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1600 - Wenn die Sterne erlöschen

Titel: 1600 - Wenn die Sterne erlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Artgenossen zu suchen, kam es zu einem Funkkontakt. Es stellte sich heraus, daß die Arachnoiden die Ofener schon längere Zeit aus der Ferne beobachteten und eingehend studiert hatten. Sie hatten einen Translator gebaut, mit dem sie sich auf interkosmo verständigen konnten. Und sie schickten Chef Karlin ein Gegenstück zu diesem Translator, der es ihm oder jedem beliebigen Ofener erlaubte, sich mit ihnen in ihrer Sprache zu unterhalten. „Die Sprache der Arachnoiden ist die schönste Sprache des Universums", behauptete Chef Karlin. Im selben Atemzug herrschte er mich an, ohne daß ich irgendeinen Wunsch geäußert hätte: „Verlange nicht, daß ich dich einweihe. Ihr bekommt alle Unterlagen von uns. Aber zuerst müssen wir den Erstkontakt über die Bühne bringen. Endlich scheint es soweit zu sein."
    Die Arachnoiden mußten technisch ein sehr hochentwickeltes Volk sein. Aber sie waren noch mehr den schönen Künsten zugeneigt. Sie maßen alles mit der Sensibilität von Künstlern. Sie betrachteten die gesamte Schöpfung als ein einziges gewaltiges Kunstwerk. Aber auch jeder Baustein dieses Universums, von den Galaxienhaufen über die einzelnen Galaxien, die Sonnen und Planeten bis hinab zu den kleinsten Bausteinen, den Atomen, waren nach ihrem Verständnis Kunstwerke für sich.
    Auch ihre Technik war Ausdruck und Mittler ihres künstlerischen Schaffens. Sie saßen und handhabten alles unter dieser Perspektive. Jedes noch so unnütz erscheinende Körnchen in diesem Universum war für sie kostbar. „Die Arachnoiden sind die höchste Lebensform dieses Universums", versicherte Chef Karlin.
    Ich war geneigt, ihm zu glauben, auch wenn er sich seine Meinung nur aus Vermutungen gebildet hatte. Ich hatte sogar den Verdacht, daß diese Wesen etwas von sich auf den Geist der Hanseaten übertragen hatten, so daß selbst er, Hansechef Karlin, dieser ruppige und gar nicht eloquente Pionier, in so schönen und treffenden Worten über sie sprechen konnte. Ich hätte in diesen Tagen viel darum gegeben, die Arachnoiden kennenzulernen und mich mit ihnen unterhalten zu können. „Der Holk ist unterwegs zu einer ihrer Welten", sagte Chef Karlin. „Ich beneide die Mannschaft um die Wunder der Ästhetik, die sie schauen dürfen. Aber irgendwann wird auch mir das vergönnt sein. Ich muß geduldig sein."
    Am fünften Tag kam eine Hyperkomnachricht vom Leichten Holk, der sich offenbar im Anflug auf den zweiten Planeten befand. Denn der Kommandant fragte geradezu hysterisch an, was die fremden Schiffe hier zu suchen hätten. Chef Karlin klärte ihn über die Situation auf. „Schick sie weg!" verlangte der Kommandant. „Ich habe unsere Freunde zu einem Besuch unserer Welt überreden können. Sie werden umkehren wollen, wenn sie die Fremden entdecken."
    „Ihr müßt jetzt weiterfliegen", verlangte Chef Karlin. „Du mußt die Scheu der Arachnoiden verstehen. Wenn ihr von eurer Expedition zurückkehrt, wird alles ganz anders aussehen."
    Ich verstand und wußte, wie er es meinte. Aber es lief dann nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.
     
    *
     
    Wir setzten unsere Expedition fort. Über unsere Erlebnisse und unsere Forschungsergebnisse wird an anderer Stelle berichtet. Hier geht es um ganz andere Dinge. Auf dem Rückflug in die Milchstraße machten wir jedenfalls einen Abstecher nach Rumpelstilz.
    Niemand antwortete auf unsere Funksprüche, als wir Ofen anflogen. Den Grund für diese Totenstille erfuhren wir nach der Landung. Anstelle der Siedlung fanden wir einen großen verkohlten Krater. Die Häuser waren verfallen, die Felder verwildert, Tiere waren keine mehr zu sehen. Wir fanden keinen einzigen Überlebenden.
    Bei der Durchsuchung des wracken Holks fanden wir ein menschliches Skelett. Neben ihm lag eine Art metallene Maske, der Sichtsprechmaske eines Nakken nicht unähnlich. Skelett und Maske nahmen wir zur eingehenden Untersuchung an Bord. Es stellte sich heraus, daß es mit ziemlicher Sicherheit das Skelett von Chef Karlin war. Er mußte bald nach unserer Abreise gestorben sein, etwa zur gleichen Zeit, als die Siedlung mit allen Ofenern vernichtet worden war.
    Ich machte mir schwere Vorwürfe, daß ich so rücksichtsvoll gewesen war und auf Chef Karlin gehört hatte. Hätte ich meiner Neugierde nachgegeben und auf das Eintreffen der Arachnoiden gewartet, dann hätten sie es vielleicht nicht gewagt, die Ofener zu vernichten.
    Oder aber sie hätten mit uns ebenfalls kurzen Prozeß gemacht.
    Wir fanden auch das Grab des

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