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1601 - 10. Januar 1200

Titel: 1601 - 10. Januar 1200 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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10. Januar 1200
     
    Ein Himmel ohne Sterne - und eine Menschheit ohne Zukunft
     
    von Kurt Mahr
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Joshu Ionson , Lep Wagner und Joe Vermouth - Leiter der Firma Acme Intertech.  
    Myles Kantor - Chefwissenschaftler von Terra.  
    Boris Siankow - Ein „Spinner" wird plötzlich ernst genommen.  
    Reginald Bull und Julian Tifflor - Die ZA-Träger als Hoffnungsträger.  
    Abnar bel Geddas - Oberhaupt einer Springersippe  
     
     
    1.
     
    Kurz nach 5 Uhr war Joshu Ionson mit dem Antigrav in den Keller hinuntergefahren, wo der Transmitter installiert war. Am Abend zuvor hatte Lep Wagner ihm aufgetragen, rechtzeitig zur Stelle zu sein und eine Sendung in Empfang zu nehmen, die zirka 5.30 Uhr aus Valparaiso erwartet wurde. Soweit Joshu verstand, handelte es sich um eine neue Variante des altbewährten Middler-Gleitertriebwerks, die von einem Ingenieur namens Cardenas entwickelt worden war. Acme Intertech hatte die Aufgabe übernommen, das neue Produkt zu testen. Wenn es etwas taugte, wollte Lep es auch vermarkten und damit seiner Firma, die unmittelbar am Rand des Ruins stand, wieder auf die Beine helfen.
    Der Raum, in dem der Transmitter stand, war trist und grau. Im Hintergrund gab es eine große Plattform aus Polymermetall, über der das Transportfeld des Transmitters sich aufbauen würde, sobald das Gerät in Betrieb genommen wurde. Zur rechten Hand stand die Kontrollkonsole, mit der man den Transmitter steuerte. Darüber schwebte der Servo, ein mattleuchtendes Gebilde aus Energie, das die Schnittstelle mit dem Haussyntron verkörperte und für Auskünfte sowie die Verarbeitung akustischer Befehle zuständig war. An der gegenüberliegenden Wand standen, säuberlich aufgereiht, fünf Antigravpaletten.
    Joshu sah sich um, und seine Stimmung war genauso grau wie die kahlen Konkritwände. Es mochte gut sein, daß er soeben zum letztenmal für Acme Intertech zur Arbeit angetreten war. Beim Gespräch am vergangenen Abend hatte Lep Wagner ihm nicht viel Hoffnung gemacht. „Josh, wir sind am Ende", hatte er gesagt. „Du und der alte Liwang, ihr seid meine letzten Mitarbeiter - alles, was von stolzen zweihundert übriggeblieben ist. Der Markt trägt so kleine Unternehmen wie Acme Intertech nicht mehr. Wir leisten erstklassige Arbeit, aber wir sind zu teuer.
    Ich versuche, die Firma zu verkaufen. Wenn mir das gelingt, teilen wir das Geld unter uns dreien. Aber viel Hoffnung habe ich nicht. Jeder, der mal in den Markt hineingerochen hat, weiß, wie es um Unternehmen wie Acme bestellt ist. Es sei denn, es käme einer aus den Hügeln des Gurvan Sayhan, der von Tuten und Blasen keine Ahnung, dafür aber Geld hat. Und selbst dann wüßte ich nicht, ob ich skrupellos genug wäre, ihm den Laden zu verkaufen." Lep hatte den Kopf geschüttelt und geseufzt. „Laß uns hoffen und die Daumen drücken, Josh, daß dieser Cardenas etwas Brauchbares zusammengebastelt hat. Wenn ja, dann gibt es für Acme vielleicht noch eine Chance. War weiß Gott schwierig genug, die Leute in Valparaiso zu überreden, daß sie uns das Ding testen lassen."
    An diese Worte mußte Joshu Ionson denken. Er hatte fünfzehn Jahre für Acme Intertech gearbeitet, eine unerhört lange Zeit in einer Ära, in der die durchschnittliche Verweilzeit eines Angestellten oder Facharbeiters in den Personalabteilungen der Arbeitgeber nach Monaten gerechnet wurde. Joshu gefiel es hier. Lep Wagner hatte einen Führungsstil, der ihm behagte.
    Joshu würde leicht woanders unterkommen. Aber Acme Intertech würde ihm fehlen. Deswegen war er trister Stimmung.
    Auf der Konsole begannen die Kontrollichter zu spielen. Ein tiefes, verhaltenes Summen kam aus dem Hintergrund. Joshu sah zu, wie das leuchtende Energiefeld des Transmittertors sich über der Polymermetallplatte aufbaute. Der Bogen schimmerte in allen Farben des sichtbaren Spektrums. Er schillerte wie das Licht, das durch ein Prisma fiel.
    Es klatschte. Ein kleiner, flacher Plastikbehälter war unter dem Transportfeld materialisiert und zu Boden gefallen. Joshu trat hinzu und hob ihn auf. Der Behälter, es war eigentlich mehr eine Tasche, enthielt eine Art Frachtbrief.
    EIN STÜCK ANTIGRAV-MODULATOR TYP KK-23, EIN INGENIEUR NAMENS JOR CARDENAS. VALPARAISO, 10.01.1200, 05.31 TERRANIA-ZEIT.
    Aha, der Ingenieur kam gleich mit. Wahrscheinlich traute er Acme Intertech nicht und wollte dabeisein, wenn seine Maschine getestet wurde. Anderthalb Minuten vergingen. Da ertönte aus dem

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