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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Es war recht einfach, eine derartige Lawine auszulösen. Man musste nur einen größeren Stein in Bewegung setzen. Wenn der nach unten rollte, riss er andere mit, und das oft mit einer immensen Kraft, sodass er auch diejenigen lösen konnte, die fest im Boden steckten.
    Zu sehen war niemand, der sich im oberen Bereich des Hangs aufgehalten hätte. Nur die hellen Schneeflecken leuchteten mir entgegen.
    Ich stieg wieder in den Wagen und schnallte mich an.
    »Und? Hast du was gesehen?«
    »Nein.«
    »Was wolltest du denn sehen?«
    »Ich wollte nur herausfinden, ob dieser Steinschlag eine natürliche Ursache gehabt hat.«
    »Hat er?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung«, erklärte ich. »Ich hab nichts entdeckt.«
    »Auch keinen Zombie?« Ich winkte nur ab. »Und wie sieht der Wagen aus?«
    »Ein paar Beulen, was nicht weiter tragisch ist. Wir können noch fahren.«
    Voltaire blieb skeptisch. »Was ist mit den Reifen?«
    »Sie sind okay.«
    »Gut, dann können wir.« Mit dem Handrücken wischte sich der Kollege den Schweiß von der Stirn. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln der Erleichterung.
    Ich dachte an den Lärm, den die Steinlawine hinterlassen hatte. Das war kein leises Geräusch gewesen. Es hätte auch im Dorf gehört werden müssen.
    Aber von dort erlebten wir keine Reaktion. Niemand traute sich aus seinem Haus.
    Voltaire schien den gleichen Gedanken verfolgt zu haben wie ich, denn er sagte: »Das ist doch nicht normal.«
    »Was ist nicht normal?«
    »Dass niemand vor die Haustür tritt, um nachzuschauen.«
    »Habe ich auch gedacht.«
    »Und jetzt?«
    »Schlagen wir uns allein durch.«
    »Wie du willst.«
    Es gab keine gerade verlaufende Straße, die den kleinen Ort mit seinen Steinhäusern in zwei Hälften trennte. Die schmalen Gassen waren verwinkelt. Wohin sie führten, war nicht zu sehen. Einige allerdings in die Höhe, denn auch an den flachen Hängen standen noch Häuser, und weiter oben sahen wir die Umrisse eines größeren Gebäudes. Das musste das Kloster sein.
    Eine Kirche hatten wir bisher nicht gesehen. Aber wir stellten fest, dass dieses Dorf nicht völlig von der Welt abgeschnitten war. Ein Hinweisschild wies mit verblichener Schrift auf eine Passstraße hin.
    »Die hätten wir auch nehmen können«, sagte ich.
    »Ja, hätten wir, John. Aber ich wusste nicht, ob der Pass frei ist. Außerdem kann sich das Wetter schnell ändern, und das würde uns besonders treffen, wenn wir erst mal eine gewisse Höhe erreicht haben. Ich denke, dass es so besser ist. Nach dem Steinschlag müssen wir den Pass als Rückweg nehmen.«
    Das traf alles zu. Jetzt allerdings suchten wir nach einem Platz, wo wir den Wagen abstellen konnten. Freie Flächen gab es genug. Dass der Ort nicht vollends im vorletzten Jahrhundert stehen geblieben war, schlossen wir daraus, dass einige Autos neben den Häusern im Freien standen.
    Auch wir fanden einen Platz, wo der Land Cruiser geparkt werden konnte. Es war so etwas wie der Mittelpunkt des Ortes, denn dort sahen wir einen sechseckigen Steinbrunnen, der fast aussah wie ein Kessel. Er war mir Wasser gefüllt, auf dessen Oberfläche sich eine Eisschicht gebildet hatte.
    Der Platz war von Häusern umrahmt. Zwischen ihnen gab es die Gassen als kleine Einschnitte. Sie waren so schmal, dass kein Auto hineingepasst hätte.
    Die Luft war zwar auch hier klar, aber es roch anders. Das lag am Rauch, der über den Dächern schwebte. Man heizte hier mit Holz, und die Stapel waren fast an jedem Haus zu sehen.
    Der Kommissar stand neben mir. Er stemmte seine Hände in die Hüften und drehte sich auf der Stelle.
    »Ja, da ist guter Rat teuer, John. Wohin jetzt?«
    »Zombies suchen.« Er lachte. »Tolle Idee. Dann sag mir nur, wo wir anfangen sollen, und ich bin sofort dabei.«
    »Hier muss es einen Friedhof geben.«
    »Klar. Kannst du ihn riechen?« Der Kommissar war es leid. Er ging auf die nächst gelegene Haustür zu und klopfte dort mit der Faust gegen das Holz.
    Ich blieb zurück und dachte mir meinen Teil. Auch wenn uns der Ort gespenstisch leer erschien, ich glaubte fest daran, dass man uns bereits entdeckt hatte.
    Der Kommissar musste ein zweites Mal klopfen, bevor ihm geöffnet wurde. Ein Mann stand auf der Schwelle. Ich trat neben Voltaire und sah, dass der Mann graue Haare hatte und die Tür festhielt, um sie jeden Moment wieder zuschlagen zu können.
    Voltaire war freundlich. Er stellte sich sogar namentlich vor und erkundigte sich nach dem Friedhof.
    Jetzt konnte der

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