bleibt schön am Leben!" wünschte er.
    Aber

Weitere Kostenlose Bücher