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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie kannte die Einstellung des Arkoniden den Linguiden und insbesondere den Friedensstiftern gegenüber. Sie konnte sich gut vorstellen, daß er nicht gekommen war, um ihr Freundlichkeiten zu sagen. „Es haben sich Dinge ereignet, die ich für ebenso schwerwiegend wie übel halte", sagte Atlan. „Ich komme von Ascullo ..."
    „Wo Aramus Shaenor soeben für Frieden unter Aras und Arkoniden gesorgt hat", fiel ihm die Linguidin ins Wort.
    Atlan lächelte. Das Lächeln wirkte wie gefroren. Es enthielt keinerlei Freundlichkeit, dafür um so mehr Hohn. „Ja. Nachdem er zuvor eigenhändig den Streit entfacht hatte, der dann das Eingreifen eines Friedensstifters erforderlich machte."
    Hagea Scoffy war ungewöhnlich ernst. Bitterkeit spiegelte sich in den Augen, die sonst so heiter und gelassen blickten. „Ein schwerer Vorwurf", sagte sie. „Du hast Beweise?"
    „Ich wäre nicht über dreißigtausend Lichtjahre weit nach Ferrol geflogen, wenn ich meiner Sache nicht absolut sicher wäre", antwortete Atlan. „Vielleicht möchtest du dir ansehen und anhören, was ich an Informationen mitgebracht habe."
    „Selbstverständlich."
    Atlan hatte sich gut vorbereitet. Innerhalb der wenigen Stunden, die der Flug von M13 nach Ferrol in Anspruch genommen hatte, war von Kommunikationsexperten an Bord der ATLANTIS ein Bericht erstellt worden, der über die Ereignisse, wie sie sich in den vergangenen Tagen und Wochen auf Ascullo abgespielt hatten, in Bild, Ton und Text berichtete.
    Mit einem Wink setzte Atlan die Vorstellung in Gang. Der Raum wurde verdunkelt. Ein holographisches Videofeld leuchtete auf. Bild um Bild zog vor den Augen der Zuschauer vorbei. Eine wohlklingende, wenn auch unverkennbar synthetische Stimme kommentierte die Ereignisse, die von Yart Fulgen im Auftrag des arkonidischen Imperialen Territorial-Schutzkommandos aufgezeichnet worden waren.
    Texteinblendungen gaben zusätzliche Erläuterungen. Insbesondere identifizierten sie Bewohner von Ascullo mit Namen und interstellarem Rufkode für den, der sich von Augenzeugen die Richtigkeit der Darstellung bestätigen lassen wollte.
    Der Bericht dauerte nicht länger als zehn Minuten. Als die Beleuchtung wieder auf die übliche Lichtstärke hochgefahren worden war, sah man die linguidische Friedensstifterin höchst nachdenklich in ihrem Sessel sitzen. Ein wenig betreten wirkten auch ihre Schüler. Sie starrten schweigend vor sich hin.
    Offenbar waren sie beeindruckt von der Darbietung, die sie soeben optisch und akustisch in sich aufgenommen hatten. Von Hagea Scoffy war bekannt, daß sie längst nicht mit allem, was ihre Friedensstifter-Kollegen dachten, beschlossen und taten, einverstanden war. Skeptisch stand sie vor allen Dingen jenen vierzehn Friedensstiftern gegenüber, denen von der Superintelligenz ES Zellaktivatoren verliehen worden waren. Sie beschuldigte sie der Überheblichkeit und der Selbstherrlichkeit. Selbstverständlich übertrugen sich ihre Ansichten auch auf die Schüler, die sie um sich geschart hatte. Es gab in dieser Runde keinen, der nicht bereit gewesen wäre zu glauben, daß Aramus Shaenor sich auf Ascullo tatsächlich eines schweren Verstoßes gegen die Grundsätze der linguidischen Friedenslehre schuldig gemacht hatte.
    Aber die Vorwürfe, die hier erhoben wurden, waren doch ein wenig zu massiv, als daß Hagea Scoffy sie einfach kommentarlos hätte hinnehmen dürfen. Nachdem sie sich vom ersten Schock erholt hatte, wandte sie sich an den Arkoniden und fragte: „Du behauptest, Aramus Shaenor hätte den Zwist zwischen den Aras und den Arkoniden auf Ascullo angezettelt?"
    „Ich sage es, weil es so ist", antwortete Atlan. „Aber er hat den Streit wieder geschlichtet. Er ist eitel. Er wollte der Welt kundtun, daß er seine Fähigkeit, Frieden zu stiften, in unvermindertem Maße besitzt. Was willst du ihm außer Eitelkeit noch vorwerfen?"
    „Auf Ascullo leben Aras und Arkoniden seit Jahrtausenden friedlich nebeneinander", sagte Atlan. „Es gab keinen Grund, warum sie sich hätten streiten sollen. Es war genug Platz für beide Siedlergemeinden. Aramus Shaenor kam und hetzte die beiden Bevölkerungsgruppen gegeneinander auf. Zwei radikale Geheimorganisationen entstanden, die eine auf der Seite der Aras, die andere auf der arkonidischen. Es kam zu Gewalttaten. Aras sowohl wie Arkoniden verloren ihr Leben. Das ist es, was ich Aramus Shaenor vorwerfe.
    Eitelkeit an sich wäre schon ein Grund, seine Befähigung als Friedensstifter in Zweifel zu

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