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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichen.
    Unseren Rover beachtete man nicht. Man lief daran vorbei, als wäre er nicht vorhanden.
    »Jetzt müssen wir nur raten, wo wir sind, und das ist nicht schwer«, sagte ich. »Ein gewisser Lord Arthur Lipton hat es geschafft, uns in seine Zeit zu holen.«
    »Kannst du sie genauer benennen?«
    »Nicht auf das Jahr. Ich gehe davon aus, dass wir in den ersten zehn Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts gelandet sind. Also noch vor dem Ersten Weltkrieg.«
    »Könnte spannend sein.«
    »Mir reicht die Spannung in unserer Zeit.«
    Suko lachte. »Nimm es locker, John. Wie oft haben wir schon Zeitreisen gemacht. Sogar bis Atlantis.«
    »Darauf habe ich keine große Lust mehr.«
    »Kann ich verstehen. Trotzdem sollten wir uns überlegen, was wir tun. Zurück?« Er schüttelte seinen Kopf. »Das schaffen wir nicht aus eigener Kraft. Das ist unmöglich.«
    »Dann werden wir uns eben einen Weg suchen.«
    »Und dabei diesen Landru treffen?«
    »Ich weiß inzwischen, dass nichts unmöglich ist.« Ich schnallte mich los, denn ich hatte nicht vor, die nächsten Stunden im Rover zu verbringen und zu warten, bis sich etwas tat.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und öffnete die Tür. Dabei hatte ich schon leichtes Herzklopfen, denn ich wusste nicht, was uns erwartete.
    Zwar sah die Umwelt friedlich aus, verlassen wollte ich mich aber nicht darauf. Außerdem hatte man uns bestimmt nicht grundlos in diese Zeit geschafft.
    Ich war nach wie vor davon überzeugt, dass wir dies dem geheimnisvollen Landru zu verdanken hatten, aber er konnte durchaus seinen Helfershelfer namens Lord Lipton auf uns angesetzt haben.
    Ich setzte meinen Fuß nach draußen und berührte mit der Sohle das Pflaster, das leicht seifig war. Eine kühle Luft wehte in mein Gesicht. Nur war sie nicht so kalt wie die Luft, die wir aus dem London unserer Zeit her kannten.
    Dass wir uns in derselben Stadt befanden, davon war ich überzeugt.
    Sogar in Kensington. Dieser Stadtteil hatte zwar an einigen Stellen sein historisches Image bewahrt, aber der größte Teil hatte in unserer Zeit ein neues Gesicht bekommen.
    Ich drückte die Wagentür zu und sah, dass Suko ebenfalls den Rover verlassen hatte.
    Wir befanden uns in einem London, wie man es aus alten Filmen kennt, das als Kulisse nachgebaut worden war. Da stimmte sogar der schwache Dunst, der über die Straße und die Gehsteige kroch. Hinzu kamen die alten Laternen mit ihrem gelblichen Licht, sodass es aussah, als würden Flecken in der Luft schweben.
    Die Häuser standen dicht an dicht.
    Sie sahen aus, als würden sie sich gegenseitig stützten. Keine hellen Fenster oder kaum welche. Und wenn, dann flackerte manches Licht.
    Die Straße war leer, die Gehsteige ebenfalls. Wir sahen kein abgestelltes Auto, und auch die Fußgänger hielten sich in Grenzen.
    Wenn wir sehr genau hinschauten, sahen wir am rechten Ende der Straße einige Personen, die dort standen, wo es etwas heller war, da irgendein Lichtschein die Szene erhellte.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Suko.
    »Uns auf die Suche.«
    »Nach deinem GentlemanKiller?«
    »Zum Beispiel.«
    »Und wo willst du beginnen?«
    Das war eine Frage, auf die ich keine Antwort wusste. Uns war so gut wie nichts über diesen Lord Lipton bekannt. Wir kanten seinen Wohnort nicht, und wir wussten auch nicht, wo er sich herumtrieb.
    Ich hob die Schultern. »Wir können ja mal damit anfangen, die Gegend abzusuchen.«
    »Zu Fuß oder mit dem Rover?«
    »Erst mal zu Fuß die nähere Umgebung in Augenschein nehmen. Gefällt dir das?«
    Er winkte ab. »Mir ist es im Prinzip egal. Was wir auch tun, wir können nur gewinnen.«
    »Tolle Einstellung«, lobte ich.
    Obwohl wir vorhatten, sofort loszugehen, blieben wir noch stehen, denn wir hörten plötzlich ein Geräusch, das uns recht fremd vorkam.
    Es drang von der rechten Seite an unsere Ohren. In diese Richtung wies auch die Kühlerschnauze unseres Autos.
    »Was ist das, John?«
    Ich hob die Schultern. Genau war das Geräusch nicht zu definieren. Es hörte sich an, als würde ein Gegenstand aus Metall über das Pflaster rutschen. Als wir noch einige Sekunden warteten, wurde das Geräusch nicht nur lauter, es war auch etwas zu sehen.
    Ein hohes, kompaktes Gefährt bewegte sich über die Straße auf uns zu.
    Gezogen wurde es von zwei Pferden, und es war eine Kutsche, nichts Ungewöhnliches in dieser Zeit. Auf dem Bock hockte ein Kutscher, der allerdings nicht seine Peitsche schwang, denn die Pferde schienen zu wissen, was sie zu

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