Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
158 - Amoklauf der Werwölfe

158 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 158 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Zwischen ihnen hatte sich ein intensives Band der Sympathie entsponnen. Dunja war ihm damals schon zugeneigt gewesen, und jetzt noch mehr. Er drückte ihre Hand etwas fester und strich ihr mit den Fingerspitzen sanft über die Stirn.
    „Ich mag dich auch", preßte er hervor. Er wunderte sich über den Gefühlssturm, der in ihm aufbrandete. Was geschah mit ihm? Mit ihm, dem wortkargen, verschlossenen harten Mann, der gnadenlos gegen die Schwarze Familie kämpfte…
    „Weißt du, Abi", sagte Dunja leise. „In der Nacht, als dieser Werwolf eindringen wollte… als du in meinem Zimmer warst und mich nicht angerührt hast, obwohl du die Gelegenheit gehabt hättest… da wußte ich, dass ich dich wirklich lieben kann. Du bist ganz anders, als du dich immer gibst. Du spielst eine Rolle, die nicht zu dir paßt. Du kannst anders sein, wenn du nur willst. Verständnisvoll, rücksichtsvoll, sanft… ja. Sanft."
    Er starrte sie an.
    „Ich habe nicht im Traum daran gedacht, mit dir zu schlafen", sagte er. „Obwohl…"
    „Obwohl du es vielleicht gern möchtest, nicht wahr?" sagte sie. „Oh, denke jetzt nicht, daß ich etwas Falsches von dir glaube. Du möchtest nicht deine eigene Lust stillen, sondern mir Liebe und Zärtlichkeit schenken."
    Er war betroffen, daß sie ihn so genau durchschaut hatte. Lag es an ihrer PSI-Begabung?
    „Ja", sagte er kaum hörbar.
    Mehr und mehr wurde ihm klar, daß er dieses Mädchen liebte. Und gleichzeitig erkannte er auch die Schwierigkeiten, die sich vor ihnen beiden auftürmten. Sie lebten in zwei völlig verschiedenen Gesellschaftssystemen. Er wollte nicht auf Dauer in der Sowjetunion leben, aber man würde auch andererseits Dunja nicht in den Westen gehen lassen. Abgesehen davon, daß sie anscheinend neuerdings vom KGB eingesetzt wurde, war sie PSI-Wissenschaftlerin in Akademgorodok, der sowjetischen Universitäts- und Wissenschaftsstadt. Sie steckte in den streng geheimen PSI-Projekten der Russen; während die westliche Welt noch versuchte, PSI nachzuweisen und zu erklären, scherte sich der Ostblock wenig darum, sondern versuchte eben diese Kräfte nutzbar zu machen. Und Dunja… nein, sie würde niemals die Ausreiseerlaubnis erhalten.
    „Woran denkst du?" fragte sie leise, als sie seinen abwesenden Gesichtsausdruck bemerkte.
    Er wich aus. „Ich glaube, Dunja, wir verdanken dir unser Leben", sagte er. „Ich nehme an, daß du die Werwölfe um Kaspoff irgendwie beeinflußt hast. Sie waren plötzlich irgendwie langsam, verwirrt… und das gab uns eine Chance."
    „Ich habe geträumt", sagte sie. „Ich träumte, daß die Bestien euch überfielen, und ich haßte sie dafür. Irgendwie habe ich den Haß vielleicht abgestrahlt."
    „Bestimmt war es so", sagte Flindt, „ich danke dir. Und…"
    „Was und?"
    „Ich will immer noch nicht, daß man dich hier festhält. Du bist hier nicht sicher. Es sind bestimmt noch Werwölfe hier. Kaspoff und seine zwei Soldaten können nicht die einzigen sein, die zurückgeblieben sind. Ich glaube es einfach nicht. Bei einem solchen Großangriff, wie sie ihn hier vorgetragen haben, müssen viel mehr beteiligt sein. Ich fürchte sogar, daß sich mehrere Dämonensippen zusammengeschlossen haben. Und ich habe Angst um dich. Sie können immer wieder kommen und sich an dir rächen."
    „Sie kommen nicht mehr", sagte Dunja. „Ich bin sicher."
    „Was gibt dir diese Sicherheit?" Im nächsten Moment biß er sich auf die Lippen. Sie besaß Sinne, die weiter reichten als seine eigenen. Sie mußte es spüren, ob da noch eine Gefahr war.
    Er beugte sich über sie und küßte sie.
    „Hoffentlich", sagte er, „wirst du bald wieder gesund. Und vielleicht haben wir dann noch etwas Zeit füreinander."
    „Vielleicht", echote sie. „Vielleicht… ich habe keinen Einfluß darauf. Schon lange nicht mehr, und manchmal hasse ich meine Fähigkeiten. Abi…"
    „Ja?" Fragend sah er sie an.
    „Ich will dir einen Traum schicken in dieser Nacht. Einen wunderbaren Traum."

    „Die KOSMOVEGA befindet sich genau auf dem errechneten Kurs. Es gibt keine Abweichungen. Wir sollten uns überlegen, was wir tun können", sagte Kommissar Letskij, der Mann vom Raumfahrtministerium. Er sah die Dämonenjäger und den Obersten an, der das Kommando übernommen hatte. Der Leichnam des echten General Kaspoff war gefunden worden. Er war auf die gleiche Weise getötet worden wie die sechs Kosmonauten der KOSMOVEGA. Die Leichen, die bereits in Fäulnis überzugehen begannen, wurden für die

Weitere Kostenlose Bücher