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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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langsamer laufen, weil bei jedem Auftreten ein scharfer Stich durch seinen Kopf zuckte. Das bekam ihm gar nicht, und so verlangsamte er seine Schritte.
    Er schaute auch nicht zurück, atmete nur durch den offenen Mund, hörte sein eigenes Keuchen und dachte wieder an das tödliche Versprechen, das man ihm gegeben hatte.
    Es hatte so echt geklungen. Es würde eintreffen, auch wenn es nur auf eine virtuelle Weise geschehen war. Ihn hatte es sehr mitgenommen und schon Spuren in seinem Innern hinterlassen.
    Das Wetter meinte es tagsüber gut. Sonnenschein. Der berühmte Goldene Oktober hatte sich von seiner besten Seite gezeigt. Doch in der Nacht war die Wärme nicht mehr vorhanden. Da wurde es empfindlich kühl, was Dick kaum merkte, da er stark schwitzte.
    Er kämpfte sich weiter den Hang hinauf. Dass er hin und wieder abrutschte, musste er in Kauf nehmen, und so sah er den dunklen Saum am Ende des Hangs immer näher kommen.
    Rubin hatte nie darüber nachgedacht, wie es sein würde, wenn er in der Nacht durch einen Wald ging. Ohne Not hätte er es niemals getan. Da gab es sicher viele Hindernisse und Fallen, die man zu spät sah.
    Keuchend hielt er an, beugte sich nach vorn, richtete sich wieder auf, schaute auf das breite natürliche Hindernis, drehte sich dann um und warf einen Blick zurück.
    Der Hang bildete eine bleiche Fläche, denn am Himmel stand ein fast voller Mond, der sein Licht verstreute und für diesen Glanz sorgte.
    Die Straße sah er nicht mehr. Seinen im Graben liegenden Wagen ebenfalls nicht. Und er war auch froh, keine Lichter zu entdecken, die sich in seine Richtung bewegten.
    Es gab also keine Verfolger, und das ließ sein Herz weniger schnell schlagen.
    Er konnte trotz allem zufrieden sein. Wenn nur nicht die Prophezeiung gewesen wäre.
    Egal, jetzt musste er erst mal zwischen den Bäumen verschwinden.
    Dick Rubin drehte sich wieder um. Sein Augenmerk galt dem Waldrand.
    Wenige Schritte nur, dann hatte er das Unterholz erreicht.
    In diesem Moment hörte er das Heulen!
    ***
    Dick Rubin riss den Mund auf, doch es drang kein Schrei aus seiner Kehle. Nicht der geringste Laut war zu hören. Der Mann stand starr auf der Stelle. Er lauschte dem Heulen nach, das für ihn so unnatürlich klang und trotzdem etwas Natürliches an sich hatte, denn es musste von einem oder auch mehreren Tieren stammen.
    Nur von welchen?
    Das Heulen klang allmählich ab. Die Stille nahm wieder Besitz von der Umgebung, sodass er sich Gedanken über diesen akustischen Überfall machen konnte.
    Wer heulte so?
    Ein Hund? Nein, in der Regel nicht. Der Gedanke an eine Hyäne kam ihm, aber auch ihn verwarf er wieder. Dann fiel ihm ein Wolf ein. Dabei schoss ihm das Blut in den Kopf.
    Er hatte Wölfe noch nie gemocht. Selbst im Gehege eines Zoos nicht und erst recht nicht in der freien Wildbahn.
    Gab es in diesen Breiten Wölfe?
    Nein, nicht auf der Insel. Im östlichen Europa schon, aber England war frei davon. Es sei denn, eines dieser Tiere hatte es geschafft, aus seinem Gehege im Zoo zu fliehen, was durchaus möglich war. Dann hätte es auch im Wald ein perfektes Versteck gefunden. Allein der Gedanke daran jagte ihm kalte Schauer über den Rücken.
    »Mist!«, flüsterte er. »Was mache ich jetzt?«
    Er wusste es nicht. Er hätte zurücklaufen können. Aber er wusste, dass die drei anderen Spieler nicht so schnell aufgaben. Bestimmt hatten sie schon die Verfolgung aufgenommen, und ohne Fahrzeug würde er ihnen mit hundertprozentiger Sicherheit in die Arme laufen.
    Vor oder zurück?
    Da lauerten die Wölfe im Wald, aber die zweibeinigen waren für ihn schlimmer. Es konnte auch sein, dass es nur ein Wolf war, obwohl ihm gerade jetzt einfiel, dass Wölfe ja in Rudeln lebten. Aber es gab auch Einzelgänger, und darauf setzte er.
    Von den zweibeinigen hatte er nichts als den Tod zu erwarten. Und gegen sie nützte ihm auch die Waffe nichts, die er bei sich trug. Das Messer war versteckt. Er hatte es für den Notfall gedacht und überlegte jetzt, dass er es auch einsetzen würde, wenn man ihn angriff. Er wollte sich nicht selbst loben, aber mit dem Messer konnte er perfekt umgehen.
    Dieser Gedanke putschte ihn auf und festigte seinen Entschluss.
    Es gab für ihn nur den Weg durch den Wald, und so ging er den ersten langen Schritt auf die dunkle Mauer vor sich zu…
    ***
    »Na, wie war’s denn in Paris?«, begrüßte mich mein Freund Bill Conolly, der vor seiner Haustür stand und mich anstrahlte. »Allein in der Stadt der Liebe, das ist

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