Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war eines der wenigen Male, daß Perry Rhodan eine leichte Unsicherheit im Blick des Arkoniden sah.
    Da materialisierte Gucky bei ihnen und nahm der Szene etwas von ihrer Peinlichkeit. „Es geht los", kreischte er aufgeregt. „Auf dem Mars ist eine regelrechte depressive Epidemie ausgebrochen.
    Die Menschen dort sind verzweifelt, viele bringen sich um. Und sie alle glauben, irgendwo ins Unendliche zu fallen, verschlungen zu werden von einem ... Moloch."
    „Alle?" fragte Rhodan alarmiert. „Nicht alle, aber genug."
     
    *
     
    Gucky brauchte nicht mehr zu sagen. Jeder wußte, was seine Worte zu bedeuten hatten.
    Angefangen hatte es eigentlich bei Myles Kantor, ohne dessen aufopferungsvolle Arbeit die Rätsel um ES kaum soweit aufgeklärt worden wären, wie es jetzt der Fall war.
    Kantor war die Methode Algomyles zu verdanken, mit der Erfolge bei der Suche nach Wanderer verbucht werden konnten. Darauf aufbauend, hatte der geniale Wissenschaftler weitere Experimente angestellt, um die Bahn des Kunstplaneten in der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft zu berechnen.
    Myles Kantor war es, der die Ankunft Wanderers im Solsystem voraussagte. Sie erfolgte dann schließlich am siebten März um 11 Uhr 14 außerhalb der einstigen Plutobahn.
    Und dann war es wieder Kantor gewesen, der zuerst entdeckte, daß sich der Sternenhintergrund veränderte, wenn Wanderer sich stabilisierte. Eine Analyse dieser veränderten Konstellationen ergab, daß es sich um einen Sternenhimmel handelte, wie er rund 20 000 Jahre in der Zukunft aussehen würde. Sie ergab des weiteren verschiedene andere Anomalien. Die Dichte des kosmischen Staubes war in der Umgebung von Wanderer extrem hoch, und der Staub bewegte sich rasend schnell auf ein gemeinsames Ziel zu. Kantor hatte diesen Fokus als Kosmischen Attraktor bezeichnet, weil vermutlich alle Materie der Lokalen Gruppe von diesem Fokus angezogen wurde.
    Auch dies war ein Blick in den Zustand des Weltalls in zirka 20 000 Jahren - falls es nicht gelang, diese potentielle Zukunft zu verhindern.
    Schließlich bewirkte das Auftauchen von Wanderer, daß sich Myles Kantors Alpträume verstärkten. Er litt seit einiger Zeit darunter. Es waren schreckliche Visionen, und er empfand sie als Wahrträume. Die mögliche Erklärung, daß die Ursache in seiner Überarbeitung zu suchen sei, erwies sich als falsch, als Wanderer kam.
    Es war plötzlich ein ganz bestimmter Traum, der immer wiederkehrte, in einer beängstigenden Intensität. In diesem Traum fand sich Myles Kantor, oft in wechselnden Situationen, ohne sein Kantormobil, völlig hilflos.
    Alle Uhren gingen auf einmal rasend schnell, wie im Zeitraffer - und zwar sowohl vorwärts in die Zukunft als auch rückwärts in die Vergangenheit. Dann verspürte er plötzlich Phantomschmerzen dort, wo einmal seine Beine gewesen waren. Der Schmerz steigerte sich ins Unermeßliche, bis er nicht mehr zu ertragen war. Und in jedem dieser qualvollen Träume tauchte Ernst Ellert auf, redete unverständlich warnend auf Kantor ein und trug den Beinlosen auf den Armen durch eine unbeschreiblich fremdartige Umgebung, in der ein unsichtbarer Moloch alle Materie verschlang.
    Myles Kantor wachte immer dann schweißgebadet und schreiend auf, wenn die Schmerzen ihn aus dem unruhigen Schlaf rissen. Myles war schließlich davon überzeugt, daß es die Qualen waren, die ES durch die Psiqs auszustehen hatte.
    Die Superintelligenz übertrug sie, gewollt oder ungewollt, auf die Bewohner des Solsystems - oder zumindest auf einige. Wie es aussah, war auch NATHAN nicht dagegen immun. Es hatte irrationale Ausfälle und Fehlleistungen der Syntronik gegeben.
    Dieser Moloch aus seinen Träumen, das hatte Myles Kantor klar erkannt, das war ES selbst, ein Spiegelbild seines Zustands als künftige Materiesenke.
    Und jetzt begann es auf dem Mars. „Der Planet steht im Fokus von Wanderer", sagte Atlan. „Würde der Kunstplanet mit der Sonne und Terra eine Linie bilden, dann träfe es jetzt die Erde. Es wird noch mehr Opfer geben. Zweifelst du immer noch, Perry?"
    Rhodan sagte nichts, sondern warf einen langen Blick auf den Schirm, der ihnen Wanderer zeigte - trotz der Entfernung genau so, wie er im Augenblick war. Eine Hyperfunkrelaiskette sorgte dafür.
    Wanderer hatte die Erde im Fokus gehabt, nach seinen ersten wilden Sprüngen durch das Solsystem. Außer bei Kantor und vielleicht einigen anderen hochsensiblen Menschen war es allerdings nicht zu Erscheinungen gekommen wie jetzt auf dem

Weitere Kostenlose Bücher