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1598 - Der Tag des Zorns

Titel: 1598 - Der Tag des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verloren. Es ist, als wäre in ihm etwas zerbrochen an jenem Tag - eben jenes Etwas, das ihn von anderen Menschen unterschied und zu einem wahrhaft Großen werden ließ.
    Jetzt ist er nur noch ein Verwalter der Macht, unbestechlich, genau, gründlich, fleißig. Mehr nicht.
    Ab und zu bekommt er Größenallüren, aber das hält sich in Grenzen. „Was gibt es, Hunt?"
    Wenn er mich vor seinem Schreibtisch stehen läßt, dann ist das so ein Machtspielchen. Mitunter bin ich brav, manchmal durchkreuze ich solche Manöver.
    In diesem Fall setzte ich mich auf die Kante des Schreibtischs. Perry nahm es kommentarlos hin. „Wir haben Funksignale aufgefangen", sagte ich. „Eine Nachricht von außerordentlicher Wichtigkeit", bemerkte er trocken. „Diese Signale kommen gleichlautend aus zahlreichen Ecken der Galaxis", fuhr ich fort. Rhodan schüttelte mißbilligend den Kopf. „Hat eine Galaxis Ecken?"
    Ich ging darauf nicht ein. „Es handelt sich dabei nicht um normalen Hyperfunk", sagte ich. Ich schob ihm den Zettel über die Marmorplatte seines Schreibtischs. „Diese Signale sind im Morsekode gehalten."
    „Na und?"
    „Sieh es dir an", sagte ich und deutete auf den Zettel.
    Perry runzelte die Stirn, bewegte die Lippen. „Kurzkurzlangkurzkurz ..." Er sah auf. Ich sah, wie sein Gesicht alles Blut verlor. „Das ist nicht dein Ernst, Hunt", sagte er tonlos. „Diese Signale - ihre Reichweite war auf zwei Lichtjahre beschränkt."
    „Und diese Signale strahlen überall in der Galaxis herum", sagte ich. „Seit wann?"
    „Seit drei Stunden, wenn du es ganz genau wissen willst", antwortete ich.
    Jetzt war er wieder der alte, der Sofortumschalter. Kein Wunder, diese Nachricht hätte jeden aufgeschreckt. „Was hast du unternommen?"
    „Die ISANDHLUANA ist startklar", sagte ich. „Ich bin nur gekommen, um dich abzuholen."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich weiß, daß es eine Falle ist", sagte er leise. „Ich wittere das Verhängnis."
    Er griff nach dem Telekom, wählte eine Verbindung mit Reginald Bull. „Hallo, Perry, hallo, Hunt!" grüßte Bull fröhlich. „Was gibt es?"
    „Das wissen wir noch nicht genau", stieß Perry hervor. „Aber es gibt Großalarm. Verschärfter Alarmzustand für die gesamte Flotte. Rufe sämtliche Mutanten von ihren Einsätzen zurück, vor allem Spookie!"
    „Mit dem größten Vergnügen", murmelte Bull grimmig, „Alles Weitere per Funk oder wenn ich zurückkomme. Wir bleiben in Verbindung."
    Das war alles, was Reginald Bull zu hören bekam, danach schaltete Rhodan ab. „Los!" sagte er dann heftig. „Brechen wir auf!"
    Zwanzig Minuten später brüllten die Triebwerke der ISANDHLUANA auf, und unser Flug begann.
    Vor etwas mehr als drei Stunden haben wir das Ziel erreicht - eines der Ziele, genauer gesagt.
    Inzwischen haben wir festgestellt, daß es rund tausend solcher Sender gibt.
    Dieser ist an Bord eines Raumschiffs unbekannter Herkunft. Von der Grundkonstruktion sieht es terranischarkonidisch aus, Kugelform, aber an den Einzelheiten kann man erkennen, daß es nicht im bekannten Teil der Milchstraße gebaut worden ist.
    Ein Kugelschiff von einhundert Metern Durchmesser. Antriebslos schwebt es im All, weitab von allen bekannten Routen und Linien.
    Perry steht neben mir in der Zentrale und betrachtet das Schiff aus zusammengekniffenen Augen. „Was ergeben die Messungen?"
    „Nichts, Sir!" lautet die Antwort. „Da drüben regt sich nichts. Das Schiff ist heruntergekühlt auf minus zweihundert Grad. Wenn es da drin auch nur ein Lebewesen gäbe, müßten wir es anmessen können - vorausgesetzt, es braucht nicht solch eine Temperatur."
    „Kaum vorstellbar!" murmelt Perry; er denkt nach. Ich denke nach. In meinem Magen rumort es.
    Angst hat uns am Wickel, anders kann man es kaum nennen. Zum Glück liegen die Ereignisse ein paar Jahrhunderte zurück, es wird also noch ein wenig dauern, bis die Öffentlichkeit alarmiert wird.
    Aber wenn das erst einmal passiert, ist die Hölle los. „Kommst du mit?" Ich nicke. Die Lage läßt uns keine andere Wahl.
    Allein zu gehen ist zu gefährlich, und einen anderen als mich möchte Perry nicht bei sich haben.
    Sehr verständlich. „Dann komm!"
    Ich folge Perry in eine Mannschleuse. Wir ziehen uns die Raumanzüge über, langsam und methodisch. Mit ähnlichen Handgriffen haben wir vor Jahrhunderten die klobigen Monturen der U.S. Space Force übergestreift, mit denen alles das begonnen hat. Manchmal kommt es mir vor, als wäre das alles gar nicht

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