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1597 - Abschied von der Unsterblichkei

Titel: 1597 - Abschied von der Unsterblichkei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geradezu Angst vor diesem Augenblick bekommen. Und wer ihn kannte, der auch.
    Perry Rhodan betrachtete die großen Holoschirme und kleinere Monitoren in der Zentrale der EIDOLON, auf denen laufend neue Auswertungen angezeigt wurden. Der riesige Schirm vor dem Kommandantenpult zeigte das Bild eines sich in grünen, gelben und rotbraunen Farben im All drehenden Planeten, des solaren Mars.
    An ihm flog die EIDOLON gerade vorbei. Wanderer hatte seine Position kurz vor dem Abflug erneut gewechselt. Der Kunstplanet stand jenseits der ehemaligen Plutobahn und bildete jetzt mit Mars und der Sonne eine Linie.
    Auf dem Mars überwogen die gelben und grünen Regionen. Perry Rhodan betrachtete den vierten Planeten des Systems mit entrücktem Blick. Vielleicht geschah es unterbewußt. Vielleicht wollte er alles, was ihm im Lauf der Jahrtausende selbstverständlich geworden war, noch einmal sehen.
    Man hatte auf dem Nachbarplaneten Terras aus Nostalgiegründen lediglich einige wenige Regionen in ihrem ursprünglichen Zustand belassen, wie etwa die Kepler-Region auf der östlichen Hemisphäre.
    Ansonsten durchzogen Wasserläufe die Täler und Ebenen, und die Vegetation kroch schon seit zweitausend Jahren immer weiter die Berge und Krater hinauf. Einem Terra-Geborenen bot sich eine exotische Landschaft mit tropischen Vulkankegeln und blühenden Bereichen in Form von Krateransammlungen und unglaublich tiefen Tälern.
    Abenteuerurlaub auf dem Mars war „in". Die Mars-Zivilisation hatte sich hauptsächlich auf den vielen Hochebenen etabliert.
    Dabei liefen auch heute noch zahlreiche geophysikalische Projekte zur Veränderung der Oberfläche im Rahmen des Planetenformings.
    Es ist irgendwie auch mein Werk, dachte Rhodan, bevor der Mars aus der Optik verschwand und der Schirm langsam den Asteroidengürtel und danach Jupiter einfing. Daß dort jetzt Menschen leben, daß sie sich ansiedeln konnten, daß sie nicht den vielen Aggressoren zum Opfer fielen, die versucht haben, das Solsystem zu erobern oder zu zerstören - aus welchen Gründen auch immer. Er erinnerte sich gut. Die Springer und der Robotregent, die Blues, die Meister der Insel, die Erste Schwingungsmacht mit ihrer Zeitpolizei und deren Dolans, die Cappins, der Schwarm, die Laren ... er hätte noch viele andere Bedrohungen aufzählen können, die gerade noch um ein Haar vom Solsystem und dessen Bewohnern abgewehrt werden konnten.
    Er hatte seinen Teil dazu beigetragen, daß die Menschheit - seine Menschheit - all diese Krisen heil überstanden und sich in der Milchstraße ausgebreitet hatte.
    Er war immer dagewesen, es sei denn, äußere Umstände hätten ihn ferngehalten. Immer da, um die Menschheit zu beschützen, deren kollektiven Selbstmord er einst mit der Technik der Arkoniden verhindert hatte.
    Die Hand eines Arkoniden legte sich jetzt auf seine Schulter. „Deine Entscheidung war richtig, Perry", hörte er Atlan sagen, der zu ihm getreten war. „Und wir werden ES retten. Verschwende keinen Gedanken an die andere Möglichkeit." Die andere Möglichkeit. Sato Ambush hatte es vor ziemlich genau vier Monaten im Humanidrom gesehen.
    Bei dem Versuch, auf Wanderer zu landen, war er im Humanidrom herausgekommen. Dort traf er auf Voltago und erfuhr von diesem, daß er in einem Humanidrom der Zukunft war, in der nichts mehr so bestand, wie er es kannte, und wo eine bedrückende Atmosphäre herrschte. „Wie am Vorabend des Endes der Zeit", hatte er hinterher gesagt.
    Voltago war in diesem Erlebnis der letzte Bewohner des Humanidroms in einer von den Galaktikern verlassenen Milchstraße gewesen. „Wir werden die Aktivatoren zum zweitenmal weggeben, Perry", sagte der Arkonide. „Aber wir werden ES damit retten, und damit auch uns."
    Perry Rhodan drehte sich zu ihm um. „Ich möchte so gern daran glauben", sagte der Terraner ohne Selbstmitleid. „Aber können wir wirklich so sicher sein? Und können wir wirklich für unsere Freunde entscheiden, die wir wahrscheinlich damit zu Tode verurteilen?"
    Atlans Miene wurde hart. „Und selbst, wenn sich unsere Hoffnungen, ES zu retten, nicht erfüllten", sagte er tonlos, „würden sie nichts verlieren, was ihnen ES nicht einmal gegeben hätte. Denke immer daran, Perry. Ich darf das sagen, denn für uns beide gilt dasselbe."
    Perry Rhodan umfaßte sein Handgelenk und hielt es hoch. Sie blickten sich an, und für Sekunden war es wieder so wie in uralten Zeiten, als sie sich schworen, gemeinsam die höchsten Barrieren zu überwinden.
    Es

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