159 - Magie der Rothäute
Schnee darunter.
„Das ist das Ende, Grauer Dämon", murmelte Jeff und zog die schwere Handwaffe. „Es gibt keine Flucht mehr."
Es lag nur wenig Schnee unter dem überhängenden Dach. Der Männerkörper, von blutenden Wunden übersät, lag zuckend auf den Bohlen. Er starb, und im Sterben verwandelte er sich ständig.
Ein menschlicher Körper, dann ein Bärenkörper, ein Mischwesen zwischen Tier und Mensch, das die Waffe fallen ließ und stöhnend zuckte. Überall war helles, dampfendes Blut. Die Farben des Felles änderten sich von einem hellen Grau bis zum tiefen Schwarz. Der Kopf wurde zum Bärenschädel. Der Indianer trat auf die Terrasse, zog den Revolver und sagte kurz: „An deiner Stelle, Grey Demon, hätte ich nicht anders gehandelt."
Er zielte sorgfältig und schoß ihm zweimal in den Kopf und zweimal dorthin, wo er im Bärenkörper das Herz wußte. Eine seltsame Verwandlung kennzeichnete die letzten Sekunden dieses mörderischen Wesens: Aus dem Menschenkörper wurde ein Bärenleib, riesengroß, und dann vermischten sich Fell, Knochen und Blut zu der Darstellung eines Kadavers, der immer mehr schrumpfte und ausdörrte und schließlich nicht mehr war als eine dünne, stinkende Schicht auf den Holzbohlen. Schaudernd wandte sich Jeff ab, rief per Funk den Hubschrauber und schloß:
„Die Jagd ist zu Ende, Freunde. Holt uns ab - Grey Demon wird niemanden mehr umbringen."
Der Hubschrauber landete, und sie gingen schweigend hinunter, um den Freunden zu berichten, daß die Gegenwart die Schrecken der Vergangenheit eingeholt und besiegt hatte.
Erst gegen Mittag fanden sie Schlaf, aber ihre Träume waren furchtbar.
Timothy Morton stand am nächsten Morgen als erster auf, machte sich Kaffee und schwang sich schließlich auf die Snowcat. Ohne große Hast fuhr er über die Seen hinunter nach Katrin, zur Werkstatt. Als die Stunde voll war, wählte er Andorra und Castillo Basajaun.
„Dorian?"
„Du rufst an, um mir zu sagen, daß ihr den Werkodiak erlegt habt. Ich habe mittlerweile über Kanada eine Menge anderes Material ausgegraben."
„Das wir nicht zu ,bearbeiten' wünschen", erklärte Morton. „Lasse dir alles von Jeff berichten, wenn ihr wieder über eine Verbindung verfügt, bei der man sich nicht die Lunge aus dem Leib schreien muß."
„Mache ich. Jeff ist okay?"
„Alles ist okay. Der lange Pfad von Grey Demon ist zu Ende. In ein paar Tagen bin ich wieder allein. Dann denke ich in Ruhe über alles nach."
„Ich mache dasselbe auf der anderen Seite der Welt. Ende, Tim?"
„Ende!" sagte Tim und legte auf.
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