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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedacht, dass eine Botschaft mich so intensiv beeinflussen kann.«
    »Hast du Angst?«, fragte ich ihn.
    Die Antwort darauf erhielt ich nicht sofort. Dass Bill allerdings länger darüber nachdachte, ließ mich schon nachdenklich werden. Er rieb unruhig seine Hände gegeneinander.
    Ich setzte nach. »Und? Hast du Angst?«
    »Nein, John, das kann man so direkt nicht sagen. Ich für meinen Teil würde eher von einem unguten Gefühl sprechen, das mich beim Betrachten der Botschaft erfasst hat. Tut mir leid, aber daran kann ich nichts ändern.«
    Ich winkte ab. »Du musst dich nicht entschuldigen. Jeder Mensch reagiert anders.«
    »Gut. Ich glaube auch, dass ich nicht der Einzige bin, dem es so ergangen ist.« Er nickte mir zu. »Bei dir ist das etwas anderes, John, denn du hast dein Kreuz.«
    »Stimmt. Aber das kann man ändern.«
    »Wieso?« Bill war für einen Moment auf dem falschen Dampfer.
    »Indem ich es abnehme.«
    Er staunte nur. »Und dann?«, flüsterte er. »Was sollte das denn bringen?«
    »Das will ich dir sagen. Ich werde das Kreuz zur Seite legen. Dann schauen wir uns die Botschaft des Propheten noch mal gemeinsam an, und ich bin gespannt darauf, wie ich reagiere, wenn ich meinen Talisman nicht mehr am Körper trage.«
    »Hm, das ist nicht schlecht.«
    »So sehe ich das auch.« Das letzte Wort hatte ich noch nicht ausgesprochen, als ich bereits nach hinten an meinen Hals griff und die Kette zu fassen bekam. Es war eine Sache von Sekunden, dann lag das Kreuz auf dem Schreibtisch neben dem Computer.
    Ich wies auf den Bildschirm. »Dann lass uns noch mal von vorn beginnen. Ich bin gespannt.«
    »Und ich erst«, flüsterte Bill Conolly…
    ***
    Unter Dick Rubins Füßen bewegte sich der Boden. Zumindest hatte er den Eindruck, als er einen langen Schritt hinter sich gelassen hatte, wobei er die weichen Gewächse der unterschiedlich hohen Pflanzen zertrat und ihm der Untergrund deshalb wie ein Teppich vorkam.
    Es war zum einen gut, dass sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und zum anderen konnte er sich beim Mond bedanken, dessen Licht sich auch über dem Wald ausbreitete und in Höhe der Kronen für einen etwas hellen Glanz sorgte.
    Das Messer hatte er noch nicht gezogen, aber so in seinen Gürtel gesteckt, dass er es jeden Augenblick hervorziehen und sich damit verteidigen konnte.
    Er hatte sich einmal entschlossen und wollte auch nicht mehr zurück. Er musste den Wald durchqueren, um seine Flucht danach fortsetzen zu können.
    Aber was erwartete ihn in diesem Dunkel?
    Er wusste es nicht. Er konnte auch nichts hören, denn der Wald schwieg, und das änderte sich auch in den folgenden Minuten nicht, in denen Rubin tiefer in das unbekannte Gelände eindrang.
    Natürlich hatte er das schreckliche Geheul nicht vergessen. Er rechnete auch damit, dass es jeden Augenblick wieder aufklingen konnte, was zunächst nicht geschah. Die Tiere schienen sich zurückgezogen zu haben und lauerten jetzt in der Dunkelheit.
    Dick hatte mal gelesen, dass man die gelben Raubtieraugen der Wölfe in der Dunkelheit sah, und danach hielt er jetzt Ausschau. Er blickte nicht nur in eine Richtung. Immer wieder bewegte er den Kopf. Nichts als Schwärze umgab ihn, und so hatte er immer öfter das Gefühl, von dieser Schwärze verschluckt zu werden.
    Er ging trotzdem weiter. Es gab keine andere Alternative für ihn. Seine Pokerfreunde würden bestimmt auf ihn lauern.
    Ihnen in die Hände zu laufen konnte für ihn übel ausgehen.
    Er hörte nichts Fremdes. Nur seine eigenen Laute. Manchmal knackte es unter seinen Füßen. Auch hörte er das Schleifen der Farne oder der langen Grashalme an seinen Schuhen.
    Alles war anders geworden. Er bewegte sich durch eine fremde Welt, die er nicht unter Kontrolle hatte. Er wusste auch nicht, wie weit er noch zu gehen hatte. Für ihn zählte im Moment nur, dass er die Richtung beibehielt und sich nicht in diesem Waldstück, dessen Größe er nicht kannte, verlief.
    Wie lange noch?
    Die Frage beschäftigte ihn, obwohl er darauf keine Antwort wusste. Ewig konnte es nicht mehr dauern, aber jeder Meter wurde für ihn zur Qual, weil ihm auch die Botschaft nicht aus dem Kopf wollte, die ihn im Internet erreicht hatte. War dieser Damian tatsächlich in der Lage, sein Versprechen einzulösen? Dass er diese unheimliche Nacht nicht überlebte?
    Es gab für ihn keinen vernünftigen Grund, daran zu glauben. Aber was besagte schon die Vernunft? Es kam im Leben des Öfteren zu Vorgängen, bei denen die

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